ETH-UNS - ETH Zürich

Lagerung radioaktiver Abfälle – wie eine einst betroffene Bevölkerung die Dinge sieht 57
Grössere Sorge um künftige Generationen als um sich selbst
«...um meine
Familie und mich»
(N=480)
«...um meinen
Lebensraum»
(N=485)
«...um die Generationen
von Menschen, die
nach uns folgen»
(N=524)
1 2 3 4
5
gar nicht
sehr stark
«Wenn ich an radioaktive Abfälle denke, sorge ich mich...»
Abbildung 3.2
Betroffenheit kann auch an der Frage gemessen
werden, wie stark sich die Menschen
um sich und andere sorgen, wenn sie
an radioaktive Abfälle denken. Erstaunlich
ist hier, dass sich die Befragten deutlich
mehr um die nachfolgenden Generationen
sorgen als um sich selber (Abbildung 3.2).
Interessant ist der Vergleich der unmittelbar
betroffenen Gemeinden. Hier zeigen
sich bezogen auf die persönliche Betroffenheit
der Befragten zwischen den Gemeinden
Wolfenschiessen und Dallenwil Unterschiede:
die Betroffenheit ist in Dallenwil
höher als in Wolfenschiessen [n.s.]. Wenn
wir die 11 Nidwaldner Gemeinden gruppieren
in innere (Wolfenschiessen, Dallenwil,
Oberdorf und Stans) und äussere Gemeinden
(alle anderen) und diese beiden Gruppen
vergleichen, zeigen sich ebenfalls Unterschiede.
In den inneren Gemeinden ist
die Betroffenheit deutlich höher als im äusseren
Gürtel (Mittelwert 3.50 gegenüber
3.20 [*]). Vereinfacht gesagt kann die Vermutung
bestätigt werden, dass die Betroffenheit
mit zunehmender Entfernung abnimmt.
Leseanleitung für die
Abbildungen
[*] bedeutet, dass es
sich um statistisch signifikante
Unterschiede
zwischen den Gruppen
handelt. Das heisst, die
in unserer Stichprobe
beobachteten Unterschiede
sind mit grosser
Wahrscheinlichkeit
(grösser als 95%) tatsächlich
in der gesamten
Bevölkerung vorhanden.
Falls die Wahrscheinlichkeit
für einen
Unterschied kleiner ist,
wird dies mit [n.s.] gekennzeichnet
(Unterschied
nicht signifikant).
Textstellen in «...» entsprechen
den wörtlichen
Formulierungen
im Fragebogen.