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Einigkeit über Verfahren möglich? 95 Die Gruppe 2 (gemischte Gruppe) zeigt deutlich weniger Beurteilungen im eher inakzeptablen Bereich (schwarz) und statt dessen mehr Beurteilungen im mittleren Bereich (hellblau) Aspekte eher inakzeptabel (≤4.0) eher unerwünscht/ eher erwünscht (>4.0 und
96 <strong>ETH</strong>-<strong>UNS</strong> Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg» Bei der Ausgestaltung des Kontextes bevorzugt die gemischte Gruppe 2 (mehrheitlich Kernenergie-Befürwortende) die existierenden Kernkraftwerke weiter zu betreiben und lehnt den sofortigen Ausstieg deutlich ab (Abbildung 4.6). Die Bevorzugung hinsichtlich der Lage des Standortes stimmt mit den gesetzlichen Vorgaben überein (Standort in der Schweiz). Zudem wird die Dringlichkeit der Lösungsfindung durch die Ablehnung der Position, es gebe keinen geeigneten Standort, unterstrichen. Bei der Prozessgestaltung wird von dieser Gruppe der Einbezug der Bevölkerung (Mitsprache), eine breites Spektrum an Auswahlkriterien (auch planerische und sozioökonomische) und die letztendliche Zuständigkeit bei Bund und Kantonen bevorzugt. Deutlich abgelehnt werden das Vetorecht der Bevölkerung und die Möglichkeit, die Zuständigkeit den Standortgemeinden zuzuweisen. Eine klareVerbindlichkeit des Prozesses wird zwar befürwortet aber nicht als zwingend erforderlich erachtet. Die Zuständigkeit der Nagra wird nicht ausgeschlossen. Das Tiefenlager soll so ausgestaltet werden, dass es die Entsorgung nach den Empfehlungen der Expertengruppe Entsorgungskonzepte für radioaktive Abfälle (EKRA, d.h. «kontrollierte geologische Langzeitlagerung») gewährleistet (kein Hütekonzept, d.h. oberirdische Lagerung mit ewiger Überwachung). Hinsichtlich der Grösse des Tiefenlagers besteht weder eine deutliche Bevorzugung noch eine klare Ablehnung. Das Lager soll vom Bund, nicht aber von einer «atomaren Priesterschaft» (d.h. das Wissen über Standort und die Gefährlichkeit der Abfälle wird von Generation zu Generation nach dem Modell religiöser Lehren überliefert) überwacht werden. Bei der Art der Abgeltung werden Umweltleistungen bevorzugt; dass es keinerlei Abgeltung geben solle, wird klar abgelehnt.
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