ETH-UNS - ETH Zürich
ETH-UNS - ETH Zürich
ETH-UNS - ETH Zürich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Überblick, Hauptbotschaften und Schlussfolgerungen 33<br />
Die Studie hatte drei zeitlich unterschiedliche<br />
Perspektiven: eine vergangenheitsgerichtete<br />
Analyse der Berichterstattung<br />
in den lokalen Printmedien, eine gegenwartsbezogene<br />
Rück-/Vorschau aus der<br />
Bevölkerungsbefragung, eine auf künftige<br />
Entscheidungsprozesse ausgerichtete Bewertung<br />
von zentralen Aspekten eines<br />
Standortauswahl-Verfahrens durch Interessensvertreter.<br />
Diese drei Perspektiven sind<br />
mit unterschiedlichen Methoden verknüpft,<br />
die ihre Vor- und Nachteile haben. So hat<br />
man beispielsweise mit der Medienanalyse<br />
auch quantitativ erfassen können, welche<br />
Argumente von wem oder welcher Gruppe<br />
wann in den Zeitungen abgebildet wurden.<br />
Es erlaubt uns aber nur bedingt Rückschlüsse<br />
darauf, ob das Dargestellte die<br />
breite Bevölkerung repräsentiert. Eine Befragung<br />
andererseits spiegelt die «Haltung»<br />
der Bevölkerung, zeigt also Präferenzen<br />
oder Einstellungen, gibt aber nicht<br />
zwingend vergangenes oder künftiges Verhalten<br />
wieder. Wie ein Entscheidungsprozess<br />
zur Standortfindung gestaltet werden<br />
könnte, wo heikle Punkte liegen, wo wenig<br />
Schwierigkeiten zu erwarten sein dürften,<br />
dies hat die « Gruppe Prozess» zeigen können.<br />
Gerade dieses Werkzeug könnte in einer<br />
Frühphase eines Prozesses hilfreich<br />
sein, wenn es darum geht, Dissens- und<br />
Konsensbereiche auszuloten.<br />
Im Verbund und unter Berücksichtigung<br />
der erwähnten Einschränkungen entwerfen<br />
die drei Perspektiven ein gutes Abbild.<br />
Dies nicht im Sinne,damit die «genaue» historische<br />
Wahrheit abzubilden, sondern einige<br />
bei den Entscheidungsprozessen Wellenberg<br />
zentrale Faktoren herauszuarbeiten,<br />
an denen für die Zukunft gelernt<br />
werden kann. Wichtige Fragen beispielsweise<br />
zur Rolle der damaligen Regierung,<br />
die Höhe der Stimmbeteiligung, die Aufhebung<br />
der Landsgemeinde, die Bedeutung<br />
der Kampagne des MNA, die Vorgehensweise<br />
der Nagra bezüglich Nachvollziehbarkeit<br />
und Transparenz waren nicht Gegenstand<br />
dieser Untersuchtung. Wir meinen,<br />
dass dies eher in den Arbeitsbereich<br />
von Historikern und Historikerinnen gehört<br />
und auch von solchen zu bewerten und einzuordnen<br />
ist.<br />
Verschiedene Methoden<br />
und Perspektiven – ein<br />
Bild