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Observieren – Sondieren – Regulieren - Institut für Philosophie ...

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schichtungen, kleinere und schnellere Computerchips und Transistoren, Kapseln zum zielgerichteten<br />

Medikamententransport, biokompatible Implantate, winzige, nicht wahrnehmbare<br />

Sensoren, Waschmaschinen, Lacke und vieles mehr gerechnet werden (für eine Produktliste<br />

siehe http://www.nanotechproject.org/index.php?id=44). Von ‚Nanotechnologien’ kann damit<br />

eigentlich nur im Plural die Rede sein. Auch EU-Publikationen verwenden inzwischen den<br />

Terminus ‚Nanotechnologien’ (Plural), wenn es um einzelne nanotechnologische Anwendungsfelder<br />

geht (EC 2004 etc.). So vielfältig die nanotechnologische Produktpalette, so<br />

mehrdimensional ist die nanotechnologische Sicherheitsproblematik. Deshalb ist es fraglich,<br />

ob eine einheitlich verfasste, stoffbezogene Risikoforschung überhaupt ein hinreichendes<br />

Wissen über die Gesundheits-, Umwelt- und Sozialverträglichkeit all dieser Produkte liefern<br />

kann – insbesondere solange ihr Fokus auf die Toxizität und Ökotoxizität von Nanopartikeln<br />

als einer Dimension der Sicherheitsproblematik verengt ist.<br />

Zum anderen wird aber auch eine interdisziplinäre Ausweitung der Risikoforschungen<br />

um Wissensbestände, die bspw. industrielles Herstellungs- und soziales Gebrauchswissen<br />

integrieren, den weit gefassten Sicherheitsansprüchen in den Regulierungsdebatten noch nicht<br />

gerecht. Die forschungspolitische Zurechnung höchst unterschiedlicher Produkte und Verfahren<br />

zu einer ‚Nanotechnologie’ im Singular weist auf die ‚Nanotechnologie’ als ein wissenschaftspolitisch<br />

und gesellschaftlich konstituiertes Phänomen hin. Dieses wird durch eine<br />

abstrakte Allgemeindefinition ermöglicht, die als ‚Nanotechnologie’ alle Produktionsverfahren<br />

kennzeichnet, die durch Manipulation von Materie auf molekularer Ebene in einer bestimmten<br />

Größendimension (

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