ETH-UNS - ETH Zürich

12 ETH-UNS Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»
Wellenberg-Prozess: ein
kurzer chronologischer
Abriss
1972 Gründung der Nagra (Nationale Genossenschaft
für die Lagerung radioaktiver
Abfälle) durch die Kernkraftbetreiber
und den Bund
1979 Revision des Atomgesetzes mit Bewilligungsvorbehalt
für neue Kernkraftwerke
(erforderlicher Entsorgungsnachweis)
1981 Vorschlag von 20 Standorten für ein
SMA-Lager Wellenberg («Altzellen»)
nicht in der engeren Wahl
1987 Landsgemeinde nimmt zwei Verfassungsinitiativen
der MNA zur Mitsprache
des Volkes an
1988 Bundesrat bewilligt Sondierarbeiten
am Wellenberg
1990 Landsgemeinde nimmt drei weitere
Verfassungsinitiativen der MNA an,
Nagra ficht Entscheide vor kantonalem
Verfassungsgericht (Ablehnung
1991) und Bundesgericht (Ablehnung
1993) an
1983 Noch drei Standorte zur Auswahl (in
Klammer: Gestein): Bois de la Glaive
(Anhydrit), Oberbauenstock (Mergel)
und Piz Pian Grand (Kristallin)
1985/86 Nidwaldner Regierung gestattet
Nagra Sondierbohrungen am Standort
Wellenberg
1986 Gründung MNA (Komitee für eine
Mitsprache des Nidwaldner Volkes
bei Atomanlagen) sowie AkW (Arbeitsgruppe
kritisches Wolfenschiessen)
1994 Gründung der GNW (Genossenschaft
für nukleare Entsorgung);
Gründung der Arbeitsgruppe Wellenberg
(Vorsitz Dominik Galliker) als
Beratungsgremium des Regierungsrates
1995 Regierungsrat unterstützt Rahmenbewilligungsgesuch,
das kantonale
Stimmvolk lehnt dieses am 25.6. mit
52.0% Nein-Stimmen ab
1996 Die Arbeitsgruppe des Bundes für die
nukleare Entsorgung (AGNEB) sowie
die Hauptabteilung für die Sicherheit
der Kernanlagen (HSK) und der
Bundesrat sprechen sich für Festhalten
am Wellenberg aus
Abbildung 1.9
Zeitungsmeldung zum Bohrbeginn
der Nagra (Quelle:
Nidwaldner Tagblatt,
16.5.1990).
1997 Einsetzung zweier kantonaler Arbeitsgruppen
(Volkswirtschaft, Technik)