WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno
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6. Mai 1912, Anderson Electric Car Company, Detroit,<br />
Michigan, USA<br />
Wer möchte das nicht? Fahren wie Clara Ford und J. D.<br />
Rockefeller Jr.!<br />
Der Detroit Electric punktet mit Bequemlichkeit und Schick.<br />
Wir befinden uns auf dem Höhepunkt der Elektroauto-<br />
Produktion: Seit 1907 verlassen bis zu 2.000 Autos<br />
jährlich allein dieses Werksgelände! Insgesamt 20 Hersteller<br />
produzieren dieses Jahr 33.842 Elektroautos. Das Starten ohne<br />
manuellen Anlasser ist ein überzeugendes Argument für den<br />
Detroit-Electric. Obwohl das am meisten verkaufte Modell ein<br />
einsitziger Kutschenwagen ist, steht der Name für Komfort<br />
und Eleganz. Windschutzscheiben aus geformtem Glas runden<br />
sein Erscheinungsbild ab. Die feinen Leute fahren den Detroit<br />
Electric Roadster oder das Modell Brougham (gehandelt ab<br />
2.500,- Dollar). Gegen Aufpreis wird dieses „Baby“ mit einem<br />
Nickel-Eisen-Akkumulator der Firma Edison ausgestattet, der<br />
eine Reichweite von mindestens 130 km erzielt. Mit durchschnittlichen<br />
32 km/h Geschwindigkeit ist er für den Stadtverkehr<br />
genau das Richtige.Während des Ersten Weltkrieges<br />
machen ihn die steigenden Ölpreise zusätzlich beliebt.<br />
11. September 1920, Wohnhaus von Clara und Henry<br />
Ford, Detroit, Michigan USA<br />
Viel Lärm und nicht nur heiße Luft.<br />
Die Benziner setzen sich durch. Sie kommen in Massen.<br />
Während die Fords privat dem Elektro-Auto die Treue halten,<br />
ist es der Benziner Tin Lizzy (Modell T), der ihren wirtschaftlichen<br />
Erfolg begründet. Das 1908 entworfene Modell wird<br />
in den Ford-Fabriken seit 1913 am Fließband produziert. Vor<br />
zwei Jahren (1918) war bereits jedes zweite Auto in den USA<br />
eine Tin Lizzy. Bis 1927 werden es mehr als 15 Millionen<br />
Fahrzeuge sein. Auch in England und Kanada wird sie gebaut.<br />
Sie ist ein internationaler Erfolg. Ein Elektrostarter ermöglicht<br />
(bei warmem Motor) die Zündung des Hinterradantriebs ohne<br />
Kurbeln. Das Öl ist günstig, niedrige Anschaffungskosten von<br />
nur noch 290,- Dollar machen Tin Lizzy zusätzlich beliebt.<br />
Durch Gewinnbeteiligungen und mit überdurchschnittlich<br />
hohen Löhnen bemüht sich Ford zudem die Kaufkraft seiner<br />
Arbeiter zu stärken. Für einen Achtstundentag erhalten sie<br />
sechs Dollar Entgelt.<br />
1. Mai 1941, Geschäftsstraße in Paris<br />
Elektrischer Antrieb belebt den zivilen Verkehr!<br />
Das VoitureLégère de Ville, das „leichte Auto für die Stadt“<br />
VLV macht Schlagzeilen. Zivile Fahrzeuge sind ein seltener<br />
Anblick auf den Straßen von Paris. Unter deutscher Besatzung<br />
ist der Treibstoff rationiert und in den Fabriken von Peugeot<br />
werden unter Aufsicht von Ferdinand Porsche Kleintransporter<br />
für die militärische Nutzung erzeugt. Aber jetzt soll in Sochaux<br />
der VLV hergestellt werden. Das dreirädrige Cabriolet wird<br />
hauptsächlich bei der Post und im Gesundheitsdienst zum<br />
Einsatz kommen. Privatpersonen brauchen eine amtliche<br />
Kaufgenehmigung. Bis Ende des Krieges werden 377 Stück<br />
des Zweisitzers gebaut.Er wiegt nur 350 kg, davon machen die<br />
vier 12V Batterien mit ca. 75 km Reichweite allein 160 kg aus.<br />
Der 3,3 CV Motor sitzt zwischen den Hinterrädern und erlaubt<br />
Höchstgeschwindigkeiten von 36 km/h. Mit einem speziellen<br />
Ladegerät kann der VLV an jeder Steckdose betankt werden.<br />
70 Jahre später wird Peugeot das Konzept des VLV mit dem<br />
BB1 wieder aufgreifen.<br />
3. Mai 1947, Tokyo, Japan<br />
Taxi, Bringen Sie uns in die Stadt der Zukunft!<br />
Auch in Fernost verdankt sich die Entwicklung von Elektromotoren<br />
einer Ölknappheit. Hier geht nichts mehr weiter.<br />
Die unfreiwillige Entschleunigung führt zur Besinnung auf<br />
erneuerbare Energie. Nach dem Pazifikkrieg werden die wenigen<br />
Rohstoffe weiter rationalisiert, andererseits fördert die<br />
Zentralregierung Japans noch unter Kontrolle der Amerikaner<br />
die Entwicklung alternativer Antriebe.In einem ehemaligen<br />
Flugzeugmotorenwerk wurden schon im letzten Jahr elektrisch<br />
betriebene Transporter konstruiert.Heute läuft die lang<br />
erwartete PKW-Version vom Band.<br />
Exponat 2 - Meilensteine der Elektromobilität<br />
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