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Jahresbericht 2012 - Landeslabor Berlin - Brandenburg

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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> Lebensmittel | Bedarfsgegenstände | Kosmetika | Tabak | Arzneimittel<br />

Lebensmittel Bedarfsgegenstände<br />

Kosmetika Tabak Arzneimittel<br />

1<br />

Lebensmittel<br />

Lebensmittelbedingte Erkrankungen<br />

Unter dem Verdacht, ursächlich an Lebensmittelvergiftungen<br />

beteiligt gewesen zu sein,<br />

wurden im Berichtszeitraum bei circa 200<br />

vermuteten Ausbrüchen 511 Lebensmittel<br />

als Verdachts- oder Verfolgsproben sowie<br />

124 Einsendungen von Tupferproben – mit<br />

durchschnittlich jeweils zehn Einzeltupfern –<br />

aus Umgebungsuntersuchungen von Lebensmittelbetrieben<br />

mikrobiologisch untersucht.<br />

Die am häufigsten eingesandten Lebensmittelgruppen<br />

waren Fertiggerichte, überwiegend<br />

in Form von Rückstellproben aus<br />

Gemeinschaftsverpflegungen wie Kitas/Altenheimen/Restaurants<br />

(58 Prozent). Einen hohen<br />

Probenanteil hatte auch die Warengruppe<br />

Obst/Gemüse (13,5 Prozent) zu verzeichnen.<br />

Ferner wurden nennenswerte Einsendungen<br />

bei Fleisch und Fleischerzeugnissen inklusive<br />

Wild und Geflügel (8 Prozent), Feinkostprodukten<br />

(6 Prozent), Fisch und Fischerzeugnissen<br />

(4 Prozent) sowie Backwaren inklusive<br />

Desserts, Speiseeis und sonstigen Süßwaren<br />

(insgesamt 3,5 Prozent) erreicht.<br />

Die Aufklärung der massenhaften Erkrankungen<br />

von Kindern an Brech-Durchfällen in den<br />

ostdeutschen Bundesländern im Herbst <strong>2012</strong><br />

führte zur Einsendung von zahlreichen Rückstellproben<br />

der in Schulkantinen und Kindergärten<br />

ausgegebenen Mittagessen sowie von<br />

Obst- und Gemüseproben. Noroviren, die als<br />

Erkrankungsursache identifiziert worden waren,<br />

wurden in den hier eingesandten Proben<br />

nicht nachgewiesen.<br />

Eine Beanstandung wegen Gesundheitsschädlichkeit<br />

beziehungsweise Gesundheitsgefährdung<br />

nach Art. 14 VO (EG) 178/2002 erfolgte<br />

in acht Fällen. Die Beanstandungen betrafen<br />

sechs Lebensmittelproben, in denen Listeria<br />

monocytogenes (> 103 KbE/g) festgestellt<br />

wurden. Zwei Proben enthielten Keime der<br />

Bacillus cereus-Gruppe (> 105 KbE/g). Weitere<br />

22 Proben wurden aus hygienischen Gründen<br />

beanstandet.<br />

Auf Tupferproben, die im Zusammenhang mit<br />

Erkrankungen entnommen worden waren,<br />

konnten in keinem Fall Krankheitserreger<br />

festgestellt werden.<br />

Noroviren bedingte Erkrankungen<br />

Im September <strong>2012</strong> kam es zu einem Ausbruch<br />

einer akut verlaufenden Gastroenteritis in<br />

verschiedenen Bundesländern (insbesondere<br />

<strong>Berlin</strong>, <strong>Brandenburg</strong>, Sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt und Thüringen). Besonders betroffen<br />

waren Kinder und Jugendliche, die in Gemeinschaftseinrichtungen<br />

(zum Beispiel Kindertagesstätten<br />

und Schulen) verpflegt wurden.<br />

Es bestand schnell der Verdacht eines lebensmittelbedingten<br />

Ausbruchs durch kontaminierte<br />

Gerichte, da die meisten betroffenen<br />

Einrichtungen durch ein bundesweit tätiges<br />

Catering-Unternehmen beliefert wurden.<br />

Ebenfalls stand zeitig fest, dass der Ausbruch<br />

nicht bakteriell verursachet wurde. Aufgrund<br />

des Verlaufs und des Nachweises in den zur<br />

Untersuchung gelangten Stuhlproben erhärtete<br />

sich der Verdacht: Norovirus.<br />

Die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe „Molekularbiologische<br />

Diagnostik“ am Laborstandort<br />

<strong>Berlin</strong> untersuchten daraufhin im Auftrag der<br />

Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsämter<br />

von <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong> beziehungsweise<br />

der Gesundheitsämter von <strong>Berlin</strong> im Zeitraum<br />

von Mitte September bis Ende Oktober <strong>2012</strong><br />

zusätzlich circa 782 Proben (303 Lebensmittel-,<br />

225 Tupfer- und 254 Stuhlproben) molekularbiologisch<br />

auf das Norovirus mittels Real<br />

Time RT-PCR.<br />

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