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Krieg und Frieden - Institut für soziale Dreigliederung

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Zeitgeist lehnt Blut <strong>und</strong> Sprache ab<br />

GA233a, S.67-79, 1932, 13.1.1924, Dornach<br />

Kurzfassung: Michael schweigsam, verschlossen. Gibt den Menschen keine Ursachen, sondern läßt sie frei <strong>und</strong> zieht die Folgen<br />

ihrer Taten. Übernimmt aber nicht alles. Weist Erkenntnisse ab, die bei den vererbten Eigenschaften (Nationalität) oder beim<br />

Trennenden der Sprache stehen bleiben, ohne in den Gedanken hinaufgetragen zu werden. Nach dem Nationalitätsprinzip wurde<br />

nicht geordnet, sondern geunordnet. Ahriman strebt damit nach oben. In der Sprache zu denken hindert daran, ihre Schönheit zu<br />

empfinden. Vielleicht eher mit der Schrift als mit der Sprache anfangen. Schreiben als schwarze Kunst hindert das astrale Lesen,<br />

die Schrift hat den Menschen. Auswege: Schrift malen oder das Geschriebene nicht reflektieren.<br />

«Und so ist es bei Michael, daß er eine strenge Abweisung <strong>für</strong> alles das hat, was auch z.B. das Trennende der menschlichen Sprachen<br />

ist. Solange man seine Erkenntnisse in die Sprachen nur einhüllt, sie nicht hinaufträgt in den Gedanken, so lange kommt man<br />

nicht in die Nähe des Michael. Daher besteht auch heute in der geistigen Welt im Gr<strong>und</strong>e genommen ein vielbedeutsamer Kampf.<br />

Denn auf der einen Seite ist eben hereingetreten in die Menschheitsentwicklung der Michael-Impuls: er ist da; aber auf der anderen<br />

Seite ist innerhalb der Menschheitsentwicklung vieles, was diesen Michael-Impuls eben nicht aufnehmen will, was diesen Michael-Impuls<br />

zurückweisen will. Und zu dem, was diesen Michael-Impuls zurückweisen will, gehören z. B. heute die Nationalitäts-<br />

Empfindungen. Sie loderten auf im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert, wurden stark im 20. Jahnh<strong>und</strong>ert, immer mehr <strong>und</strong> mehr. Nach dem Nationalitäten-Prinzip<br />

ist in der letzten Zeit viel, man kann nicht sagen, geordnet, sondern geunordnet worden. Es ist eben wirklich<br />

geunordnet worden.<br />

Das alles widerstrebt im furchtbarsten Sinne dem Michael-Prinzip. Das alles enthält ahrimanische Kräfte, die entgegenstreben<br />

dem Hereinwirken, dem Hereinpulsieren der Michaelkräfte in das Erdenerleben des Menschen.<br />

Und so schaut man denn heute diesen Kampf von nach oben anstürmenden ahrimanischen Geistern, die das nach oben tragen<br />

möchten, was aus den vererbten Nationalitäts-Impulsen herauskommt, <strong>und</strong> was Michael streng abweist, zurückweist!»<br />

Subjektivität <strong>und</strong> Bewusstsein<br />

Geister höher als Ich, greifen daher desto tiefer ein als Ich<br />

Siehe auch oben unter dem Titel «Blut <strong>und</strong> Sprache» das Schlagwort «Sprache greift tiefer ein als Ich».<br />

GA121, S.37-41, 5 1982, 7.6.1910, Kristiania<br />

Volkseingriff unbewusst<br />

GA167, 167-168, 2 1962, 25.4.1916, Berlin<br />

Kurzfassung: Einfluß der Geister der Form auf physischen Leib, von den Geistern der Persönlichkeit bis zu den Angeloi<br />

(darunter Nationalität) eher auf den Ätherleib also unbewußt.<br />

«Auf unseren physischen Leib wirken in erster Linie die Geister der Form (…) Der Mensch hat von den Geistern der Form seine<br />

