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WANDERAUSSTELLUNG ANTRIEB ZUKUNFT - Phaeno

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Sonderinfo Lithium<br />

Aussichtsreich: Stromspeicher Lithium<br />

Lithium ist das leichteste Metall. Es lässt sich am stärksten<br />

oxidieren. Damit hat es das höchste Energiepotenzial pro<br />

Gewicht. Zudem geht es mit fast allen anderen Elementen<br />

Verbindungen ein: Aktuell gibt es bereits eine Reihe von unterschiedlichen<br />

Akkus mit verschiedenen Lithium-Chemien – und<br />

Schluss ist noch lange nicht.<br />

Infoboxen<br />

Die Anode<br />

In den negativen Elektroden ist das Lithium jeweils als<br />

positiv geladenes Teilchen, als Ion, in das Kristallgitter einer<br />

Kohlenstoffverbindung eingelagert. Fachleute nennen das<br />

Interkalation. Bei der Grafitelektrode im Beispiel sitzt das<br />

Lithium zwischen den einzelnen Grafitlagen.<br />

Die Kathode<br />

Oft sind es Mischverbindungen mit drei Metallen, zum Beispiel<br />

Kobalt, Nickel und Mangan. Auch hier sind die Lithium-<br />

Teilchen in den Schichten des Kristallgitters eingelagert, hier<br />

im Oxidgitter.<br />

Der Elektrolyt<br />

Lithium kann man mit vielem kombinieren – bloß nicht mit<br />

wasserhaltigen Elektrolyten. Stattdessen nimmt man wasserfreie,<br />

organische Lösungsmittel. Bestimmte Zusätze machen es<br />

den Lithium-Teilchen leichter, sich zu darin zu bewegen.<br />

Der Separator<br />

Polyethylen – ein Kunststoff mit eingebauter Notbremse: Das<br />

Material schmilzt bei hohen Temperaturen und seine Poren<br />

setzen sich zu. Es fließen keine Ladungen mehr. Das Not-Aus,<br />

falls der Akku durchzugehen droht.<br />

Forschung<br />

Die Übermorgenbatterie<br />

Forscher unter Strom<br />

Die eine Batterie für alle Elektromobile wird es nicht geben,<br />

zeigt eine aktuelle Fraunhofer-Studie. Elektrofahrräder, reine<br />

Batterieautos oder Hybridmodelle – alle haben ihre eigene<br />

beste Batterie. Noch schlimmer: Einen weltweiten Universalstecker<br />

für alle Autos gibt es auch noch nicht! Internationale<br />

Standards für den Einbau der neuen Batterien und verbindliche<br />

Sicherheitsstandards fehlen ebenso. Forscher, Techniker,<br />

Prüfgremien und die Industrie haben noch viel zu tun.<br />

Gut, besser, optimal: Was gibt’s zu tun?<br />

Das Tankladen dauert stundenlang: Stellen Sie sich vor, Sie<br />

fahren laden und nehmen einen Schlafsack mit! Obendrein<br />

kommt man pro Ladung noch nicht allzu weit. 300 Kilometer<br />

und noch mehr? Für diesen Reichweitentraum müssen<br />

Batterien noch viel mehr speichern können und dabei zugleich<br />

schlanker werden. Noch sind sie viel zu schwer. Allein um sie<br />

zu bewegen, geht zu viel Energie drauf. Dann ist da auch noch<br />

das Wärm- und Kühlproblem: Temperaturtoleranz heißt das<br />

Zauberwort für das Übermorgenmodell.<br />

Endlich gut: Wo ist technisch Schluss?<br />

Der aktuelle Wunderstoff ist Lithium. Wegen ihrer sehr hohen<br />

Energie- und Leistungswerte wird an Lithium-Batterien viel<br />

geforscht. Aus den bisherigen chemischen Verbindungen mit<br />

Lithium können nur noch wenige Prozent Speicherkapazität<br />

rauszuholen sein, schätzen Experten. Erst neue Kombinationen,<br />

wie Lithium-Luft oder Lithium-Schwefel versprechen noch<br />

einmal einen Kapazitätssprung nach vorn. Doch dann hat die<br />

Chemie Grenzen gesetzt: Ein elektropotenteres Element oder<br />

Material gibt es nicht.<br />

22 Exponat 3 - Geschichte und Grundlagen der Batterie

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