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Schriftliche Stellungnahmen der nicht geladenen Verbände und ...

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Ausschussdrucksache 15(9)707<br />

Ausschuss für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> findet sich in einem neuen Personalkonzept<br />

wie<strong>der</strong>.<br />

Arbeiten mit Zielvereinbarungen <strong>und</strong> Kontrakten<br />

Aus unserer Sicht bekommt das geplante Kontraktmanagement<br />

ein angemessenes Gewicht im Mo<strong>der</strong>nisierungsprozess.<br />

Steuerung soll vorrangig mittels Kontrakten<br />

zwischen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> <strong>der</strong> BA erfolgen, die<br />

die früheren gesetzlichen Regelungen, Weisungen <strong>und</strong><br />

Genehmigungen ablösen sollen.<br />

Dabei ist <strong>der</strong> Rahmen angemessen zu gestalten, damit die<br />

Kontrakte über Zielvereinbarungen <strong>und</strong> das nötige Budget<br />

die zu erbringenden Leistungen <strong>und</strong> Wirkungen regeln.<br />

Größere Handlungsspielräume auf allen Ebenen<br />

sollen so mit einer besseren Überwachung <strong>und</strong> Steuerung<br />

einhergehen.<br />

Diese Maßmahnen sind mit einem Beteiligungsrecht <strong>der</strong><br />

Selbstverwaltung zum Kontraktmanagement zu verbinden.<br />

Ver.di schließt sich insbeson<strong>der</strong>e hier auch <strong>der</strong> DGB<br />

Stellungnahme an. In dieser heißt es: „Um kurzfristige<br />

politische Vorgaben <strong>und</strong> Eingriffe möglichst zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

sollten jährliche Zielvereinbarungen durch eine<br />

mehrjährige Rahmenvereinbarung ergänzt werden, die<br />

gr<strong>und</strong>legende Ziele <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik <strong>und</strong> angestrebte<br />

Resultate beschreiben.“<br />

Dabei ist insbeson<strong>der</strong>e bei den Zielvereinbarungen zwischen<br />

B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esanstalt darauf zu<br />

achten, dass die B<strong>und</strong>esanstalt einen sozialpolitischen<br />

Auftrag zu erfüllen hat.<br />

Soweit das bisherige Verhältnis zwischen B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>und</strong> Arbeitsverwaltung durch ein Agency- Modell<br />

ersetzt werden soll, kann ver.di dies unterstützten. Die<br />

Vereinbarung beschäftigungspolitischer Ziele tangiert<br />

auch die Interessen <strong>der</strong> Sozialpartner, so dass hier insoweit<br />

die Selbstverwaltung zu beteiligen ist.<br />

Zusammenarbeit mit kommunalen Gebietskörperschaften<br />

<strong>und</strong> Organisation <strong>der</strong> JobCenter<br />

Hier ist lediglich ein Zusammenarbeitsgebot <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt<br />

mit den kommunalen Gebietskörperschaften zur<br />

Erfüllen ihrer Aufgaben festgeschrieben.<br />

Der Gesetzgeber hat die gemeinsamen Aufgaben <strong>und</strong> Zuständigkeiten<br />

des JobCenters zwischen B<strong>und</strong>esanstalt<br />

<strong>und</strong> kommunalen Gebietskörperschaften konkret zu regeln.<br />

Dabei ist zu gewährleisten, dass beide an dem Betrieb<br />

<strong>der</strong> JobCenter <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Dienstleistungen<br />

gleichberechtigt verantwortlich teilnehmen.<br />

Aufhebung <strong>der</strong> Landesarbeitsämter<br />

Der Gesetzgeber überträgt das Entscheidungsrecht von<br />

Arbeitsmarktprogrammen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> auf die oberste<br />

Verwaltungsebene (Zentrale) <strong>und</strong> überlässt es dieser,<br />

auch in eigener Organisationshoheit zu entscheiden, auf<br />

welcher Verwaltungsebene Aufgaben wahrgenommen<br />

werden. Dabei kann sie sogenannte Regionaldirektionen<br />

einrichten.<br />

Diese Möglichkeiten schränken die Steuerung regionaler<br />

arbeitsmarktpolitischer Prozesse ein. Es besteht die<br />

Gefahr, dass regionale arbeitsmarktpolitische Initiativen<br />

<strong>nicht</strong> o<strong>der</strong> <strong>nicht</strong> rechtzeitig ergriffen werden, wenn sie<br />

