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Krieg und Frieden - Institut für soziale Dreigliederung

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Volk hatte seine Abstraktionen - nicht Mythen, sondern Abstraktionen -: das Gesetz. Das hat sich fortgesetzt. Das war das erste<br />

Heraufheben des Menschen in die Vorstellungskraft, in die Denkkraft. Aber von seiner jetzigen Anschauung, in der nur noch nachlebt<br />

«Du sollst dir kein Bild machen», muß der Mensch zurückkehren zu jener Fähigkeit der Seele, die sich wiederum, <strong>und</strong> zwar<br />

jetzt bewußt, Bilder machen kann. Denn nur in Bildern, in Imaginationen, wird in Zukunft in richtiger Weise auch das <strong>soziale</strong> Leben<br />

aufgestellt werden. In Abstraktionen konnte das <strong>soziale</strong> Leben nur völkisch geregelt werden, <strong>und</strong> das eminenteste völkische<br />

Regeln in <strong>soziale</strong>r Beziehung war das alttestamentliche. Das nächste Regeln des <strong>soziale</strong>n Lebens wird abhängen von der Fähigkeit,<br />

in bewußter Weise dieselbe Kraft auszuüben, die in der mythenbildenden Eigenschaft des Menschen unbewußt oder halbbewußt,<br />

atavistisch lag. Die Menschen würden sich ganz mit anti<strong>soziale</strong>n Trieben anfüllen, wenn sie dabei stehenbleiben wollten, bloße<br />

abstrakte Gesetze zu verbreiten. Die Menschen müssen durch ihre Weltanschauung zur Bildlichkeit kommen, dann wird aus dieser<br />

bewußten Mythusbildung auch die Möglichkeit erstehen, daß im Verkehr von Mensch zu Mensch das Soziale sich ausbildet.»<br />

Vererbung nur beim rhythmischen System<br />

GA190, S.17-21, 1971, 21.3.1919, Dornach<br />

Kurzfassung: Weder Kopf (unirdisch) noch Gliedmaßen (irdisch) sondern Rumpf also Herz-Lunge (Verhältnis vom Mensch-<br />

Mutter zu Mensch-Vater) wird vererbt: drei innere Empfindungsweisen im Menschen.<br />

«Da sehen Sie, wie kompliziert das zustande kommt, was der Mensch eigentlich ist. Dem Menschen werden gewissermaßen seine<br />

Gliedmaßen, zu denen auch das Stoffwechselsystem gehört innerlich, von der Erde aus gegeben. Dasjenige, was im menschlichen<br />

Kopf funktioniert, das wird ihm von der geistigen Welt aus gegeben. Und dasjenige, was Atmung <strong>und</strong> Herzsystem ist, das steckt<br />

dazwischen.<br />

Und, jetzt können Sie fragen: Worinnen liegt denn das Eigentliche, das wir von unserem Vater <strong>und</strong> unserer Mutter erben können?<br />

In welchem System des Menschen liegen denn die Kräfte, durch die wir etwas durch unseren Vater <strong>und</strong> durch unsere Mutter erben<br />

können? - Wir erben nichts <strong>für</strong> unseren Kopf von unserem Vater <strong>und</strong> unserer Mutter, denn, was in unserem Kopf funktioniert, das<br />

bringen wir uns aus der vorigen Inkarnation mit. Wir erben nichts <strong>für</strong> unser Stoffwechselsystem, denn das gibt uns nach der Befruchtung<br />

erst die Erde. Wir erben bloß innerhalb des Lungen-Herzsystems, wir erben bloß in all den Kräften, die im Atmen <strong>und</strong> in<br />

der Blutzirkulation leben; da erben wir. Nur ein Glied, das mittlere Glied des Menschen, das Atmungs-Zirkulationsglied, das ist<br />

dasjenige, was den beiden Geschlechtern den Ursprung verdankt.<br />

So kompliziert ist der Mensch. Er ist ein dreigliedriges Wesen auch seinem physischen Organismus nach. Er hat seinen Kopf,<br />

den er nur brauchen kann <strong>für</strong> dasjenige, was nicht irdisch ist; er hat seine Gliedmaßen mit dem Stoffwechselsystem, die er nur<br />

brauchen kann <strong>für</strong> dasjenige, was irdisch ist; <strong>und</strong> er hat dasjenige, was in Atmung <strong>und</strong> Zirkulation liegt, durch das Verhältnis von<br />

Mensch zu Mensch.<br />

Ich kann Ihnen hier nur andeuten, was auf ein weites, weites Feld von Menschenkenntnis führt. Was ich Ihnen angedeutet habe,<br />

das schaut aus wie eine Theorie. Aber <strong>für</strong> unsere Zeit ist es keine Theorie, sondern es gibt heute im Menschen etwas, was im Sinne<br />

dessen, was ich eben gesagt habe, empfindet. Es entwickelt sich in der Gegenwart etwas, was in diesem dreigliedrigen Sinne im<br />

