WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno
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Exponat 10<br />
Elektromobilität<br />
aus ökonomischer<br />
Sicht<br />
Anwendungstext im Exponat 10<br />
Antrieb<br />
Elektromobilität aus ökonomischer<br />
Sicht<br />
Forschung und Ökonomie verbinden.<br />
Das Auto der Zukunft entsteht im Spannungsfeld von Technologie<br />
und Wirtschaft. Die Fraunhofer-Forschung untersucht mit<br />
der Elektromobilität eine Schnittstelle dieser verschiedenartigen<br />
Systeme und bemisst daraus erwachsende Chancen und<br />
Herausforderungen.<br />
Technologische Lösungen müssen den spezifischen Anforderungen<br />
des Marktes entsprechen. Sie müssen wirtschaftlich<br />
effizient umsetzbar sein. Neue Nutzungsmöglichkeiten legen<br />
andererseits alternative Wege zur Verbreitung nahe.<br />
Industrie<br />
Antriebsstrang anpassen<br />
Aktuelles Fahrzeugdesign muss alte und neue Komponenten<br />
vereinen.<br />
Die Elektrifizierung des Antriebsstranges hat die Einsparung<br />
etlicher gewohnter Bauteile zur Folge – deutlich mehr als es<br />
neue Komponenten gibt. Überflüssig werden nicht nur direkt<br />
dem Antrieb geschuldete Bauteile, sondern auch zahlreiche<br />
hydraulische und mechanische Elemente, wie etwa im Falle<br />
der Bremskraftverstärkung und der Servolenkung. Die höhere<br />
Bordnetzspannung des Elektroautos erlaubt nämlich das<br />
elektromechanische Bremsen und Lenken, das „brake by wire“<br />
und „steer by wire“.<br />
Für die Hersteller eröffnen diese Umstellungen zwei gegensätzliche<br />
Planungsoptionen: die Anpassung bestehender Fahrzeugmodelle<br />
(„conversion design“) einerseits und die Kreation<br />
gänzlich neuer Auto-Typen („purpose design“) andererseits.<br />
Massentauglichkeit anstreben.<br />
Technische Herausforderungen müssen bewältigt werden.<br />
Ökologische Vorteile sind nicht genug. Erst ein deutliches<br />
Absenken des Anschaffungspreises und höhere Reichweiten<br />
werden Autofahrer zum Umstieg auf ein Elektrofahrzeug<br />
bewegen können. Aber auch Sicherheitsaspekte, die<br />
Aufladegeschwindigkeit und ein flächendeckendes Angebot<br />
an Lademöglichkeiten spielen eine Rolle. Tatsächlich werden<br />
die nötigen Versorgungstrukturen bereits in Modellversuchen<br />
erprobt.Die Akzeptanz der VerbraucherInnen bedingt wiederum<br />
die zukünftige Preisstruktur, da die Massenproduktion<br />
Kostensenkungen in Aussicht stellt.<br />
Was die technische Seite betrifft, ist die Batterie entscheidend:<br />
Die Kosten müssen um den Faktor 3 gesenkt, die Lebensdauer<br />
auf über 10 Jahre gesteigert und Sicherheitsfragen gelöst<br />
werden.<br />
Herkömmliche Komponenten einsparen: „Bye bye<br />
Schaltgetriebe!“<br />
Unabhängig vom Designkonzept, ob Adaption oder<br />
Neuentwicklung, müssen die Elemente des Antriebsstranges<br />
neu angeordnet werden. Es gilt die Zusammensetzung von<br />
Motor, Kupplung, Getriebe, Kardanwelle, Differential und<br />
Rädern neu und funktional zu definieren. So bestimmt zum<br />
Beispiel die Lage des Elektromotors bzw. der Elektromotoren,<br />
auf der Hinterachse oder nahe der Räder, den Verbleib der<br />
Kardanwelle und des Differentials. Tank und Kraftstoffpumpe<br />
sowie entsprechende Leitungen, Anlasser und Abgasanlage<br />
werden nicht benötigt. Eine Lichtmaschine ist im Elektroauto<br />
ebenfalls nicht mehr vorgesehen. Da das Drehmoment bereits<br />
bei Stillstand zur Verfügung steht, kann überdies auf Schaltgetriebe<br />
und Anfahrkupplung verzichtet werden.<br />
50 Exponat 10 - Elektromobilität aus ökonomischer Sicht