äußere physische Gestalt, <strong>und</strong> in seinem Inneren wirken weniger die Geister der Form. Also auf den Ätherleib wirken schon weniger<br />

die Geister der Form als die Geister der Persönlichkeit, diejenigen geistigen Wesenheiten, die wir als Archangeloi oder als Angeloi<br />

bezeichnen; die wirken auf den Ätherleib, <strong>und</strong> die haben etwas zu tun mit dem Dirigieren dieser Mannigfaltigkeit im Ätherleib (…)<br />

Wenn wir auf die genaueren geisteswissenschaftlichen Tatsachen eingehen, dann müssen wir uns eben gerade zum Beispiel über so<br />

etwas ganz klar sein, daß in diesen unseren Ätherleib hineinwirken auch alle jene Kräfte, die aus der Volksseele herauskommen.<br />

Was wir mit unserem physischen Leibe auffassen, was wir durch unsere Augen sehen, durch unsere Ohren hören zunächst, das ist<br />

schon international. Viel tiefer ist das Nationale sitzend in der Unbewußtheit z. B. des Ätherleibes.»<br />

Siehe auch das Schlagwort «Völkerhaß als Sexualität nicht gleich <strong>Krieg</strong>».<br />

Volksgeist dem Menschen näher als Zeitgeist<br />

GA121, S.24-29, 5 1982, 7.6.1910, Kristiania<br />

Kurzfassung: Zeitgeist oft durch Volksgeist (Sprachgemeinschaft, Formensprache) <strong>und</strong> Engel vermittelt, da sie dem Menschen<br />

näher stehen.<br />

Sie können, wenn Sie jenen Zeitraum überblicken, den wir von der großen atlantischen Katastrophe aus rechnen, die das Antlitz<br />

der Erde so weit verändert hat, daß jener Kontinent, der bestanden hat zwischen dem heutigen Afrika, Amerika <strong>und</strong> Europa, in jener<br />

Zeit untergegangen ist, die Zeiträume unterscheiden, in welchen die großen Völker gewirkt haben, bei denen die nachatlantischen<br />

Kulturen herauskamen: die alte indische, die persische, die ägyptisch-chaldäische, die griechisch-lateinische <strong>und</strong> unsere gegenwärtige<br />

Kultur, die nach einiger Zeit in die sechste Kulturepoche übergehen wird. Wir bemerken auch, daß nacheinander darin<br />

gewirkt haben verschiedene Völkerinspiratoren. Wir wissen, daß noch lange die ägyptisch-chaldäische Kultur gewirkt hat, als die<br />

griechische Kultur schon ihren Anfang nahm, <strong>und</strong> daß die griechische Kultur noch weiter waltete, als die römische schon ihren<br />

Anfang genommen hatte. So können wir die Völker nebeneinander <strong>und</strong> nacheinander betrachten. Aber in allem, was sich in <strong>und</strong> mit<br />

den Völkern entwickelt, entwickelt sich noch etwas anderes. Es ist ein Fortschritt in der menschlichen Entwickelung. Es kommt<br />

dabei nicht in Betracht, ob wir das eine höher oder niedriger stellen. Es kann zum Beispiel einer sagen: Mir gefällt die indische<br />

Kultur am besten. Das mag ein persönliches Urteil sein. Wer aber nicht auf persönliche Urteile schwört, der wird sagen: Es ist<br />

gleichgültig, wie wir die Dinge bewerten; der notwendige Gang führt die Menschheit vorwärts, mag man das später auch Niedergang<br />

nennen. Die Notwendigkeit führt die Menschheit vorwärts. Wenn wir die verschiedenen Zeiträume vergleichen, 5000 Jahre<br />

vor Christus, 3000 Jahre vor Christus <strong>und</strong> 1000 Jahre nach Christus, dann ist etwas noch da, was über die Volksgeister hinüber-<br />

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