WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno
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Der Elektrolyt<br />
Für die Reaktion muss es freies Sulfat geben – wie in Schwefelsäure.<br />
Aber Vorsicht! Nicht anfassen! Etwa wenn nach einem<br />
Unfall aus einem Bleiakku Flüssigkeit sickert. Schwefelsäure<br />
ätzt sehr stark.<br />
Der Separator<br />
Zwischen der Negativ- und der Positivplatte steckt jeweils<br />
noch eine Platte: aus Glasfasern, Mikroglas oder PVC. Diese<br />
Materialien halten der aggressiven Schwefelsäure (Elektrolyt)<br />
stand. Und sie haben feine, mit bloßem Auge unsichtbare<br />
Poren – gerade groß genug für geladene Teilchen.<br />
Natrium-Nickelchlorid-Batterie<br />
Manche mögen es heiß – Die Zebrazelle<br />
Getauft nach dem Lieblingstier? 1999 hat der Südafrikaner<br />
Johan Coetzer die Zebrazelle gebaut. Tatsächlich stammt ihr<br />
Name aber von dem Projekt „Zero Emission Battery Research<br />
Activity“, in dessen Rahmen sie entstand. Wie das Steppenpferd<br />
mag es auch die Zebrazelle gern heiß. Bei 280 bis 350<br />
Grad Celsius legt sie so richtig los – seit 2007 etwa im Smart<br />
durch den Londoner Stadtverkehr. Dort hatte Daimler Benz<br />
hundert kleine „Stromer“ versuchsweise auf Tour geschickt.<br />
Sie rollten pro Ladung immerhin 135 Kilometer weit.<br />
Infoboxen<br />
Die Anode<br />
Bei jeder einzelnen Zelle sitzt jeweils direkt unter dem<br />
Außenmantel aus Stahl flüssiges, reines Natrium. Das gibt<br />
negative Ladungen ab, die über den äußeren Stromkreis zur<br />
Kathode wandern. Die nun positiv geladenen Natrium-Teilchen<br />
bewegen sich durch den Elektrolyten zur Kathode.<br />
Die Kathode<br />
Der Keramikbecher (Separator) ist bei hohen Temperaturen für<br />
positiv geladene Natrium-Teilchen durchlässig. Sie wandern<br />
durch den Becher ins Innere. Dort verbinden sie sich mit dem<br />
Nickelchlorid zu Natriumchlorid – Kochsalz also. Metallisches<br />
Nickel bleibt zurück.<br />
Der Separator<br />
Ein Becher aus Keramik trennt die Elektroden.<br />
Der Elektrolyt<br />
Der Keramikbecher (Separator) ist zugleich der Elektrolyt: Bei<br />
mehreren hundert Grad Celsius leitet das Material geladene<br />
Natrium-Teilchen. Deswegen muss die Zebra-Zelle ständig beheizt<br />
werden – auch wenn der Akku zeitweise nicht arbeitet.<br />
Ihn neu aufzuheizen dauert 24 bis 48 Stunden.<br />
Gut im Test, praktisch zu schwach?<br />
Der Zebra-Akku liefert dreimal so viel Energie wie das<br />
Blei-Modell. Selbst, wenn mehrere der Zebra-Zellen im<br />
Akku ausfallen, arbeitet er noch. Obwohl die Zebra-Batterie<br />
gegenüber dem Blei-Akku viel mehr Energie pro Größe<br />
beziehungsweise pro Gewicht speichern kann, wiegt sie im<br />
Smart immer noch 100 Kilogramm. Es dauert zwischen 4 und<br />
8 Stunden um die Batterie voll aufzuladen. Dazu kommt, dass<br />
sie vor Inbetriebnahme erst auf Temperatur gebracht werden<br />
muss – immerhin etwa 300 Grad Celsius. Auch das benötigt<br />
seine Zeit. Eine andere Batterie schafft das leichter – mit<br />
Lithium-Ionen-Technik.<br />
Nickel-Metallhydrid-Batterie<br />
Schwestern mit Potenzial – Das Übergangsmodell<br />
Schwermetall adé – seit Cadmium-Batterien weitgehend<br />
verschwunden sind, übernehmen deren 1990 geborene<br />
Schwestern den Dienst in Telefonen oder Laptops: Nickel-<br />
Metallhydrid-Zellen speichern Energie in Form von Wasserstoff.<br />
Das ist umwelttauglicher und liefert etwa ein Drittel mehr<br />
Energie als das veraltete Cadmium-Pendant. Dafür sind diese<br />
Batterien nicht ganz pflegeleicht:<br />
Bei Frost fallen sie aus, im Hochsommer entladen sie sich<br />
schnell selbst.<br />
20 Exponat 3 - Geschichte und Grundlagen der Batterie