ETH-UNS - ETH Zürich
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Einigkeit über Verfahren möglich? 101<br />
Folgerungen<br />
Die Untersuchung ermöglicht Einblicke<br />
in die Bedeutung der verschiedenen Aspekte<br />
des Entscheidungsprozesses über<br />
Standorte für die Lagerung radioaktiver Abfälle.<br />
Sie zeigt,wo Dissens bzw.Konsens zwischen<br />
gesellschaftlichen Gruppen besteht.<br />
Sie kann damit Hinweise liefern, wo eine<br />
vertiefte Auseinandersetzung bzw. ein Aushandeln<br />
der unterschiedlichen Positionen<br />
notwendig sein dürfte.<br />
Die verschiedenen gesellschaftlichen<br />
Gruppen sind sich weitgehend einig darüber,<br />
welche Verfahrensaspekte wichtig sind.<br />
So werden der Einbezug der Bevölkerung<br />
und die Sicherheitsphilosophie desTiefenlagers<br />
am häufigsten als wichtigste Aspekte<br />
genannt. Die Wichtigkeit des Verfahrens ist<br />
somit unbestritten. Dies kann als gemeinsamer<br />
inhaltlicher Ausgangspunkt der Verfahrensdiskussion<br />
dienen.<br />
wohl für die gemeinsame Entwicklung und<br />
Aushandlung eines akzeptierbaren Entscheidungsprozesses<br />
gewonnen werden.<br />
Dissens besteht zwischen Gruppen hinsichtlich<br />
der Intensität des Einbezugs der<br />
Bevölkerung, der Zuständigkeit für die<br />
Standortauswahl, der Grösse des Tiefenlagers<br />
sowie der Art der Abgeltung. Es bedarf<br />
somit eines Entgegenkommens im Hinblick<br />
auf die Gestaltung eines allseits akzeptierbaren<br />
Entscheidungsprozesses.Hierfür können<br />
Aspekte, über die bereits Konsens besteht,<br />
als Anknüpfungspunkte dienen, zum<br />
Beispiel die Ausgestaltung der Auswahlkriterien.<br />
Dabei ist das Ineinanderspielen von<br />
Dissens- und Konsensfällen,z.B. beim Einbezug<br />
der Bevölkerung, angemessen zu berücksichtigen.<br />
Konsens könnte nämlich<br />
durch bestehenden Dissens in anderen Ausgestaltungsoptionen<br />
untergraben werden.<br />
Die Analyse zeigt weiter, dass die Kernenergie-Ablehnenden<br />
nicht als einheitlicher<br />
Block auftreten. Diese Gruppe findet sich in<br />
den beiden klar abgrenzbaren Antwortmustern<br />
wieder. Eine Verständigung über Entscheidungsprozesse<br />
könnte somit trotz unterschiedlicher<br />
Positionen durchaus möglich<br />
sein. Verschiedene Akteure könnten<br />
Die Untersuchung bestätigt den weithin<br />
bekannten und ausgeprägten Dissens, der<br />
hinsichtlich der Ausgestaltung der Energieversorgung<br />
zwischen verschiedenen Gruppierungen<br />
besteht. Als Kontextaspekt muss<br />
er auch in der Verfahrensdiskussion angemessen<br />
berücksichtigt werden.