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ETH-UNS - ETH Zürich

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54 <strong>ETH</strong>-<strong>UNS</strong> Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»<br />

• Insgesamt waren im Durchschnitt der<br />

Bevölkerung eher wenig Emotionen im<br />

Spiel: Bei den Ablehnenden des Wellenberg-Projektes<br />

überwogen die negativen<br />

Emotionen (z.B. Angst, Zorn, Besorgnis),<br />

bei den Befürwortenden die positiven<br />

(z.B. Zuversicht, Verständnis, Sicherheit).<br />

• Das Vertrauen in die am Wellenberg-<br />

Prozess beteiligten Institutionen liegt im<br />

mittleren Bereich: Unterschiede zeigen<br />

sich aber zwischen den Befürwortenden<br />

und Ablehnenden. Die Befürwortenden<br />

vertrauten deutlich mehr staatlichen<br />

und halbstaatlichen Institutionen; die<br />

Ablehnenden hatten grösseres Vertrauen<br />

in die Oppositionsgruppen. Bei der<br />

Einschätzung der Qualität der Informationen<br />

zeigt sich ein gleiches Muster.<br />

• Unterschiedliche Experteneinschätzungen<br />

können verunsichern: Wenn Experten<br />

zum gleichen Thema unterschiedliche<br />

Einschätzungen abgegeben, werden<br />

die Befragten verunsichert. Die Verunsicherung<br />

ist dabei bei den Ablehnenden<br />

höher.<br />

• Unterschiedlicher Wissenstand: Die Hälfte<br />

der Befragten hat drei bis vier von acht<br />

Wissensfragen richtig beantwortet. Bei<br />

den Männern scheint mehr Wissen vorhanden<br />

zu sein als bei den Frauen; die Be-<br />

fürwortenden des ehemaligen Projektes<br />

beantworteten mehr Fragen korrekt als<br />

die Ablehnenden.<br />

• Es werden Chancen und Risiken gesehen:<br />

Die Befragten sehen im ehemaligen Wellenberg-Projekt<br />

sowohl Risiken als auch<br />

Chancen. Die Befürwortenden und Männer<br />

sehen eher Chancen, wogegen die<br />

Ablehnenden und Frauen eher die Risiken<br />

wahrnehmen.<br />

Folgerungen<br />

• Sicherheit ist das zentrale Element bei<br />

der weiteren Standortfindung für radioaktive<br />

Abfalllager. Sicherheit darf dabei<br />

nicht auf die technische Perspektive reduziert<br />

werden. Hinter dem Sicherheitsbedürfnis<br />

der Menschen verbirgt sich<br />

weit mehr – Sicherheit für sich, für die<br />

Umwelt, für künftige Generationen. Das<br />

Bedürfnis nach Sicherheit ist vital und<br />

scheint nicht verhandelbar – auch nicht<br />

gegen Geld.<br />

• Ein fairer und transparenter Entscheidungs-<br />

oder Standortfindungsprozess ist<br />

Voraussetzung für die Akzeptierbarkeit<br />

eines Lagers. Gerade weil es vermutlich<br />

nur wenige freiwillige Gemeinden gibt,<br />

die a priori ein Lager auf ihrem Gebiet ak-

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