ETH-UNS - ETH Zürich

22 ETH-UNS Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»
Sicherheit als Grundvoraussetzung,
aber
konkrete Ausgestaltung
umstritten
Dies zeigte sich u.a. in folgenden Ergebnissen:
• Sehr häufig wurden Argumente aus dem
Bereich «Sicherheit, Technik» in den Medien
berichtet (Gruppe «Medien», Abbildungen
2.7 und 2.8).
• Sicherheitsaspekte werden von den Befragten
als zentral eingeschätzt. Das Verständnis,
was Sicherheit beinhaltet, ist
unterschiedlich und mehrschichtig: persönliches
Sicherheitsbedürfnis, Zeitaspekte,
geologische Sicherheit des Lagers
bzw. Transportsicherheit usw.
(Gruppe «Bevölkerung», Abbildungen 3.3
und 3.4).
• Die Sicherheitsphilosophie des Tiefenlagers
wird neben dem Einbezug der Bevölkerung
am häufigsten als wichtigster
Aspekt des Entscheidungsprozesses genannt
(Gruppe «Prozess»,Abbildung 4.2).
Analog der Risikowahrnehmung zeigt
sich bei der Sicherheitswahrnehmung ein
vielschichtiges Bild. Beim Thema Sicherheit
gilt es zu unterscheiden zwischen einem
technischen Verständnis und einem darüber
hinausgehenden, auch politische, soziale,
emotionale Aspekte berücksichtigenden
Verständnis. So scheint ein weitgehender
Konsens zu bestehen, dass Sicherheit
höchste Priorität bei der Standortfindung
haben sollte, aber in der Diskussion sollten
unterschiedliche Sicherheitsverständnisse
verstanden und beachtet werden.
«Die radioaktiven Abfälle,
derzeit über Flur
gelagert, bilden für die
Abstimmungsverantwortlichen
offenbar
keine Gefahr mehr.»
Mann, Büren, CVP, Befürworter
Projekt Wellenberg
1995 & 2002,
Befürworter Kernenergienutzung.
FB Nr. 461