Jahresbericht 2012 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
Jahresbericht 2012 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
Jahresbericht 2012 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> Lebensmittel | Bedarfsgegenstände | Kosmetika | Tabak | Arzneimittel<br />
Lebensmittel Bedarfsgegenstände<br />
Kosmetika Tabak Arzneimittel<br />
1<br />
reagiert mit entzündlichen Reaktionen. Es<br />
kann zur Nekrose und schließlich zur tumorartigen<br />
Veränderung an der Darmwand kommen.<br />
Das Darmlumen wird dadurch eingeengt,<br />
die Darmpassage wird erheblich gestört. Nur<br />
die chirurgische Entfernung der Tumore, in<br />
schweren Fällen sogar eine Teilresektion des<br />
Darmes, kann die Beschwerden beheben. Derartige<br />
Fälle sind aus Japan bekannt.<br />
Wie dargestellt können Fischparasiten beim<br />
Menschen unter Umständen lebensbedrohliche<br />
Krankheiten hervorrufen.<br />
Das Tieffrieren muss bei minus 20°C über<br />
24 Stunden beziehungsweise bei minus 35°C<br />
über 15 Stunden erfolgen. Die Gefrierbehandlung<br />
muss dokumentiert und rückverfolgbar<br />
sein, so schreibt es die EU-Lebensmittelhygieneverordnung<br />
Nr. 853/2004 vor.<br />
Sushi-Gericht<br />
Larven von Anisakis simplex<br />
Aus Gründen des Gesundheitsschutzes sind<br />
daher zum Rohverzehr bestimmte Fische –<br />
abgesehen von einigen Ausnahmen – vorher<br />
tiefzufrieren, damit die Fischparasiten sicher<br />
abgetötet werden.<br />
Produkte mit rohem Fisch, wie Sushi, dürfen<br />
daher nur aus tiefgefrorenen und somit aus<br />
wieder aufgetauten Fischen hergestellt werden.<br />
So hergestellte Sushis dürfen aber als<br />
frisches Erzeugnis an den Verbraucher abgegeben<br />
werden, das heißt ohne einen Hinweis,<br />
dass das Lebensmittel aufgetauten Fisch enthält.<br />
Dies gilt sowohl für Fertigpackung als<br />
auch für lose Ware. Diese Ausnahmeregelung<br />
wird mit dem präventiven Verbraucherschutz<br />
begründet.<br />
Bei der amtlichen Probenahme in Sushi-Bars<br />
ist es daher sehr wichtig, den Nachweis der<br />
Gefrierbehandlung zu kontrollieren.<br />
Tierartbestimmung in Lebensmitteln mittels ELISA und PCR<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> kamen im <strong>Landeslabor</strong> insgesamt<br />
910 Lebensmittelproben (mit 3.740 Untersuchungen)<br />
mittels ELISA und 335 Lebensmittelproben<br />
(mit 970 Untersuchungen)<br />
mittels PCR auf verschiedenste Tierarten zur<br />
Untersuchung.<br />
Das Produktspektrum reichte von Fleisch und<br />
Fleischerzeugnissen über Fisch und Fischereierzeugnissen<br />
bis hin zum Käse und zu Molkereierzeugnisse.<br />
Neben der Standarduntersuchung<br />
auf Tierarten wie Rind, Schwein, Schaf,<br />
Ziege und Geflügel auf proteinanalytischer<br />
und molekularbiologischer Basis wurde bei<br />
Lebensmittelproben der Nachweis von spezifischen<br />
DNA-Sequenzen von Wild, Pferd, Gans,<br />
Ente, Strauß, Kaninchen, Springbock und verschiedenen<br />
Fischarten durchgeführt.<br />
Im Bereich der Standarduntersuchung von<br />
Hackfleisch, Döner Kebab und Fleischerzeugnissen<br />
lag die Beanstandungsquote bei<br />
5,6 Prozent. Insgesamt wurden bei 19 Hackfleischproben,<br />
neun Döner-/Hackspießproben<br />
und 23 Fleischerzeugnissen Abweichungen<br />
von der Deklaration festgestellt. Bei den<br />
untersuchten Produkten wurden jeweils nicht<br />
deklarierte beziehungsweise nicht mit den<br />
Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse<br />
des Deutschen Lebensmittelbuches konforme<br />
(nicht übliche) Anteile an Rind, Schwein,<br />
Schaf oder Geflügel nachgewiesen.<br />
30