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Jahresbericht 2012 - Landeslabor Berlin - Brandenburg

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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> Lebensmittel | Bedarfsgegenstände | Kosmetika | Tabak | Arzneimittel<br />

Lebensmittel Bedarfsgegenstände<br />

Kosmetika Tabak Arzneimittel<br />

1<br />

Trocknung (Wasserentzug) zu berücksichtigen.<br />

Die Trockenmassen von getrockneten und<br />

frischen Pilzen können gängigen Nährwert-<br />

Tabellen entnommen werden. Daraus errechnet<br />

sich in der Regel ein Trocknungsfaktor von<br />

etwa acht. Bei einem Konzentrationsfaktor<br />

von acht ergibt sich bei einem getrockneten<br />

Pilzerzeugnis ein Höchstgehalt von etwa<br />

0,08 mg/kg für Quecksilberverbindungen<br />

(Summe der Quecksilberverbindungen, ausgedrückt<br />

als Quecksilber).<br />

Diese Beurteilungsgrundlage ist unter Berücksichtigung<br />

des natürlichen Gehalts von<br />

Schwermetallen in einigen Wildpilzen in der<br />

Praxis nicht ohne weiteres umsetzbar. Um<br />

die natürlichen Gehalte an Quecksilber in<br />

diversen Pilzen und ihren Erzeugnissen zu<br />

ermitteln, wurden diese Warengruppen am<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> im Rahmen<br />

der amtlichen Lebensmittelüberwachung auf<br />

ihren Gesamtquecksilbergehalt untersucht.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die bereits in<br />

Frage gestellte Anwendung des Höchstgehaltes<br />

der Verordnung (EG) Nr. 396/2005<br />

keine Anwendung auf einige Wildpilze und<br />

deren Erzeugnissen finden sollte, da diese das<br />

in der Natur vorkommende Schwermetall zu<br />

stark akkumulieren. Man sollte sich bei diesen<br />

„Problempilzen“ daher an die Empfehlung der<br />

Deutschen Gesellschaft für Ernährung halten<br />

und nicht mehr als 250 g Frischesubstanz pro<br />

Woche verzehren.<br />

Bestimmung von Quecksilber mittels Atomfluoreszenzspetrometrie<br />

nach Druckaufschluss:<br />

Zur Bestimmung von Quecksilber werden die<br />

Pilze zunächst homogenisiert. Anschließend<br />

wird eine kleine Menge in einen Mikrowellendruckbehälter<br />

eingewogen, mit konzentrierter<br />

Salpetersäure aufgeschlossen und<br />

auf ein definiertes Volumen aufgefüllt. Für<br />

die anschließende Quantifizierung wird ein<br />

Atomfluoreszenzspektrometer verwendet,<br />

welches Quecksilber detektiert. Dieses wird<br />

in der aufgeschlossenen Probe durch Reduktion<br />

mit Zinn(II)-chlorid gebildet und aus der<br />

Lösung mit einem Argon-Trägergasstrom ausgetrieben.<br />

Der Gasstrom wird kontinuierlich<br />

getrocknet und der Quecksilberdampf mittels<br />

Atomfluoreszenzspektrometrie detektiert.<br />

Bestimmungsgrenzen des Untersuchungsverfahrens:<br />

• Frische Pilze, Pilzkonserven, tiefgefrorene<br />

Pilze: 0,002 mg/kg (Einwaage: 2 g)<br />

• Getrocknete Pilze: 0,008 mg/kg<br />

(Einwaage: 0,5 g)<br />

Untersuchte Pilze und Pilzerzeugnisse:<br />

38 Proben (gesamt)<br />

Schlussfolgerungen:<br />

• Kulturpilze enthalten kein Quecksilber<br />

beziehungsweise nur Spuren des Schwermetalls.<br />

• Wildpilze können mitunter stark belastet<br />

sein, insbesondere der in Deutschland sehr<br />

beliebte Steinpilz. Ausgehend von der sehr<br />

geringen Verzehrmenge stellen die ermittelten<br />

Gehalte jedoch keine Gesundheitsgefahr<br />

dar. Es sollten alsbald Höchstgehalte<br />

in die Verordnung (EG) Nr. 1881/2006<br />

implementiert werden. Dieses Ziel verfolgt<br />

unter anderem auch das Monitoring-Projekt<br />

„Quecksilber in Wildpilzen“, welches im<br />

Jahr 2013 durchgeführt und weitere Daten<br />

sammeln wird.<br />

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