Landtag Brandenburg P-AASFF 5/42-1 Protokoll - Teil 1
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Ansatzpunkt ist hier deshalb die frühzeitige Berufsorientierung gezielt und systematisch<br />
durchzuführen, um damit die jungen Menschen und ihr Umfeld zu befähigen, realistische<br />
Perspektiven zu entwickeln und fundierte Entscheidungen zu treffen.<br />
In <strong>Brandenburg</strong> gibt es zusätzlich zum Berufswahlunterricht in der Schule und den berufsorientierenden<br />
Veranstaltungen der Agenturen für Arbeit zahlreiche Projekte der vertieften<br />
Berufsorientierung, an denen sich die BA in Kooperation mit dem Land beteiligt.<br />
In diesen Projekten geht es u.a. darum, dass die <strong>Teil</strong>nehmer über praktische Erfahrungen<br />
die konkreten Ausbildungsbedingungen in bestimmten Berufsfeldern kennen lernen. Sie<br />
erhalten so die Chance, ihre Talente und Stärken selbst zu entdecken, aber auch auszuschließen,<br />
was gar nicht passt.<br />
Diese Programme werden weiter geführt, sollen aber zukünftig noch systematischer ausgerichtet<br />
werden. Wichtig ist für uns, dass Qualitätsstandards der Berufsorientierung vereinbart<br />
und nachgehalten werden. Berufsorientierung muss aus unserer Sicht in allen<br />
Schultypen erfolgen, da auch die Zahl der Studienabbrüche eher hoch ist.<br />
Neben dem Land und der BA sind alle anderen Akteure am Ausbildungsmarkt gefordert,<br />
sich beim Thema Berufsorientierung zu engagieren und einzubringen, um Schülerinnen<br />
und Schülern eine realistische Vorstellung der Berufswelt zu vermitteln.<br />
Darüber hinaus werden junge Menschen, die Schwierigkeiten beim Übergang in eine Ausbildung<br />
haben, mit Maßnahmen der Berufseinstiegsbegleitung individuell und intensiv unterstützt<br />
und nach Aufnahme einer Ausbildung weiter betreut, um einer Vertragslösung<br />
vorzubeugen.<br />
Auch hier ist das Ziel, diese Maßnahmen weiter zu führen, zur Finanzierung gibt es aktuell<br />
Abstimmungsgespräche mit dem Land und dem Bund.<br />
Ebenso tragen alle Maßnahmen zur Berufsvorbereitung ihren <strong>Teil</strong> dazu bei, dass das Risiko<br />
eines Abbruchs einer Berufsausbildung verringert wird.<br />
Um eine zusätzliche Stabilisierung der <strong>Teil</strong>nehmer einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme<br />
beim Übergang in eine betriebliche Ausbildung zu erreichen, werden die <strong>Teil</strong>nehmer<br />
zukünftig nach Eintritt in eine Berufsausbildung weiter unterstützt und betreut und<br />
haben damit einen bekannten und vertrauten Ansprechpartner, der bei Problemen unterstützen<br />
und vermitteln kann.<br />
Wir versprechen uns davon, dass das Risiko eines Abbruchs bei dieser Personengruppe<br />
sinken wird.<br />
Eine der besten Möglichkeiten, das Risiko eines späteren Ausbildungsabbruchs zu senken,<br />
ist eine betriebsnahe Berufsvorbereitung im Rahmen einer Einstiegsqualifizierung,<br />
quasi als „Praktikum" in einem ausbildenden Betrieb. Der sogenannte „Klebeeffekt" ist<br />
deutschlandweit recht hoch. Sie trägt dazu bei, dass junge Menschen, deren Eignung für<br />
eine Ausbildung unsicher ist, über die direkte Erfahrung im Betrieb ihre Berufswahlentscheidung<br />
überprüfen und absichern können. Aber auch Betriebe sich ein unmittelbares<br />
Bild von jungen Menschen mit weniger guten Zeugnissen machen können, die aber vor<br />
Ort durch Einsatz und Motivation überzeugen. Wir wünschen uns, dass mehr Betriebe<br />
insbesondere jungen Menschen mit Startschwierigkeiten, die ohne eine solche Vorbereitung<br />
den Anforderungen einer Berufsausbildung nicht gerecht werden können, die Chance<br />
erhalten, im Betrieb gefördert und vorbereitet zu werden.<br />
Durch die persönliche Berufsberatung der jungen Menschen in den Agenturen für Arbeit,<br />
in denen die Berufswahl und Eignung individuell abgeklärt werden und durch die darauf