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Jahresbericht 2012 - Landeslabor Berlin - Brandenburg

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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> Umwelt<br />

gemessen, ist der Betreiber zur Ermittlung der<br />

Ursache verpflichtet und muss entsprechende<br />

Gegenmaßnahmen veranlassen.<br />

Die geänderte Trinkwasserverordnung nimmt<br />

Bezug auf den aktuellsten Stand der vom Umweltbundesamt<br />

geführten Liste der Aufbereitungsstoffe<br />

und Desinfektionsverfahren. Das<br />

Umweltbundesamt erhält zudem die Möglichkeit,<br />

für den Einzelfall befristete Ausnahmen<br />

von der Liste zu genehmigen.<br />

Hinsichtlich der Anforderungen an Anlagen<br />

für die Gewinnung, Aufbereitung oder Verteilung<br />

von Trinkwasser werden künftig durch<br />

das Umweltbundesamt verbindliche und eindeutige<br />

hygienische Anforderungen an die<br />

Materialien und Stoffe, welche in Kontakt mit<br />

Trinkwasser stehen, festgelegt. Damit soll<br />

sichergestellt werden, dass die Stoffe und Materialien<br />

dieser Anlagen keine unerwünschten<br />

Substanzen in das Trinkwasser abgeben oder<br />

das Wachstum von Mikroorganismen fördern.<br />

Das LLBB führt als amtlich bestellte Untersuchungsstelle<br />

Trinkwasseruntersuchungen<br />

im behördlichen Auftrag durch. Ferner werden<br />

auch Untersuchungen durchgeführt, bei<br />

denen der Betreiber eine durch das Gesundheitsamt<br />

angeordnete Untersuchung direkt<br />

im LLBB beauftragt. Neben der jährlichen<br />

amtlichen Kontrolle der Wasserwerke sowie<br />

des Rohrnetzes der zentralen Trinkwasserversorgung<br />

werden durch das <strong>Landeslabor</strong> auch<br />

Eigenwasserversorgungsanlagen, Anlagen<br />

der Hausinstallation sowie mobile Anlagen<br />

wie Wassertanks auf Fahrgastschiffen und auf<br />

Marktständen auf ihre Trinkwasserqualität hin<br />

kontrolliert. Daneben wird Wasser für Lebensmittelbetriebe<br />

sowie aus Anlagen der Notwasserversorgung<br />

(zum Beispiel Straßenbrunnen,<br />

mobile Wasserversorgungseinrichtungen)<br />

untersucht. Hinsichtlich der Trinkwasserqualität<br />

kommt der mikrobiologischen Qualität und<br />

den in der Versorgungsinstallation verwendeten<br />

Werkstoffen eine besondere Bedeutung<br />

zu. Die Überwachung von Metallen betrifft<br />

zum Beispiel die Parameter Blei, Kupfer und<br />

Nickel, welche nach längerer Stagnation des<br />

Wassers sowie unter korrosiven Verhältnissen<br />

aus Leitungen und Armaturen ins Wasser<br />

übertreten können.<br />

Die Überwachung im Auftrag der Gesundheitsämter<br />

erfolgt zu einem hohen Anteil als<br />

präventive Kontrolle, welche durch stichprobenartige<br />

Kontrollen in Form des Trinkwasser-<br />

Screening gesetzlich vorgeschrieben ist. Besonderes<br />

Aufgenmerk liegt dabei auf Parametern,<br />

welche sich nach der Übergabe in die<br />

Hausinstallation noch verändern können. Im<br />

Jahr <strong>2012</strong> lag der Schwerpunkt im Screening<br />

auf schulischen Einrichtungen, und es wurden<br />

an 145 Objekten insgesamt 667 Entnahmestellen<br />

auf 5.870 physikalisch-chemische<br />

sowie mikrobiologische Parameter untersucht.<br />

Zusätzlich wurden an 44 Schulen im <strong>Berlin</strong>er<br />

Bezirk Spandau 120 Trinkwasserproben auf<br />

504 Parameter geprüft.<br />

Daneben erfolgen anlassbedingte Kontrollen<br />

wie zum Beispiel bei einem Verdacht einer<br />

trinkwasserbürtigen Infektion (zum Beispiel<br />

Legionellose), Beschädigungen oder Beschwerdefällen.<br />

Einen hohen Anteil der durch das Gesundheitsamt<br />

angeordneten Untersuchungen nahmen<br />

präventive Kontrollen nach baulichen<br />

Veränderungen an der Trinkwasserinstallation<br />

sowie im aktuellen Jahr mit circa 900 Probenahmen<br />

die systemische Legionellenkontrolle<br />

von öffentlichen Objekten mit Großanlagen<br />

zur Trinkwassererwärmung ein.<br />

Im Rahmen der Vorhaltung einer Notwasserversorgung<br />

der <strong>Berlin</strong>er Bevölkerung werden<br />

jährlich 500 bis 550 Beprobungen an Straßenbrunnen<br />

durchgeführt. Zusätzlich erfolgten<br />

in <strong>2012</strong> einige Untersuchungen von Tiefspiegelbrunnen<br />

im Rahmen von Nachkontrollen<br />

außerhalb des üblichen zweijährigen Regelturnus,<br />

um ihre potenzielle Eignung zur Trinkwasserversorgung<br />

der Bevölkerung präventiv<br />

beurteilen zu können.<br />

Untersuchungen von Dachablaufwasser<br />

auf Biozide<br />

In 2011 wurde aus Anlass des Verdachts eines<br />

Eintrags von Bioziden in das Dachablaufwasser<br />

einer Regenwassernutzungsanlage erste<br />

Untersuchungen auf Mecoprop begonnen.<br />

Mecoprop ist ein typischer herbizider Wirkstoff,<br />

welcher Dachabdichtungsbahnen zur<br />

Hemmung der Durchwurzelung bei begrünten<br />

Flachdächern zugesetzt wird. Auf unbepflanzten<br />

Dächern ist eine Verwendung biozidhaltiger<br />

Dachbahnen im Regelfall nicht notwendig.<br />

Der produkttypische Leachingprozess sowie<br />

verstärkte Witterungsprozesse auf der ungeschützten<br />

Dachhaut können zu einem Eintrag<br />

in das Regenablaufwasser und in der Folge je<br />

4Umwelt<br />

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