Jahresbericht 2012 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> Lebensmittel | Bedarfsgegenstände | Kosmetika | Tabak | Arzneimittel<br />
Lebensmittel Bedarfsgegenstände<br />
Kosmetika Tabak Arzneimittel<br />
1<br />
In neun Fällen wurden Verstöße gegen Rückstands-<br />
und Kontaminantenrecht und gegen<br />
die Allgemeine Vermarktungsnorm festgestellt.<br />
Damit stieg die Beanstandungsquote<br />
im Vergleich zu 2011 von 17 Prozent auf<br />
31 Prozent bei gleicher Probenzahl.<br />
Die Pestizide Clofentezin, Propamocarb, Azoxystrobin<br />
und Dimethoat (2 x) wurden als<br />
Ursache für die PSM-Höchstgehaltüberschreitungen<br />
festgestellt. Die Ware stammte aus<br />
Deutschland (2 x) und je einmal aus Spanien,<br />
Frankreich und der Türkei.<br />
Darüber hinaus war ein Spinat aus Deutschland<br />
auffällig, der sowohl einen Nitrat- als<br />
auch einen Cadmiumgehalt über dem zulässigen<br />
Grenzwert enthielt. In diesem Spinat wurden<br />
weiterhin zwei Pestizid-Überschreitungen<br />
(Metalaxyl, Pyraclostrobin) festgestellt, die<br />
unter Berücksichtigung des Vertrauensintervalls<br />
nicht zur Beanstandung führten (ADV-<br />
Code 11).<br />
Frischer Spinat zählt damit zu den Gemüsearten,<br />
die auch weiterhin einer umfassenden<br />
Untersuchung auf PSM-Rückstände und Umweltkontaminanten<br />
unterliegen.<br />
Belastung von fettreichen Fischen mit Dioxinen und<br />
polychlorierten Biphenylen (dl-PCB und ndl-PCB) in <strong>Berlin</strong><br />
und <strong>Brandenburg</strong><br />
Fische einheimischer Gewässer können mit Dioxinen<br />
und polychlorierten Biphenylen belastet<br />
sein. Durch Deposition aus der Atmosphäre<br />
und mit dem Abwasser gelangen die persistenten<br />
organischen Schadstoffe in Fließ- oder<br />
stehende Gewässer, wobei die Aufnahme der<br />
polychlorierten organischen Verbindungen<br />
durch die Fische über die Nahrung erfolgt. Die<br />
Dioxine und PCBs reichern sich aufgrund ihrer<br />
lipophilen Eigenschaft vorwiegend im Fettgewebe<br />
der Fische an. Aale sind somit aufgrund<br />
des hohen Fettanteils und ihrer Lebensweise<br />
(auf dem Grund und im Schlamm von Gewässern)<br />
höher belastet als magere Fische. Der<br />
Verzehr von fettreichem Fisch trägt deshalb<br />
erheblich zur Aufnahme dieser Schadstoffe<br />
beim Menschen bei. Ein häufiger Verzehr dieser<br />
Fische sollte deshalb vermieden werden.<br />
In Landesprogrammen von <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong><br />
wurden im Jahr <strong>2012</strong> Fische aus<br />
<strong>Brandenburg</strong> und Aale aus <strong>Berlin</strong> auf ihre<br />
Belastung mit Dioxinen und PCB (dl-PCB und<br />
ndl-PCB) untersucht. Die Proben wurden einheimischen<br />
Gewässern entnommen, wobei in<br />
<strong>Brandenburg</strong> verschiedene Seen und Flüsse<br />
der einzelnen Landkreise beprobt wurden. In<br />
<strong>Berlin</strong> wurden Proben dem Müggelsee und der<br />
Unterhavel entnommen. Grundlage für die Beurteilung<br />
der Analysenergebnisse in Lebensmitteln<br />
bilden die in der Verordnung (EG)<br />
1881/2006 festgelegten Höchstwerte.<br />
Summe WHO-PCDD/F + dl-PCB-TEQ<br />
Summe ndl-PCB<br />
Bezugssubstanz:<br />
FG = Frischgewicht<br />
Fisch (Muskelfleisch) 6,50 pg/g FG 75 ng/g FG<br />
Aal 10 pg/g FG 300 ng/g FG<br />
Höchstgehalte für die Summe aus Dioxinen, dl-PCB und ndl-PCB für Muskelfleisch von Fisch und Aal,<br />
VO (EG) 1881/2006<br />
Die für das Landesprogramm <strong>Brandenburg</strong><br />
untersuchten Fische (zum Beispiel Karpfenfische,<br />
Wels, Hecht, Forelle, Aal) ergaben<br />
keine Höchstwertüberschreitungen und sind<br />
somit nicht stark mit Dioxinen und PCB belastet.<br />
Bei den untersuchten Aalen für das<br />
Landesprogramm <strong>Berlin</strong> wurden jedoch hohe<br />
Überschreitungen festgestellt. Fünf der 13<br />
eingesandten Proben ergaben Höchstwertüberschreitungen<br />
in der Summe der Dioxine<br />
und dl-PCB, drei dieser Proben überschritten<br />
zudem den Höchstwert der nicht-dioxinähnlichen<br />
PCB.<br />
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