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Krieg und Frieden - Institut für soziale Dreigliederung

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esonders ausführen. Ich wollte heute nur zeigen, wie in den verschiedenen Gestalten doch die gleiche Wesenheit ist, <strong>und</strong> zwar in<br />

viel richtigerem Sinne als die Naturwissenschaft es lehrt. Unsere Seele schreitet von Stufe zu Stufe, das heißt von Rasse zu Rasse,<br />

<strong>und</strong> wir lernen die Bedeutung der Menschheit kennen, wenn wir diese Rassen betrachten. Das eine lernen wir immer mehr verstehen,<br />

nämlich, wie tief <strong>und</strong> wahr der Ausspruch ist: «Einem gelang es, er hob den Schleier der Göttin zu Sais. - Aber was sah er? Er sah -<br />

W<strong>und</strong>er des W<strong>und</strong>ers - sich selbst!» Uns selbst sehen wir überall <strong>und</strong> in den mannigfaltigsten Gestalten. -- Das ist Selbsterkenntnis!<br />

Es bewahrheitet sich auch hier der große Spruch am Tempel der Weisheitsschule der Griechenheit: O Mensch, erkenne dich<br />

selbst!»<br />

Eingeweihter nimmt Reinkarnation voraus<br />

GA103, S.183-186, 10 1981, 30.5.1908, Hamburg<br />

Kurzfassung: Im Geistigen kein Patriotismus. Farbe des Negers <strong>und</strong> Weißen nicht nur aus inneren Gründen, sondern auch durch<br />

Anpassung an Umgebung (Abklatsch). Gilt auch <strong>für</strong> Völkerunterschiede. Unähnlichkeit führt zur Spezialisierung der Liebe. Eingeweihte<br />

nehmen Überwindung dieser Schranken voraus: objektive Heimatlosen. Daher wandert Pythagoras. Kleid des Christus<br />

(Erde) wird geteilt, Rock (Luft) aber nicht: Odem legt das Ich im Leib an.<br />

«Zu allen Zeiten der nachatlantischen Menschheitsentwickelung war ein Eingeweihter der, der sich erheben konnte über die äußere<br />

physisch-sinnliche Welt <strong>und</strong> eigene Erlebnisse, eigene Erfahrungen haben konnte in den geistigen Welten, der also die geistige<br />

Welt so erlebt, wie der Mensch durch seine äußeren Sinne, Augen, Ohren <strong>und</strong> so weiter, die physisch-sinnliche Welt erlebt.<br />

Ein solcher Eingeweihter ist also ein Zeuge <strong>für</strong> die geistigen Welten <strong>und</strong> ihre Wahrheit. Das ist das eine. Dann kommt aber noch<br />

etwas wesentlich anderes hinzu, was jeder Eingeweihte als eine besondere Eigenschaft während der Einweihung erwirbt, das ist, daß<br />

er sich auch erhebt über die Gefühle <strong>und</strong> Empfindungen, die innerhalb der physischen Welt durchaus nicht nur berechtigt, sondern<br />

auch tief notwendig sind, die aber nicht in derselben Weise in der geistigen Welt vorhanden sein können.<br />

Mißverstehen Sie das nicht <strong>und</strong> fassen Sie das nicht so auf, als ob der, der als Eingeweihter imstande ist, außer der physischen<br />

Welt auch noch die geistige Welt zu erleben, sich nun alle anderen menschlichen Gefühle <strong>und</strong> Empfindungen abgewöhnen muß,<br />

die hier in der physischen Welt Wert haben, <strong>und</strong> da<strong>für</strong> eintauscht die anderen Gefühle <strong>für</strong> die höheren Welten. So ist es nicht. Er<br />

tauscht nicht das eine <strong>für</strong> das andere ein, sondern er erwirbt sich eines zum andern hinzu. Wenn der Mensch auf der einen Seite<br />

seine Gefühle vergeistigen muß, muß er auf der anderen Seite auch wiederum um so stärker jene Gefühle haben, die zum Arbeiten in<br />

der physischen Welt brauchbar machen. In dem Sinne ist es aufzufassen, wenn man <strong>für</strong> den Eingeweihten das Wort braucht: Er muß<br />

in einer gewissen Beziehung ein heimatloser Mensch werden. Nicht, als ob er der Heimat <strong>und</strong> der Familie im geringsten Grade<br />

entfremdet werden müßte, solange er in der physischen Welt lebt, sondern das Wort hat höchstens insofern etwas damit zu tun, als<br />

durch Aneignung der entsprechenden Gefühle in der geistigen Welt die Gefühle <strong>für</strong> die physische Welt eine feinere, schönere Ausbildung<br />

erfahren werden. Was ist ein «heimatloser Mensch»? Ohne dies Prädikat kann niemand im wahren Sinne des Wortes die<br />

Einweihung erlangen. Ein «heimatloser Mensch» sein heißt: Ein Mensch darf keine Spezialsympathien in der geistigen Welt entwickeln,<br />

die ähnlich sind jenen Spezialsympathien, die der Mensch hier in der physischen Welt <strong>für</strong> einzelne spezielle Gebiete <strong>und</strong><br />

