ETH-UNS - ETH Zürich
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86 <strong>ETH</strong>-<strong>UNS</strong> Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
Fragestellung<br />
Vorgehen<br />
• Untersucht wird, wie aus Sicht unterschiedlicher<br />
gesellschaftlicher Gruppen<br />
akzeptierbare Entscheidungsprozesse<br />
über Standorte für die geologische Tiefenlagerung<br />
schwach- und mittelaktiver<br />
Abfälle in der Schweiz aussehen könnten.<br />
Berücksichtigt wurden Personen, die sich<br />
mit dem Thema der Lagerung radioaktiver<br />
Abfälle intensiv befasst haben – sowohl<br />
Befürwortende als auch Ablehnende<br />
der Kernenergie, sowohl Frauen<br />
als auch Männer,sowohl aus dem Kanton<br />
Nidwalden als auch aus der gesamten<br />
Schweiz.<br />
• Entscheidungsprozesse umfassen zahlreiche<br />
Aspekte (z.B.mit welchen Kriterien<br />
die Standorte ausgewählt werden, wie<br />
die Bevölkerung beteiligt wird). Wir fragen:<br />
Welche Aspekte sind für welche<br />
Gruppen wichtig und welche nicht?<br />
• Diese Aspekte können ganz unterschiedlich<br />
ausgestaltet werden (z.B. kann sich<br />
die Standortwahl auf technische Kriterien<br />
beschränken oder auch raumplanerische<br />
und sozioökonomische Kriterien<br />
einbeziehen). Wir fragen: Welche Ausgestaltungen<br />
sind für welche Gruppen akzeptierbar<br />
und welche nicht?<br />
• Um die als wesentlich erachteten Aspekte<br />
des Entscheidungsprozesses zu<br />
erfassen und zu beschreiben, wurden<br />
Fachdokumente ausgewertet und acht<br />
Interviews mit Experten aus unterschiedlichen<br />
Organisationen und Interessengruppen<br />
geführt. Es resultierten schliesslich<br />
zehn Aspekte mit jeweils zwei bis vier<br />
möglichen Ausgestaltungen.<br />
• Um möglichst unterschiedliche Gruppen<br />
von Akteuren zu erfassen und in die Bewertung<br />
einzubeziehen, wurden Dokumente<br />
(einschliesslich Zeitungen) ausgewertet<br />
und 15 Telefoninterviews geführt.<br />
Mit einer Akteuranalyse wurden die Personen<br />
identifiziert und gruppiert (nach<br />
Beteiligung am Wellenberg-Prozess, Einstellung<br />
zur Kernenergie, Alter, Geschlecht,<br />
u.a.).<br />
• 41 Personen haben die möglichen Ausgestaltungen<br />
des Entscheidungsprozesses<br />
einzeln und detailliert bewertet: Die Aspekte<br />
wurden gewichtet (zehnstufige<br />
Skala von «unwichtig» bis «sehr wichtig»)<br />
und deren Ausgestaltungen bewertet<br />
(zehnstufige Skala von «geht nicht»,<br />
d.h. ist inakzeptabel, bis «muss so sein»,<br />
d.h. ist zwingend erforderlich).