WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno
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Exponat 4<br />
Batterie der<br />
Zukunft<br />
Anwendungstext im Exponat 4<br />
Batterie der Zukunft<br />
Spannungsfeld Batterietechnik<br />
Der günstige, Schnellsprint-Sicherspeicher für Langstrecken<br />
– die Übermorgenbatterie hat viel zu tun: Kosten, Gewicht,<br />
Energieinhalt, Lebensdauer, Ladezeit und Sicherheit – schon<br />
bis 2015 sollen die elektrischen Auto-Antreiber deutlich fitter<br />
sein. Dafür tüfteln Fraunhofer-Forscher an neuen Materialien<br />
und deren Elektrochemie, je nachdem, welche Rohstoffe und<br />
wie viel davon künftig vermutlich zu haben sein wird. Ob das<br />
Zauberwort dann weiterhin „Lithium-Ionen-Technik“ heißt?<br />
Dafür gibt es noch viele Hürden zu bewältigen.<br />
Anforderungen<br />
Energie- und Leistungsdichte<br />
Vorbild Skifliegen: Was schafft ein Energiespeicher pro Größe und<br />
Gewicht?<br />
Per stop and go in die Zukunft bummeln wegen ständiger<br />
Ladestopps? Womöglich mit großen Batterien, die einer<br />
Treckerkarosserie Ehre machen? Die Übermorgenbatterie sieht<br />
anders aus. Sie liefert viel Energie und ist möglichst schlank<br />
und leicht – genau wie ein Skispringer. Wie er muss die Batterie<br />
ihre Energie in angemessen kurzer Zeit mobilisieren. Nur<br />
so kann ein Elektroauto wie gewünscht beschleunigen. Dabei<br />
gibt die Energiedichte an, wie viel Energie eine Batterie im<br />
Vergleich zu ihrem Gewicht speichert, und die Leistungsdichte,<br />
wie viel Energie der Speicher pro Zeit und Gewicht abgeben<br />
kann.<br />
Kosten<br />
Nicht billig, aber viel Wert: Das teuerste Stück Elektroauto<br />
Batt’ries are the Girls’ best Friend – so würde Marilyn Monroe<br />
heute hauchen. Tatsächlich ist eine Batterie fürs Elektroauto<br />
wertvoll wie ein Diamant: Sie kostet etwa so viel wie ein<br />
Kleinwagen, je nach Preis für Rohstoffe und Fertigung.<br />
Mit 350 bis 650 Euro ist man dabei – pro Kilowattstunde<br />
allerdings. Davon braucht es etwa 20–40, um längere Strecken<br />
von ca. 200 Kilometern fahren und das Auto im Winter auch<br />
noch heizen zu können. Seit gut zehn Jahren werden Lithium-<br />
Ionen-Batterien zwar günstiger. Und vermutlich sinkt der Preis<br />
auch weiterhin. Doch selbst optimistisch geschätzt bleibt der<br />
Energiespeicher wohl das teuerste Stück Eektroauto – The<br />
Girls’ best Friend von morgen eben.<br />
Zyklenfestigkeit und Lebensdauer<br />
Auf und nieder, immer wieder: Wie oft und lang hält eine Batterie<br />
das aus?<br />
Ein Auto hält gut ein Jahrzehnt, für diese Spanne ist es<br />
jedenfalls ausgelegt. So lange sollte auch die Batterie tüchtig<br />
sein und dabei immer wieder neu Strom abgeben und<br />
aufnehmen können – und Letzteres möglichst schnell. Sie<br />
muss lange leben und zyklenfest sein, wie der Fachmann sagt.<br />
Dafür müssen Forscher und Techniker ganz schön jonglieren:<br />
Soll das Auto pro Ladung weit fahren, ist es mit von-Null-auf-<br />
Hundert vorbei. Sprintet der Wagen dagegen los, kostet das<br />
Reichweite. Ganz zu schweigen, dass eine Batterie kurzfristige<br />
Leistungsspitzen aushalten muss: etwa beim Bremsen, wenn<br />
Energie geballt rückgeführt wird.<br />
Sicherheit<br />
Fraunhofer-Forscher arbeiten am richtigen Sicherheitskonzept<br />
Leistung top – aber nicht ohne Risiko: Lithium-Ionen-Akkus<br />
mit einem flüssigen Elektrolyt könnten auslaufen. Zum<br />
Beispiel, wenn dessen Hülle bei einem Unfall Schaden nimmt.<br />
Sie zu überladen, zu stark zu entladen oder eine Überhitzung<br />
können auch gefährlich sein. Vor allem wenn es dann zu einem<br />
„thermischen Runaway“ kommt – wenn die Temperatur<br />
in einer einzelnen Zelle unkontrolliert auf über Hundert Grad<br />
hochkocht: Die Elektroden zersetzen sich und reagieren mit<br />
dem Elektrolyten. Dabei wird wieder Hitze frei. Der Separator<br />
könnte schmelzen und es könnte einen „Kurzen“ geben<br />
24 Exponat 4 - Batterie der Zukunft