Jahresbericht 2012 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> Lebensmittel | Bedarfsgegenstände | Kosmetika | Tabak | Arzneimittel<br />
Lebensmittel Bedarfsgegenstände<br />
Kosmetika Tabak Arzneimittel<br />
1<br />
Kennzeichnung des Glutaminsäuregehalts von Suppen aus<br />
asiatischen Gaststätten<br />
Glutaminsäure (E 620) beziehungsweise deren<br />
Derivate (Glutamate; E 621 – E 625) dürfen<br />
Suppen als Geschmacksverstärker gemäß Zusatzstoff-Zulassungsverordnung<br />
bis zu einer<br />
Höchstmenge von 10 g/kg zugesetzt werden.<br />
Bei der Abgabe dieser Lebensmittel in Gaststätten<br />
ist der Gehalt an diesen Zusatzstoffen<br />
durch die Angabe „mit Geschmacksverstärker“<br />
kenntlich zu machen. Obwohl von den meisten<br />
Gesundheitsbehörden der Mitgliedstaaten<br />
der Europäischen Union Glutaminsäure beziehungsweise<br />
deren Derivate als gesundheitlich<br />
unbedenklich eingestuft werden, existieren<br />
Berichte einzelner Personen bezüglich einer<br />
Glutamatunverträglichkeit (auch Chinarestaurant-Syndrom<br />
genannt).<br />
Die Probenahme von Suppen aus asiatischen<br />
Gaststätten erfolgte im Berichtszeitraum zum<br />
Teil im Rahmen des Bundesweiten Überwachungsplans<br />
(BÜp <strong>2012</strong>). Neben der bekannten<br />
chinesischen Sauer-Scharf-Suppe wurden<br />
auch verschiedene Peking-Suppen, Wan-Tan-<br />
Suppen, Eierblumen-Suppen, Miso-Suppen,<br />
Garnelensuppen etc. als Proben eingereicht.<br />
Es zeigte sich, dass die 14 Proben, die im<br />
Land <strong>Berlin</strong> gezogen wurden, ausnahmslos<br />
nicht mit der Angabe „mit Geschmacksverstärker“<br />
gekennzeichnet waren (siehe beispielhafte<br />
Abbildung). Laboranalytisch konnte jedoch<br />
in 57 Prozent der <strong>Berlin</strong>er Proben ein technologisch<br />
wirksamer Zusatz von Glutaminsäure<br />
beziehungsweise Glutamat bestimmt werden,<br />
wobei eine Probe eine Höchstwertüberschreitung<br />
von über 10 g/kg aufwies.<br />
Beispiel einer Nichtkennzeichnung von Geschmacksverstärkern<br />
auf der Speisekarte einer asiatischen<br />
Gaststätte<br />
Bei den 38 Proben aus dem Land <strong>Brandenburg</strong><br />
war hingegen zu 71 Prozent ein Zusatz an<br />
Geschmacksverstärkern kenntlich gemacht.<br />
In 92 Prozent der untersuchten Suppen aus<br />
<strong>Brandenburg</strong> wurde Glutaminsäure beziehungsweise<br />
Glutamat in technologisch wirksamen<br />
Mengen analytisch nachgewiesen. Ein<br />
Großteil dieser Lebensmittel musste jedoch<br />
nicht beanstandet werden, da der Gehalt an<br />
Geschmacksverstärkern rechtskonform gekennzeichnet<br />
war. Bei sieben Suppen (fünf<br />
gekennzeichnet/zwei nicht gekennzeichnet)<br />
lag der Glutaminsäuregehalt mit bis zu<br />
17,3 g/ kg jedoch über dem zulässigen<br />
Höchstwert.<br />
Kennzeichnung von Geschmacksverstärkern auf der<br />
Speisekarte einer asiatischen Gaststätte<br />
<strong>Berlin</strong><br />
(n = 14)<br />
gekennzeichnet<br />
0<br />
0<br />
0<br />
nicht gekennzeichnet<br />
7,1<br />
57,1<br />
35,7<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
<strong>Brandenburg</strong><br />
(n = 38)<br />
gekennzeichnet<br />
0<br />
13,2<br />
57,2<br />
> Höchstmenge<br />
zugesetzt<br />
nicht zugesetzt<br />
nicht gekennzeichnet<br />
5,3<br />
7,9<br />
15,8<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
Kennzeichnung beziehungsweise Zusatz von Glutaminsäure (beziehungsweise von deren<br />
Derivaten) bei asiatischen Suppen, <strong>2012</strong><br />
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