WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno
WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno
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Graphitschichten, sondern sitzen auch direkt auf den Schichtflächen<br />
und lagern sich auch entlang von Kanten an. So lassen<br />
sich viel mehr Lithium-Teilchen auf viel mehr Grahpit-Schichten<br />
unterbringen. Das bedeutet mehr Entladekapazität. Allerdings<br />
entladen sich diese Elektroden allerdings auch sehr schnell –<br />
ein grundsätzliches Problem solcher Materialien.<br />
Sicherheitskonzepte<br />
Separator: Schmelze sorgt für Sicherheit<br />
Viel energetischer Wumms macht eine Batterie fürs Elektroauto<br />
attraktiv. Eine poröse Kunststoff-Folie als Separator etwa<br />
sorgt dafür, dass sich Ladungen rasch zwischen Anode und<br />
Kathode bewegen können. Im Notfall muss das aber schnell<br />
gestoppt werden. Dafür sorgen zum Beispiel sogenannte<br />
„Shutdown“-Separatoren: Bei etwa 130 Grad Celsius schmelzen<br />
sie. Dabei verschwinden ihre Poren: Sie setzen sich einfach<br />
zu. Vorbei ist die Ionenwanderung. So heizt sich die Batterie<br />
bei einem „Kurzen“ nicht weiter auf.<br />
Anode: Zugedeckt mit einer Sicher-Schicht<br />
Als Elektrolyte werden oft flüssige, organische Elektrolyte<br />
eingesetzt. Sie zersetzen sich bei Kontakt mit der Anode<br />
beziehungsweise Kathode – auch, wenn die Batterie gar<br />
nicht arbeitet. Hierbei bildet sich auf den Graphit-Anoden in<br />
Lithium-Ionen-Batterien eine Deckschicht oder auch Passivierungsschicht:<br />
Sie verhindert, dass sich der Elektrolyt übermäßig<br />
weiter zersetzt. So funktioniert der Akku auch nach längerer<br />
Lagerung sicher ohne Problem.<br />
Gehäuse: Sicher nicht geplatzt<br />
Auch das Gehäuse trägt zur Sicherheit bei. Es darf nicht<br />
platzen – auch nicht, falls sich in der Batterie zum Beispiel<br />
Gas bildet und sich deswegen womöglich ein hoher Druck<br />
aufbaut. Hier springt eine Berst-Sicherung ein: Sie öffnet die<br />
betroffene Zellen, sodass ab einem bestimmten Überdruck<br />
kontrolliert Gas entweicht. Zusätzlich kann auch der Stromkreis<br />
unterbrochen werden. Ein eingebautes Not-Aus, quasi.<br />
Zellenlayout: Gestapelt, nicht gereiht<br />
Stark dank Folienstapel: Fraunhofer-Forscher entwickeln bipolare<br />
Batterie<br />
Der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein: Eine einzelne<br />
elektrochemische Zelle richtet beim Elektroauto nur wenig aus.<br />
Nur gemeinsam sind Batterie-Zellen stark. Deswegen werden<br />
viele Zellen in Reihe hintereinander geschaltet. So summieren<br />
sich die Spannungen – doch leider auch Größe und Gewicht.<br />
Das bremst natürlich wieder. Wie also lassen sich Platz und Kilos<br />
sparen? Fraunhofer-Forscher arbeiten an einer Batterie aus<br />
Elektroden mit Zweifachfunktion: Der negative und positive<br />
Pol sitzen auf der gleichen Trägerfolie. Ein Stapel solcher Folien<br />
mit nur einem Gehäuse ist leichter und kleiner als andere Batterien<br />
– und schafft mindestens genauso viel. Problematisch<br />
ist jedoch, die Einzelzellen zu überwachen. Dafür muss eine<br />
geeignete, robuste Materialkombination gefunden werden.<br />
Die Redox-Flow-Batterie<br />
Elektrolyt statt Benzin – So tankt man morgen<br />
Neue Aufgabe für alte Zapfsäulen: Statt Sprit sprudelt morgen<br />
womöglich Elektrolyt-Flüssigkeit in die Tanks. Fraunhofer-<br />
Forscher haben eine Redox-Flow-Batterie für Autos entwickelt.<br />
Die Idee stammt aus den 1970er Jahren: Zwei Flüssigkeiten<br />
mit gelösten, geladenen Metall-Teilchen fließen durch eine<br />
Batterie-Zelle, wo diese Teilchen Ladungen tauschen. Sind die<br />
Lösungen verbraucht, tauscht man sie einfach an der Tankstelle<br />
gegen frische aus: Abpumpen, tanken, fertig aus. Der<br />
abgepumpte Elektrolyt kann dann wieder geladen werden,<br />
etwa durch Windkraft oder Solarenergie.<br />
Stop and Go? Das war einmal<br />
Gegenüber Bleiakkus scheint die Redox-Flow-Batterie in<br />
einen Jungbrunnen gefallen zu sein: Ihre Lebensdauer ist<br />
etwa zehnmal so hoch. Gegenüber der Lithium-Ionen-Technik<br />
fiel der neue Akku allerdings zunächst durch: Er speichert<br />
deutlich weniger Energie. Nach nur 25 Kilometern hätte der<br />
nächste Tankstopp angestanden. An diesem Nachteil wird nun<br />
geforscht:<br />
26 Exponat 4 - Batterie der Zukunft