WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno
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Systemlösungen entwickeln: Elektronische Bauteile werden<br />
im Bordnetz verknüpft<br />
Nischendasein aufgeben: Wie weit können Auflagensteigerungen<br />
die Preise senken?<br />
Nicht nur die Elemente des Antriebststranges müssen auf das<br />
Elektroauto neu abgestimmt werden: Als Energiespeicher<br />
ersetzt die Batterie den Treibstofftank. Sie versorgt den Antrieb<br />
aber auch vormals an den Verbrennungsmotor gekoppelte<br />
Vorgänge wie zum Beispiel die Kühlung der Antriebskomponenten<br />
und die Innenraumklimatisierung. Eine Traktionsbatterie<br />
verfügt über eine Spannung von 300-500 V. Damit liegt<br />
die Bordnetzspannung deutlich über der eines konventionellen<br />
Fahrzeugs. Ein Gleichspannungswandler speist die Energie in<br />
die Leistungselektronik. Auch das Fahrwerk wird von der Elektrifizierung<br />
erfasst. Durch so genannte „Rekuperationseffekte“<br />
kann die Bremsenergie zurückgewonnen und genutzt werden.<br />
Ebenfalls neu sind elektromechanische Bremse und<br />
Servolenkung.<br />
Kosten<br />
Kostenfaktoren kalkulieren.<br />
Noch sind Elektroautos vergleichsweise teuer.<br />
Ein kleines Stadtauto wie zum Beispiel der Mitsubishi i-MiEV<br />
kostet heute ca. 36.000,- Euro. Mit durchschnittlich 50<br />
Prozent Mehrkosten sind Elektroautos in der Breite nicht<br />
konkurrenzfähig.<br />
Doch wie kommt dieser Preisunterschied zustande? Müsste<br />
die Einsparung diverser mechanischer Komponenten nicht die<br />
umgekehrte Folge haben?<br />
Kostenfaktor Nummer eins sind die kleinen Auflagen der<br />
wenigen markttauglichen Serien.Geringe Stückzahlen sind<br />
andererseits ein Ausdruck des derzeitigen Nischendaseins von<br />
Elektromobilität. Die meisten Fahrzeugkomponenten ließen<br />
sich durch Massenfertigung günstiger herstellen.Der zweite<br />
große Kostenfaktor ist die Batterie. Sie macht bis zu einem<br />
Drittel des Gesamtwerts aus.<br />
Eine ganze Reihe von Bauteilen ist für das Elektroauto<br />
verzichtbar: Anlasser, Abgasanlage Schaltgetriebe u.v.m. Für<br />
die verbleibenden konventionellen Komponenten gelten<br />
die gewöhnlichen Herstellungsbedingungen. Das heißt, bei<br />
entsprechenden Auflagen besteht zum Fahrzeug mit Verbrennungsmotor<br />
kein Unterschied. Kostensenkungen können<br />
auch bei Batterien erzielt werden. Ein weiterer Kostenfaktor<br />
ist allerdings der Grad der Standardisierung elektronischer<br />
und elektromechanischer Bauteile. Unklar ist auch die<br />
Preisentwicklung der Motoren. Wird sich jeder Hersteller eine<br />
eigene Entwicklung leisten? Komplexe Umstellungen stehen<br />
bevor, die für das Einzelunternehmen auch mit Unsicherheit<br />
verbunden sind.<br />
Werte entkoppeln: Autos mit einem Herz aus Gold?<br />
Für die Batterie sind ebenfalls Kostensenkungen zu erwarten.<br />
Dennoch wird sie auch in Zukunft einen wesentlichen Wertanteil<br />
des Fahrzeuges darstellen.<br />
Der Batteriepreis ist aufwändigen Produktionsverfahren sowie<br />
hohen Material- und Maschinenkosten geschuldet. Im Falle<br />
der Lithium-Ionen-Akkus, die aufgrund ihrer hohen Energiedichte<br />
von 140Wh/kg bevorzugt eingesetzt werden, kommt<br />
noch die teure Rohstoffgewinnung hinzu. Die Erzeugung<br />
metallischen Lithiums aus Verbindungen wie Lithiumcarbonat<br />
ist relativ aufwändig. Mittelfristig wird daher weiterhin<br />
auch an alternativen und kombinierten Entwicklungen wie<br />
Brennstoffzellentechnologie und Redox-Flow-Batterien und<br />
Hybridlösungen gearbeitet.<br />
Exponat 10 - Elektromobilität aus ökonomischer Sicht 51