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Observieren – Sondieren – Regulieren - Institut für Philosophie ...

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2. Die von der R-S-A intendierten Lerneffekte aus der Zusammenkunft verschiedener<br />

Wissensformen erfordern einen Ort, an dem transdisziplinäre Expertise und öffentlicher<br />

Dialog praktiziert wird. Dies wäre somit ein Ort, an dem Themen nicht nur von wissenschaftlicher,<br />

sondern gerade auch von gesellschaftlicher Bedeutung verhandelt werden.<br />

3. Darüber hinaus haben wissenschaftliche Akademien die Aufgabe, durch transparente und<br />

verantwortungsvolle Arbeit gleichzeitig in Wissenschaft und Gesellschaft hineinzuwirken<br />

(vgl. exemplarisch: http://www.bbaw.de/bbaw/Akademie/Aufgaben_Ziele/Aufgaben-<br />

Ziele).<br />

Das Ziel der R-S-A, Bürgervertrauen in den regulatorischen Umgang mit nanotechnologischen<br />

Innovationen durch eine öffentlich nachvollziehbare Urteilsbildung zu erzeugen, erfordert<br />

schließlich eine institutionelle Anbindung an einem als politisch unabhängig und darum<br />

als ‚neutral’ wahrgenommen Ort. 14 Schon darum sollte die R-S-A nicht an ein Ministerium,<br />

eine Behörde oder eine NGO angegliedert werden. Die <strong>Institut</strong>ionalisierung an einer wissenschaftlichen<br />

Akademie, die über keine politischen Machtbefugnisse verfügt, ist für das reflexive<br />

Urteilsverfahren zur ‚Nanotechnologie’ möglich, da die R-S-A regulatorische Maßnahmen<br />

allenfalls anregt, nicht aber formuliert oder umsetzt.<br />

3.4.2. Einbettung in ein institutionelles Netzwerk<br />

Die R-S-A führt selbst keine Forschung durch und schafft auch keine umfangreichen Datenbanken,<br />

wie es bspw. die Observatorien tun. Die Arbeit der R-S-A ist somit auf die Wissensgenierungen<br />

anderer <strong>Institut</strong>ionen angewiesen, um überhaupt zu den relevanten Themen der<br />

Urteilsbildung zu kommen. Die Urteilsbildung der R-S-A reflektiert daher auch die Qualität<br />

des öffentlich verfügbaren Wissens und wird in dieser Hinsicht wesentliche Desiderate identifizieren.<br />

Die von der R-S-A erzeugten Lerneffekte sollen eine gesellschaftliche Wirkung haben,<br />

die auf Forschung, Produktion, Konsum und Regulation ausstrahlt.<br />

Die R-S-A soll Bürgervertrauen in einen verantwortlichen Umgang mit den Unsicherheiten<br />

von gesundheits-, umwelt- und sozialverträglichen Nanotechnologien ermöglichen.<br />

Deshalb muss sie sich in eine Mittler-Position in einem Netz relevanter <strong>Institut</strong>ionen und Organisationen<br />

fügen, die ihrerseits unterschiedlich definierte Beziehungen zueinander unterhalten<br />

(vgl. Abbildung 5).<br />

Die Pfeile in Abbildung 5 repräsentieren Informationsflüsse, die von den umgebenden<br />

<strong>Institut</strong>ionen zunächst auf die R-S-A zufließen, dort reflektiert und umgelenkt werden – sei es<br />

im Sinne einer vernetzenden Weiterleitung, einer Identifikation von schließbaren oder systematischen<br />

Wissenslücken oder von an relevanter Stelle ungenutztem Wissen, etc. Die skizzenhafte<br />

und unvollständige Netzwerkgrafik dient dabei der Darstellung von möglichen Wissenstransfers.<br />

Die Pfeile () von einer <strong>Institut</strong>ion oder Organisation zur R-S-A bezeichnen<br />

14 Im engeren Sinne kann freilich keine <strong>Institut</strong>ion vollständige Neutralität für sich beanspruchen. Darum sind<br />

die wichtigsten Merkmale für die Auswahl eines geeigneten Ortes die öffentliche Transparenz ihrer Anbindungen<br />

und der (finanziellen) Unterstützungen, von denen sie getragen wird.

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