Landtag Brandenburg P-AASFF 5/42-1 Protokoll - Teil 1
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<strong>Landtag</strong> <strong>Brandenburg</strong> P-<strong>AASFF</strong> 5/<strong>42</strong>-1 S. 41<br />
Ausschuss für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie 21.08.2013<br />
<strong>42</strong>. (öffentliche Sitzung) Stenogr. Dienst/ri-wz<br />
Obwohl das nicht zu der Frage gehört, noch eine Ergänzung zu den Schwangerschaften:<br />
Im Handwerk führen Schwangerschaften in 90 bis 95 % der Fälle nicht zur<br />
Aufhebung eines Ausbildungsvertrages, sondern der Vertrag wird - mit Unterbrechung<br />
- fortgesetzt. Unter Umständen wird die Möglichkeit der <strong>Teil</strong>zeitausbildung genutzt.<br />
Da wir festgestellt haben, dass es so wenige <strong>Teil</strong>zeitausbildungsverhältnisse gibt, ist<br />
auf Folgendes hinzuweisen: Das wird uns in der Regel gar nicht gemeldet. Man versucht,<br />
gemeinsam mit der Berufsschule bestimmte Wege zu finden.<br />
Vorsitzende:<br />
Vielen Dank für die kurzen Ausführungen. - Ich bitte jetzt Herrn Zinke, das Wort zu<br />
ergreifen.<br />
Herr Zinke (bbw Bildungszentrum Frankfurt [Oder] GmbH):<br />
Die Frage der Zertifizierung der Ausbildung im Hinblick auf die Qualität ist schon gestellt<br />
worden. Das muss man branchenspezifisch sehen. Ich vertrete hauptsächlich<br />
den Bereich Metall und Elektro, der durchaus „stoffintensiv“ ist. Wir sind der Meinung,<br />
dass die Auszubildenden mit bestimmten fachpraktischen Themen auf einem gewissen<br />
Qualitätsniveau vertraut gemacht werden müssen. Wenn das Bildungszentrum<br />
entsprechend zertifiziert ist, sollten vom Auszubildenden dort bestimmte Stunden<br />
absolviert werden, damit tatsächlich die Qualität der Ausbildung gesichert wird und<br />
nicht eine rein prüfungsorientierte Ausbildung stattfindet. Der Auszubildende sollte<br />
nicht nur auf die Prüfung „geeicht“ werden nach dem Motto: „Da musst du durch.<br />
Wenn du das fertig hast, dann funktioniert das schon.“ Das ist der Hintergrund meines<br />
Ansatzes gewesen.<br />
Nächstes Thema: Wie können junge Mütter besser qualifiziert werden? Darüber wird<br />
bei uns im bbw intensiv diskutiert. Wir wollen für verschiedene Berufe eine modularisierte<br />
Ausbildung mit dem Ziel von <strong>Teil</strong>qualifikationsabschlüssen anbieten. Wir sprechen<br />
gerade mit den Arbeitsagenturen darüber, wie wir insoweit vorankommen können.<br />
Das geht sogar so weit, dass man in manchen Bereichen gar nicht unbedingt<br />
einen kompletten Beruf benötigt. Man muss aber aufpassen, weil die Gefahr mitschwingt,<br />
dass Betriebe dazu neigen, nur noch auf <strong>Teil</strong>qualifizierungen zu setzen, da<br />
das vielleicht günstiger ist und schneller geht. Das ist ein großes Thema, das vorangebracht<br />
wird. Jeder einzelne Abschluss ist von der IHK anerkannt und bietet die<br />
Möglichkeit - wenn man alle Einzelabschlüsse hat -, sich zur Prüfung anzumelden.<br />
Vorsitzende:<br />
Herr Zinke, ich habe Sie nicht so verstanden, dass Sie mehr Leute wollen, die keinen<br />
Berufsabschluss haben.