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Krieg und Frieden - Institut für soziale Dreigliederung

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Volk konkrete Einheit statt abstrakte Gemeinsamkeit<br />

GA121, S.14-15, 5 1982, 7.6.1910, Kristiania<br />

Kurzfassung: Volksseele <strong>und</strong> Zeitgeist keine gemeinschaftlichen (abstrakten) Eigenschaften der Menschen, sondern eigene<br />

(konkrete) Wesenheiten, wie der Mensch auch, der zu ihnen steht wie der Finger zum Leib.<br />

«Nun wird es unserer Zeit schon ganz besonders schwer, Wesenheiten anzuerkennen, welche <strong>für</strong> die äußere sinnliche Wahrnehmung,<br />

<strong>für</strong> die äußere materielle Erkenntnis sozusagen gar nicht da sind. Es wird ja vielleicht nicht so schwierig sein <strong>für</strong> unsere<br />

Gegenwart, anzuerkennen, daß der Mensch, so wie er in der Welt vor uns steht, gewisse Glieder, gewisse Teile seiner Wesenheit hat,<br />

die übersinnlich, unsichtbar sind. Es wird sich vielleicht der gegenwärtige materialistische Sinn der Menschheit noch leichter zu<br />

dieser Anschauung führen lassen, daß Wesenheiten, die man wenigstens nach ihrer Außenseite hin physisch sehen kann, wie die<br />

Menschen, auch einen übersinnlichen, unsichtbaren Teil haben. Aber eine starke Zumutung ist es <strong>für</strong> unsere Gegenwart, wenn man<br />

zu ihr sprechen soll von Wesenheiten, die eigentlich nach gewöhnlicher Anschauung gar nicht da sind. Denn was ist es eigentlich,<br />

was man heute da oder dort Volksseele, Volksgeist nennt? Es ist höchstens das, was man gelten läßt als eine Eigenschaft, als eine<br />

gemeinschaftliche Eigenschaft von so <strong>und</strong> so vielen h<strong>und</strong>ert Menschen oder Millionen von Menschen, die auf einem gewissen<br />

Boden zusammengedrängt sind. Daß irgend etwas, was da lebt außer den vielen Millionen Menschen, die auf dem Boden zusammengedrängt<br />

sind, daß irgend etwas Reales, das sich decken würde mit dem Begriff Volksgeist, diesem Begriffe zugr<strong>und</strong>e liegt, das<br />

ist schwer <strong>für</strong> ein Bewußtsein unserer gegenwärtigen Zeit klar zu machen. Wenn man fragen würde - sagen wir jetzt, um etwas ganz<br />

Neutrales zu haben -: Was versteht der gegenwärtige Mensch unter dem schweizerischen Volksgeist? - da würde er in abstrakten<br />

Ausdrücken einige Eigenschaften beschreiben, welche diejenigen Menschen haben, welche das schweizerische Gebiet der Alpen<br />

<strong>und</strong> des Jura bewohnen, <strong>und</strong> wird sich klar darüber sein, daß dem nicht etwas entspricht, was man mit äußeren Erkenntniskräften,<br />

mit Augen oder sonstigen Wahrnehmungsorganen erkennen könnte. Das muß das erste sein, daß man in offener <strong>und</strong> ehrlicher<br />

Weise sich den Gedanken bilden kann, daß es Wesenheiten gibt, die sich ohne weiteres eigentlich nicht sinnlich äußern, dem gewöhnlichen<br />

materiellen Wahrnehmungsvermögen sich nicht darbieten, daß es sozusagen zwischen den Wesen, die sinnlich wahrnehmbar<br />

sind, andere unsichtbar wirkende Wesenheiten gibt, die hereinwirken in sichtbare Wesenheiten, wie die menschliche<br />

Wesenheit in die menschlichen Hände oder menschlichen Finger, daß man also sprechen kann von dem schweizerischen Volksgeist<br />

wie von dem Geiste eines Menschen, <strong>und</strong> daß man diesen Geist des Menschen ebenso genau von dem unterscheiden kann,<br />

was man in den zehn Fingern vor sich hat, wie man den schweizerischen Volksgeist unterscheiden kann von den Millionen von<br />

Menschen, die in den Bergen der Schweiz leben. Er ist noch etwas anderes, nämlich eine Wesenheit, wie der Mensch selber eine<br />

Wesenheit ist. Nur unterscheiden sich die Menschen davon dadurch, daß sie dem Wahrnehmungsvermögen des Menschen eine<br />

sinnliche Außenseite darbieten. In demselben Maße, wie sich der Mensch dem sinnlichen Wahrnehmungsvermögen darbietet,<br />

bietet eine äußere Erscheinung, etwas, was man mit Empfindungsorganen oder äußeren Sinnen sehen oder wahrnehmen kann, ein<br />

