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WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno

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Groß in Sachen Automobil<br />

Der Nickel-Metallhydrid-Akku steckt zum Beispiel seit 2005 im<br />

Toyota Prius – zunächst mit 228 Einzelzellen und voluminös<br />

wie ein Schrankkoffer und etwa 50 Kilo schwer, heute mit nur<br />

noch 168 Zellen, aber immer noch fast einen Meter breit. Der<br />

Akku im Honda Insight arbeitet sogar nur mit 84 Einzelzellen<br />

und wiegt auch nur noch 20 Kilogramm. Als alleinige Antriebe<br />

reichen diese Batterien allerdings bei weitem nicht aus: Beide<br />

fahren vielleicht 1 bis 3 Kilometer weit – wenn nicht ein<br />

Benzinmotor mit einspringt.<br />

Lithium-Ionen-Batterie<br />

Nummer 3 siegt – Die Zukunftsträchtige<br />

Laptop, Digitalkamera, Auto, Akku-Schrauber: Wo viel tragbare<br />

Energie gebraucht wird, ist die Lithium-Ionen-Zelle vorn<br />

dabei. Der Akku auf Basis des dritten Elements im Periodensystem<br />

kam Anfang der 1990er Jahre auf den Markt und soll<br />

fürs Elektroauto den Durchbruch bringen: Im Mercedes-Benz<br />

S-400-Hybrid ist er weltweit erstmals in Auto-Serie gegangen<br />

– wenn auch erst einmal als „kleine“ Hybrid-Batterie.<br />

Infoboxen<br />

Die Anode<br />

Eine Metalllegierung, in der Wasserstoff steckt. Der wird<br />

oxidiert: Dabei werden negative Ladungen frei (Elektronen),<br />

positiv geladene Wasserstoff-Teilchen (Protonen) und reines<br />

Metall. Die Wasserstoff-Teilchen verbinden sich mit Teilchen<br />

aus der Lauge zu reinem Wasser. Und die negativen Ladungen<br />

machen die Anode zum Minuspol.<br />

Was hat er, was anderen fehlt?<br />

Lithium-Ionen-Akkus sind wahre Kraftbündel. Und sie entladen<br />

sich kaum selbst. Das Auto bleibt startklar, auch wenn es<br />

länger steht. Winterfrost und Sommerhitze? Kein Problem. Der<br />

Akku arbeitet zwischen -30 Grad und +60 Grad zuverlässig.<br />

Das schafft keine andere Batterie – zumindest theoretisch.<br />

Denn auch manche Lithium-Ionen-Batterien schwächeln bei<br />

extremer Temperatur und diese Einbußen können durchaus<br />

dramatisch sein…<br />

Die Kathode<br />

Blech aus schwarzem Nickeloxid-hydroxid: Das Nickel löst sich<br />

aus dieser Verbindung und geht eine neue ein. Dabei nimmt<br />

es freie negative Ladungen auf. An der Kathode verschwinden<br />

also negative Ladungen, was diesen Pol positiv macht.<br />

Der Elektrolyt<br />

In dem Akku schwappt 20-prozentige Kalilauge. Achtung –<br />

extrem ätzend!<br />

Der Separator<br />

Kalilauge ätzt sehr stark. Die Trennschicht zwischen Anode<br />

und Kathode muss das aushalten können. Wie beim Nickel-<br />

Cadmium-Akku ist der Separator ein Kunststoffvlies.<br />

Wo hapert es dann noch?<br />

Die Lithium-Ionen-Batterie will „gestreichelt“ werden: So<br />

braucht es eine spezielle Schutzschaltung, um Überladungen<br />

und Tiefentladungen abzufangen. Außerdem muss ein recht<br />

enger Temperaturbereich eingehalten werde, wenn die<br />

Batterie über zehn Jahre und ca. 3.000 Lade- und Entladezyklen<br />

lang funktionieren soll. Ein weiterer Punkt sind die<br />

Kosten: Für den Einsatz im Auto müssen es sehr hochwertige<br />

Lithium-Ionen-Zellen sein. Hier ist allerdings Besserung in<br />

Aussicht: Während bei der Nickel-Metallhydrid-Konkurrenz<br />

das Preis- und Entwicklungspotenzial bereits am Ende ist, sind<br />

die Möglichkeiten des Lithium-Ionen-Akkus noch lange nicht<br />

ausgeschöpft.<br />

Exponat 3 - Geschichte und Grundlagen der Batterie<br />

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