Zusammenhänge hat. Der einzelne Mensch in der physischen Welt gehört zu diesem oder jenem Volke, zu dieser oder jener Familie,<br />

zu dieser oder jener Staatsgemeinschaft; das ist alles recht so. Dies braucht er nicht zu verlieren, hier braucht er das. Wenn er aber<br />

diese Gefühle anwenden wollte in der geistigen Welt, würde er eine sehr schlimme Mitgift mitbringen <strong>für</strong> die geistige Welt. Da<br />

heißt es nicht, irgendeine Sympathie <strong>für</strong> etwas zu entwickeln, sondern alles auf sich objektiv wirken zu lassen, nach dem im Objekte<br />

liegenden Wert. Man könnte auch sagen, wenn das allgemein verstanden würde: Ein objektiver Mensch im vollen Sinne des<br />

Wortes muß der Eingeweihte werden.<br />

Nun ist die Menschheit gerade durch ihre Entwickelung auf unserer Erde herausgekommen aus einer früheren, mit dem alten<br />

dämmerhaften hellseherischen Bewußtsein verb<strong>und</strong>enen Heimatlosigkeit. Wir haben ja gesehen, wie die Menschheit heruntergestiegen<br />

ist aus den geistigen Sphären in die physische Welt. In den ursprünglichen geistigen Sphären gab es so etwas wie Patriotismus<br />

<strong>und</strong> dergleichen nicht. Als die Menschen herunterstiegen aus den geistigen Sphären, bevölkerte der eine Teil die Erde hier,<br />

der andere Teil bevölkerte sie dort; <strong>und</strong> da wurden die einzelnen Menschengruppen bestimmter Gebiete ein Abklatsch dieser Gebiete.<br />

Glauben Sie nicht, daß der Neger bloß aus inneren Gründen schwarz wurde, sondern auch durch die Anpassung an sein Erdgebiet<br />

ist er schwarz geworden, <strong>und</strong> mit den Weißen verhält es sich ebenso. Und ebenso wie die großen Unterschiede in bezug auf<br />

Farbe <strong>und</strong> Rasse, so sind auch die kleineren Unterschiede der Völkerindividualitäten dadurch entstanden, daß der Mensch etwas<br />

angenommen hat durch den Zusammenhang mit seiner Umgebung. Das hängt aber auch wieder zusammen mit der Spezialisierung<br />

der Liebe auf der Erde. Dadurch, daß sich die Menschen unähnlich geworden sind, wurde die Liebe zuerst in kleinen Gemeinschaften<br />

begründet. Nach <strong>und</strong> nach erst, aus den kleinen Gemeinschaften heraus, können sich die Menschen hinentwickeln zu einer<br />

großen Liebesgemeinschaft, wie sie sich konkret gerade durch die Einpflanzung des Geistselbstes entwickeln wird. So mußte der<br />

Eingeweihte gleichsam vorausnehmen, wozu die Menschheitsentwickelung wieder drängt: alle Schranken zu überwinden, zu überbrücken,<br />

den großen <strong>Frieden</strong>, die große Harmonie <strong>und</strong> Brüderlichkeit auszubilden. Der Eingeweihte muß in seiner Heimatlosigkeit<br />

schon von vornherein immer die gleichen Keime aufnehmen zu der großen Bruderliebe. Das wurde symbolisch angedeutet in alten<br />

Zeiten dadurch, daß geschildert wird, was der Eingeweihte alles <strong>für</strong> Wanderungen durchgemacht hat, zum Beispiel bei Pythagoras.<br />

Warum wurde das geschildert? Damit er mit seinen Gefühlen, die innerhalb der inneren Gemeinschaft ausgebildet werden, allem<br />

gegenüber objektiv werde.<br />

Nun ist es die Aufgabe des Christentums, den Impuls zu dieser Brüderlichkeit, das, was der Eingeweihte immer als einzelnen Impuls<br />

hatte, der ganzen Menschheit beizubringen. Fassen wir einmal ins Auge jene tiefste Idee des Christentums, daß der Christus<br />

der Geist der Erde ist <strong>und</strong> die Erde der Leib oder das Kleid des Christus. Und nehmen wir das wörtlich; denn wir haben gesagt, daß<br />

wir eine solche Urk<strong>und</strong>e wie das Johannes-Evangelium in den einzelnen Worten auf die Goldwaage legen müssen. Was erfahren wir<br />

in bezug auf «das Kleid» der Erde, wenn wir die Entwickelung überblicken? Wir erfahren, daß zunächst dieses Kleid der Erde, das<br />

heißt die festen Teile der Erde getrennt wurden. Der eine ergriff von dem, der andere von jenem Besitz. Das eine gehörte dem, das<br />

andere dem. Der Besitz, die Erweiterung der Persönlichkeit durch Aneignung von Eigentum, das ist, in was man in einer gewissen<br />

Beziehung das Kleid, das der Christus, der Geist der Erde, trägt, geteilt hat im Laufe der Zeit. Nur eines konnte nicht geteilt werden,<br />

sondern gehörte allen, das ist die Lufthülle, die um die Erde herum ist. Und aus dieser Lufthülle heraus, wie uns in der Paradieses-<br />

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