Volksgeist nicht dar, aber er ist dennoch eine durchaus reale Wesenheit.»<br />

Unterschied zwischen Volk, Sprache <strong>und</strong> Denken<br />

GA121, S.35-47, 5 1982, 8.6.1910, Kristiania<br />

Kurzfassung: Volksgeister können als normale Erzengel nur drei der vier Temperamente beeinflussen. Geister der Form wirken<br />

dagegen bis ins Physische. Sie können daher als auf Erde zurückgebliebene Geister der Persönlichkeit das Gehirn zur Denkart;<br />

als Erzengel den Kehlkopf zur Sprache prägen. Kein Sitzenbleiben, sondern Opfer, wie auch das Vorauseilen.<br />

«Wie aber wirkt jetzt dasjenige herein, was sozusagen die Arbeit des Erzengels, des Volksgeistes in dem Ätherleib, der über den<br />

Boden sich erhebt, ist? Was ist die Arbeit des Erzengels, wie wirkt er herein in das Menschliche, das auf diesem Boden sich bewegt,<br />

das in dieser Wolke des Volksgeistes darinnen lebt? Er wirkt so hinein, daß diese Kraft in drei Arten beim Menschen sich zum<br />

Ausdruck bringt. Die Äther-Aura des Volkes ist es, die in den Menschen hineinwirkt, den Menschen durchsetzt, durchwebt, <strong>und</strong><br />

zwar wirkt diese Äther-Aura so in die menschliche Wesenheit hinein, daß ein Dreifaches in der menschlichen Wesenheit davon<br />

ergriffen wird. Durch die Mischung dieses Dreifachen entsteht dann der eigentümliche Charakter, den ein Mensch trägt, der in<br />

dieser Äther-Aura des Volkes darinnen lebt. Diese Äther-Aura, worauf wirkt sie beim Menschen? Sie wirkt auf ein Dreifaches in den<br />

Temperamenten. Sie wirkt auf die Temperamente, die selber in das Emotionsleben des Menschen versenkt sind, die im Ätherleibe<br />

des Menschen darinnen wirken, nur nicht auf das sogenannte melancholische Temperament. Die Äther-Aura des Volkes wirkt auf<br />

das cholerische, phlegmatische <strong>und</strong> sanguinische Temperament. Im allgemeinen also fließt das, was die Kraft der Äther-Aura des<br />

Volkes ist, in diese drei Temperamente hinein. Nun können diese drei Temperamente in der einzelnen menschlichen Individualität<br />

in der verschiedensten Weise gemischt sein <strong>und</strong> zusammenwirken. Unendliche Mannigfaltigkeit können Sie sich da denken, wenn<br />

die drei Kräfte zusammenwirken, wenn die eine die andere beeinflußt, besiegt <strong>und</strong> so weiter. Dadurch entsteht die mannigfaltigste<br />

Konfiguration, die uns zum Beispiel in Rußland, Norwegen, Deutschland verschiedenartig entgegentritt.<br />

Das macht den Volkscharakter des Menschen aus, was in die Temperamente hineinwirkt. Der Unterschied, der hier bei den einzelnen<br />

Individuen besteht, wird nur durch den Grad der Mischung bewirkt. Die Volkstemperamente sind also nach den Einwirkungen<br />

der Volksaura gemischt. So also haben wir über die Erde hin wirksam die Volksgeister. Die haben aber auch ihre eigenen Wege;<br />

denn das ist <strong>für</strong> ihre eigenen Angelegenheiten nicht das Wesentliche, daß sie in die Temperamente hineinwirken. Das tun sie nur<br />

deshalb, weil die Kräfte in der Welt in Wechselwirkung miteinander treten. Das tun sie zunächst als ihre gewollten Taten, als das,<br />

was ihre Mission ist. Daneben kommen aber auch die eigenen Angelegenheiten ihres Ichs in Betracht. Die bestehen darin, daß sie<br />

selber weiterkommen in ihrer Entwickelung, daß sie selber über die Erde schreiten <strong>und</strong> sich auf diesem oder jenem Gebiet der Erde<br />

verkörpern. Das sind aber ihre eigenen Angelegenheiten. Das andere, was sie in den Temperamenten der Menschen tun, das ist<br />

etwas, was sie nebenbei arbeiten, was ihr Beruf ist. Natürlich kommt der Mensch auch wieder durch ihre Arbeit vorwärts, sie wirkt<br />

auf ihn zurück. Daher wirkt auch die menschliche Arbeit auf den Volksgeist zurück. Welche Bedeutung die einzelnen Menschen <strong>für</strong><br />

den Volksgeist haben, das werden wir noch sehen. Das ist wichtig. Das Wesentliche ist aber, daß wir einen solchen Volksgeist<br />

verfolgen können, wie er sich in der Welt verkörpert, dann wieder eine Zeitlang in der geistigen Welt lebt <strong>und</strong> sich sodann wieder<br />

woanders verkörpert <strong>und</strong> so weiter. Wenn wir diese Vorgänge betrachten, so haben wir immer nur Ich-Angelegenheiten dieser Wesen<br />

vor uns. Denken Sie sich also nun - damit Sie sich das recht konkret vorstellen - den menschlichen Ätherleib in den Volk-<br />

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