Menschen empfindet. Der Mensch hat heute im Innersten seines Wesens, ohne daß er das schon vollständig weiß, komplizierte<br />

Empfindungen. Er weiß sich durch seinen Kopf als Bürger eines Außerirdischen, er weiß sich durch sein Lungen-Herzsystem in<br />

einem Verhältnis von Mensch zu Mensch. Da sagt etwas im Inneren des Menschen: Wenn ich einem anderen Menschen begegne, so<br />

ist diese Begegnung ein Abbild desjenigen, was in mich verpflanzt wurde auch von Mensch zu Mensch, nämlich durch Vater <strong>und</strong><br />

Mutter. Durch sein Lungen-Herzsystem fühlt sich der Mensch so recht hineingestellt unter Menschen. Durch sein Stoffwechselsystem<br />

fühlt sich der Mensch als ein Glied der Erde, als zur Erde gehörig. Diese dreierlei Empfindungsweisen sind heute schon im<br />

Menschen. Aber der Verstand will nicht mit. Der Verstand möchte alles einfach haben, der Verstand möchte, daß man alles auf irgendein<br />

Monon zurückführen könne. Und daran kranken die Menschen der Gegenwart. Sie werden erst dann nicht mehr daran kranken,<br />

wenn der dreigliedrigen Empfindung im Inneren, die sich wirklich jetzt schon in den Menschen findet, ein dreigliedriger<br />

<strong>soziale</strong>r Organismus entspricht, wenn der Mensch außen ein Spiegelbild seines Wesens findet.»<br />

Verwandschaft zwischen Nationalismus <strong>und</strong> Sexualität<br />

GA174, S.142-143, 1 1966, 14.1.1917, Dornach<br />

Kurzfassung: Die Erzengel wirken über die Luft (Atmungsmenschen) auf dem Umwege über das Ganglionsystem. Daher die Verwandschaft<br />

zwischen Nationalismus <strong>und</strong> Sexualität. Stehen beide auf der selben Ebene, keiner vornehmer als das andere. Schon<br />

äußerlich geht die Nationalität über die Mutter, wenn sie nicht als Karma begriffen wird.<br />

«Was von den Volksgeistern ausgehend auf die Menschen wirkt, das wirkt auf die Organe, die mit dem Gangliensystem in Zusammenhang<br />

stehen. Daher ist das Volkstum etwas dem Bewußtsein so Entzogenes, etwas so dämonisch Wirkendes. Und es hängt<br />

aus den Gründen, die ich angedeutet habe, deshalb so stark zusammen mit all dem, was die Örtlichkeit ist; denn viel mehr als man<br />

glaubt, ist die Örtlichkeit, das Klima, verknüpft mit dem Wirken der Hierarchie der Archangeloi. Klima ist ja nichts anderes als<br />

dasjenige, was auf dem Umwege der Luft auf den Menschen wirkt.<br />

Sie sehen, wie man, indem man auf das Gangliensystem verweist, zeigt, wie im Unbewußten des Menschen die Impulse der<br />

Volksseelenhaftigkeit walten. Jetzt werden Sie auch begreifen, daß mehr, als man gewöhnlich denkt, gerade die Zugehörigkeit zum<br />

Volkstum mit gewissen Eigenschaften des Menschen zusammenhängt, die an sein Gangliensystem geb<strong>und</strong>en sind. Mehr als man<br />

glaubt, ist nämlich das Problem des Volkstums in Beziehung zu setzen mit dem sexuellen Problem. Denn die Zugehörigkeit zum<br />

Volkstum beruht auf der gleichen Organgr<strong>und</strong>lage - dem Gangliensystem -, dem auch das Sexuelle zugr<strong>und</strong>e liegt. Das ist ja äußerlich<br />

schon dadurch zu verstehen, daß man seinem Volkstum durch die Geburt angehört, insoferne als man in der Mutter eines bestimmten<br />

Volkes gereift wird; insoferne ist ja schon die Vermittlung da. Da sehen Sie, durch welche, ich möchte sagen, seelenunterirdischen<br />

Untergründe gerade das Nationalproblem schon mit dem Sexualproblem zusammenhängt. Und daher ist in der Erscheinung<br />

so viel Verwandtes zwischen diesen beiden Impulsen im Leben. Wer nur offene Augen <strong>für</strong> das Leben hat, der wird ungeheuer<br />

viel Verwandtes finden zwischen der Art <strong>und</strong> Weise, wie sich der Mensch betätigt aus dem Erotischen heraus, <strong>und</strong> wie er sich betä-<br />

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