über die Zentrale <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt, die u. U. auch<br />

räumlich weit von den Zusammenhängen entfernt ist, zu<br />

entscheiden sind. Lange Wege <strong>und</strong> das Warten auf die<br />

Entscheidung von „Oben“ sind <strong>nicht</strong> mehr zeitgemäß.<br />

Eine zentrale Steuerung wird gezielte Aktivitäten in den<br />

Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> die Kooperation mit den Landesregierungen<br />

erschweren. Von daher sind wir <strong>der</strong> Auffassung,<br />

das die bisherige Struktur <strong>der</strong> Landesarbeitsämter<br />

zu erhalten ist.<br />

Übergang <strong>der</strong> Arbeitsmarktinspektion zum B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Finanzen<br />

Schon im Vorfeld des Gesetzentwurfes wurde Arbeitsmarktinspektion<br />

von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit ausgeglie<strong>der</strong>t<br />

<strong>und</strong> zur Zollverwaltung verlagert.<br />

Im Gesetzentwurf ist dem insoweit Rechnung getragen,<br />

als dass es eine Regelung zur Überleitung von Beschäftigten<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt in den Dienst des B<strong>und</strong>es gibt.<br />

Diese ministerielle Entscheidung, die ohne Beteiligung<br />

<strong>der</strong> eigentlich Betroffenen gefällt wurde ist einem auf<br />

Beteiligungsorientierung angelegten Verän<strong>der</strong>ungsprozess<br />

abträglich.<br />

Struktur- <strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>nisierungsprozess (Umbenennung)<br />

Ver.di kann die Feststellung, dass sich die B<strong>und</strong>esanstalt<br />

in einem Prozess <strong>der</strong> Erneuerung <strong>und</strong> des Umbau zu einem<br />

mo<strong>der</strong>nen Dienstleister befindet, unterstützen. Dieser<br />

Prozess ist auch durch die Ergebnisse <strong>der</strong> Kommission<br />

für mo<strong>der</strong>ne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt angeregt<br />

bzw. angestoßen worden. Dabei wurde schon in <strong>der</strong><br />

Kommission festgestellt, dass sich ein solcher Prozess<br />

durch hohe Komplexität auszeichnet. Beson<strong>der</strong>s die spezielle<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung an den gr<strong>und</strong>legenden Kulturwandel<br />

sollte durch einen breit angelegten Transformationsprozess<br />

eingeleitet werden. Dabei ist die neue Vision,<br />

ausgehend von <strong>der</strong> Vision Arbeitsamt 2000, gemeinsam<br />

von Führungskräften <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen zu erarbeiten.<br />

Dieser gemeinsame Prozess sollte die Aufbruchstimmung<br />

zu einer dauerhaften Identifikation mit den Zielen<br />

<strong>und</strong> dem Selbstverständnis <strong>der</strong> BA erzeugen.<br />

Mit <strong>der</strong> Umbenennung in B<strong>und</strong>esagentur allein wird eine<br />

solche Aufbruchstimmung <strong>nicht</strong> erzeugt. Sie kann allenfalls<br />

hilfreich sein. Nach unserer Auffassung ist die Umbenennung<br />

aber eher hin<strong>der</strong>lich.<br />

Vielmehr sollte <strong>der</strong> Gesetzgeber hier einen beteiligungsorientierten<br />

Prozess eröffnen, <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen einen<br />

Rahmen <strong>und</strong> den Schutz bietet, sich im Mo<strong>der</strong>nisierungsprozess<br />

aktiv zu beteiligen. Der Erfolgsfaktor jedes<br />

Dienstleistungsunternehmens sind seine Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter. (Seite 178 Kommissionsbericht)<br />

Serviceleistungen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt<br />

Ver.di hält den Ausbau <strong>der</strong> Service-Leistungen für Arbeitgeber<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmer für richtig. Dabei ist jedoch<br />

genau darauf zu achten, die Leistungen für AG <strong>und</strong> AN<br />

gleichberechtigt anzubieten, d.h. Leistungen für AG <strong>und</strong><br />

AN stehen gleichwertig nebeneinan<strong>der</strong> sowohl bei Sachwie<br />

auch bei Personalressourcen.<br />

Ver.di hält die stärkere Umverteilung <strong>der</strong> Personalressourcen<br />

in Richtung Vermittlung ebenfalls für erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Hier ist jedoch zu bemerken, dass das Personal für<br />

diese Tätigkeit qualifiziert werden muss in einem angemessener<br />

Einarbeitungszeitrahmen.<br />

Es wird <strong>nicht</strong> gelingen, an einem Tag X den Hebel um<br />

0.00 Uhr auf Vermittlungskonzentration umzustellen,<br />

wenn die erfor<strong>der</strong>liche Fachkompetenz <strong>nicht</strong> hergestellt<br />

ist.<br />

Die Konzentration auf die Vermittlungsbemühungen<br />

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