Jahresbericht 2012 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> Umwelt<br />
Untersuchung von Regenwasser<br />
PAK in Regenwässern – ein Vergleich<br />
zwischen den Verfahren Trichter-Flasche<br />
und Trichter-Adsorber<br />
Ein Schwerpunkt der Umweltbeobachtung<br />
gilt den Depositionen aus der Luft, die zum<br />
einen die Gesundheit von Mensch und Tier<br />
beeinträchtigen können, zum anderen auch<br />
schädliche Kontaminationen von Wasser und<br />
Boden mit sich bringen. Dabei gilt es immer,<br />
die bestehenden Untersuchungsmethoden<br />
regelmäßig zu überprüfen, ob sie den Gegebenheiten<br />
und technischen Anforderungen<br />
noch entsprechen. Aus dieser Überlegung<br />
heraus wurden die Untersuchungen für die<br />
Aktualisierung der Norm DIN 19739 Teil 1<br />
und 2 (Messung der atmosphärischen Deposition<br />
von Spurenstoffen-Bestimmung von PAK)<br />
aus dem Handbuch der Bodenuntersuchung<br />
(HBU 3.4.3.8f) vom Juli bis zum Oktober <strong>2012</strong><br />
durchgeführt, um die Anwendbarkeit des<br />
Trichter-Adsorber-Verfahrens im Vergleich zum<br />
Referenzverfahren DIN EN 15980:2011-08 (3)<br />
mit dem Sammelsystem, das sich aus einem<br />
Trichter und einer Flaschen zusammensetzt,<br />
nachzuweisen und dem heutigen Kenntnisstand<br />
anzupassen. Die DIN EN 15980 gilt als<br />
Referenzverfahren für die Bestimmung der<br />
aufgeführten Parameter in atmosphärischer<br />
Deposition:<br />
der PAK von drei Monaten in diesem Zusammenhang<br />
auch auf dem Prüfstand steht.<br />
Neben unserem Labor kamen die anderen Teilnehmer<br />
aus Nordrhein-Westfalen, Sachsen-<br />
Anhalt und Baden-Württemberg. Die Ausbringung<br />
der Sammelgefäße für die Vergleichsmessung<br />
der Labore erfolgte auf dem Gelände<br />
des LANUV NRW in Essen am Stadtrand und in<br />
Bottrop an einem hochbelasteten Standort in<br />
der Nähe einer Kokerei.<br />
Die Abbildung zeigt ein Trichter-Adsorber-<br />
Sammelsystem, wie es vom Landesamt für<br />
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
<strong>Brandenburg</strong> betrieben wird. Die Kartusche<br />
wird im LLBB vorbereitet und durch die Kolleginnen<br />
und Kollegen des LUGV dann in<br />
die Vorrichtung eingebaut. Im oberen Teil<br />
befindet sich der Sammeltrichter für die Niederschläge,<br />
die durch den Trichter auf die<br />
Kartusche geleitet werden und so das Adsorptionsmittel<br />
Amberlite IRA 743 benetzen. Auf<br />
dem Adsorptionsmittel werden die PAK fixiert,<br />
das Niederschlagswasser kann ablaufen. Die<br />
ummantelte Halterung für die einzubauende<br />
gefüllte Kartusche schützt diese vor Lichteinfluss,<br />
Frost und Glasbruch.<br />
• Benz[a]anthracen,<br />
• Benzo[b]fluoranthen,<br />
• Benzo[j]fluoranthen,<br />
• Benzo[k]fluoranthen,<br />
• Benzo[a]pyren,<br />
• Dibenz[a,h]anthracen,<br />
Trichter-Adsorber-Sammelsystem mit Adsorptionsmittel<br />
Amberlite IRA 743 gefüllter Kartusche<br />
Umwelt<br />
4<br />
• Indeno[1,2,3-cd]pyren;<br />
Die PAK gehören zu den organischen Verbindungen,<br />
die aus der Luft deponiert werden<br />
und zu Boden- und Gewässerverunreinigungen<br />
führen können. Allerdings ist das Sammeln<br />
dieser Komponenten eng verbunden<br />
mit der Problematik der Haltbarkeit der PAK<br />
in beiden Probenahmesystemen, wenn man<br />
den Sammelzeitraum der Niederschläge im<br />
Vergleich zu den Stoffeigenschaften betrachtet.<br />
Die PAK sind teilweise leichtflüchtig und<br />
außerdem lichtempfindlich, sodass der in der<br />
DIN 19739-2 vorgeschlagene Sammelzeitraum<br />
Jeder Teilnehmer des Feldexperiments hat<br />
die eigenen Sammelsysteme oder auch nur<br />
die präparierten Kartuschen bereit gestellt.<br />
Es wurden zehn Trichter-Adsorber-Sammler<br />
auf dem LANUV-Gelände aufgestellt. Bei vier<br />
Sammlern erfolgte ein monatlicher Wechsel<br />
der Adsorber-Kartuschen und bei sechs<br />
Sammlern betrug die Ausbringungsdauer drei<br />
Monate. Parallel dazu wurde auch ein Trichter-<br />
Flasche-Referenzsystem mit monatlichem Probenwechsel<br />
aufgebaut. Im Anschluss wurden<br />
die so gewonnenen Proben an Teilnehmerlabore<br />
zurückgeschickt und dort weiter behan-<br />
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