Jahresbericht 2012 - Landeslabor Berlin - Brandenburg

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LLBB Jahresbericht 2012 Umwelt 7. Vergleich der errechneten täglichen Zufuhr mit duldbaren Aufnahmewerten Die tägliche Gesamtzufuhr kann aus den Daten des Human-Bionitorings zurückgerechnet und mit den zurzeit vorliegenden duldbaren Aufnahmemengen, sogenannte TDI-Werte (tolerable daily intake), verglichen werden. Der TDI-Wert beschreibt die Menge einer Substanz, die täglich lebenslang zu sich genommen werden kann, ohne dass nach derzeitigem Kenntnisstand negative gesundheitliche Wirkungen befürchtet werden müssen. Für die Gruppe der Kinder lag die Auslastung des jeweiligen TDI-Wertes unter Betrachtung des Medians und des 95. Perzentils bei 8,5 Prozent beziehungsweise 31 Prozent für DEHP, 15 Prozent beziehungsweise 58 Prozent für DnBP, 21 Prozent beziehungsweise 72 Prozent für DiBP und zwei Prozent beziehungsweise drei Prozent für DiNP. Von den insgesamt 663 untersuchten Abendurinproben der Kinder überschreiten beim DiBP 18 Proben, beim DiNP vier Proben und beim DEHP und DNBP jeweils einer, Probe den TDI-Wert. Schlussfolgerungen: In den Kindertagesstätten wurde ein mit der BUND-Studie vergleichbares Belastungsniveau der Phthalate im Hausstaub ermittelt. Im Vergleich zu repräsentativen Voruntersuchungen in Deutschland ergaben sich deutlich niedrigere Gehalte der mit den Abendurinen der Kinder ausgeschiedenen Metaboliten. Lediglich bei DiNP und BBzP blieb die Belastungssituation gleich oder stieg leicht an. Insgesamt wurde bei den 663 untersuchten Kindern nur in einigen Fällen die duldbare täglich Aufnahmemenge überschritten. Ein Vergleich der Metabolitenkonzentrationen in den Morgenurinproben und den nach dem Aufenthalt in der Kindertagesstätte erhobenen Befunden ergibt keinen Hinweis, dass die Hausstaubbelastung in der Einrichtung eine wesentliche Zusatzbelastung darstellt. Die vorgelegte Untersuchung bestätigt Einschätzungen, dass sich die Ergebnisse von Hausstaubuntersuchungen nicht unmittelbar zur Abschätzung der Aufnahme von Schadstoffen und damit von gesundheitlichen Risiken eignen. Vor diesem Hintergrund wären Untersuchungen erforderlich, die einerseits die Menge der täglichen Staubaufnahme besser abschätzen und andererseits die Resorptionsverfügbarkeit nach oraler Aufnahme prüfen. Die Studienergebnisse wurden auf mehreren wissenschaftlichen Kongressen berichtet, unter anderem auf der Jahrestagung 2012 der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) in Freiburg sowie dem Wissenschaftlichen Kongress 2013 des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) in Berlin. Eine Veröffentlichung in der Fachpresse ist in Vorbereitung. Umwelt 4 106
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