WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno
WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno
WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
zukünftige Verknappung und Teuerung des Rohöls den Takt<br />
für die Entwicklung der Elektromobilität vorgeben wird. Neue<br />
Technologien sollen das Ökosystem langfristig entlasten.<br />
Die Nachhaltigkeit dieser Entwicklungen bemisst sich nicht<br />
lediglich an Energieverbrauch und Emissionen. Auch die<br />
langfristigen Bedarfe spezifischer Rohstoffe wie insbesondere<br />
Lithium und Kupfer müssen in Betracht gezogen werden.<br />
Fraunhofer-Forschung analysiert, wie künftigen Engpässen<br />
vorgebeugt werden kann. Beispielsweise wurden Szenarien<br />
zu Lithiumnachfrage und -angebot bei unterschiedlicher<br />
Durchdringung des Marktes bis ins Jahr 2050 berechnet.<br />
Rohstoffversorgung sichern: Kupferreserven<br />
könnten mittelfristig erschöpft sein.<br />
Neben Eisen ist Kupfer mit 50-60 Prozent Hauptbestandteil<br />
der neuen Elektromotoren. In einem konventionellen PKW<br />
werden durchschnittlich 25 kg Kupfer verbaut. Für die<br />
Herstellung elektrifizierter Fahrzeuge werden ca. 30 kg Kupfer<br />
benötigt.Eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Technologie rechnet mit einer jährlichen Wachstumsrate<br />
des Hybrid- und Elektrofahrzeugmarktes von 26 Prozent. Die<br />
stärksten Kupfer-Vorkommen liegen in Südamerika, wo Chile<br />
die weltweit größten Fördermengen erzielt. Eine erhöhte<br />
Nachfrage könnte ein Ansteigen der Preise nach sich ziehen.<br />
In jedem Fall verkürzt sie das Vorhalten der Reserven.Die<br />
wirtschaftlich gewinnbaren Kupfermengen werden auf 550<br />
Mio. Tonnen geschätzt.<br />
Recycling-Kreisläufe ankurbeln: Lithiumgewinnung<br />
bleibt aufwändig.<br />
Für den voll-elektrischen Fahrzeugantrieb gelten derzeit<br />
Lithium-Ionen-Akkumulatoren als die vielversprechendste<br />
Speicherlösung.Eine solche Batterie besteht je Kilowattstunde<br />
Leistung aus 0,3 kg Lithium. Geht man davon aus, dass<br />
der Elektrofahrzeugmarkt um 26 Prozent jährlich wächst,<br />
werden die derzeitigen Produktionskapazitäten bald um das<br />
12fache überschritten. Zusätzlich steigern auch viele der<br />
Consumertechnologien (Telefone, Kameras, u.ä.) den Rohstoffbedarf.<br />
Lithium ist weit verbreitet. Allein die Gewinnung<br />
ist aufwändig. In höherer Konzentration kommt das Metall<br />
hauptsächlich in Südamerika vor. Würde man die derzeit<br />
900 Mio. Kraftfahrzeuge auf dem Erdball durch Elektroautos<br />
ersetzen, hätte man 60 Prozent der wirtschaftlich nutzbaren<br />
Lithiumreserven verbraucht.<br />
Markt<br />
Wachstumsmärkte erkennen.<br />
Mit der Verknüpfung der einzelnen Wirtschaftsfelder<br />
entstehen neue Chancen. Die Durchsetzungsfähigkeit des<br />
Elektroautos hängt von vielen produktionsseitigen Faktoren<br />
rund um das Kosten-Leistungsverhältnis zusammen. Rohstoffpreise,<br />
Herstellungsverfahren und Design bestimmen über die<br />
Attraktivität alternativer Antriebe.Ebenso entscheidend für den<br />
weiteren Verlauf der Marktentwicklung sind Maßnahmen zur<br />
Netzintegration sowie neue Modelle für Nutzung und Vertrieb.<br />
An den Schnittstellen zwischen Elektrofahrzeug und Stromnetz<br />
liegen große Entwicklungspotentiale. Der nationale Entwicklungsplan<br />
Elektromobilität setzt hier mit Modellversuchen und<br />
Forschungsaufträgen bereits Akzente auf Markteinführung<br />
und Marktvorbereitung.<br />
Szenarien<br />
Umsichtige Vorhersagen entwickeln<br />
Wie stabil sind die prognostizierten Trends?<br />
Ausgehend von aktuellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen<br />
kann allenfalls mittelfristig mit einer Schwerpunktverschiebung<br />
in der motorisierten Mobilität gerechnet werden.<br />
Die bislang im Bereich der Kostensenkung und Leistungssteigerung<br />
erzielten Fortschritte reichen noch nicht aus.<br />
Exponat 10 - Elektromobilität aus ökonomischer Sicht 53