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Krieg und Frieden - Institut für soziale Dreigliederung

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«Das ist ein großer Unterschied, ob wir durch die geschilderten Erlebnisse mehr mit Bewußtheit verfolgen können, was da mit<br />

uns sich abspielt zwischen Angeloi <strong>und</strong> Archangeloi, oder ob wir das nur in einem dumpfen, dämmerhaften Zustande erleben, wie<br />

es eben erleben müssen diejenigen Menschen, die sich nur mit materialistischem Bewußtsein durchdrungen haben. Es ist nicht ein<br />

ganz zutreffender Ausdruck, wenn ich sage: dumpf, dämmerig erleben die Menschen. Ich müßte vielleicht, um genauer zu charakterisieren,<br />

sagen: sie erleben es so, daß sie fortwährend herausgestoßen werden aus einer Welt, von der sie eigentlich aufgenommen<br />

werden sollen, daß sie fortwährend sich erkältet fühlen von einer Welt, die sie eigentlich warm empfangen soll. Denn sympathisch<br />

soll der Mensch von der Welt der Archangeloi in dem angeführten wichtigen Zeitmomente empfangen werden, warm soll er von<br />

ihnen empfangen werden. Dann wird er auch in richtiger Weise hingeführt zu dem, was ich in einem meiner Mysteriendramen genannt<br />

habe Die Mitternachtsst<strong>und</strong>e des Daseins!»<br />

«Während bei einem Menschen, der in der rechten Weise geistig-seelisch jetzt an das Reich der Archangeloi herankommt, eingepflanzt<br />

wird in das Geistig-Seelische innerlich die Kraft, in dem späteren Leben wiederum auf der Erde, den Leib durchdringend, zu<br />

wirken, müssen die Angeloi, wenn der Mensch solche seelisch-geistigen Erlebnisse nicht mitgebracht hat, ihm die Sehnsucht nach<br />

dem irdischen Leben einpflanzen, so, daß das mehr unbewußt wird. Und bei diesem Einpflanzen entscheidet sich außerordentlich<br />

viel. Bei diesem Einpflanzen entscheidet sich nämlich jetzt, zu welchem Volke, zu welcher Sprache, zu welcher sogenannten Muttersprache<br />

der Mensch heruntersteigt zum nächsten irdischen Dasein. Und es entscheidet sich, ob dieser Drang zum Volkstum, zu<br />

der Muttersprache mehr innerlich eingepflanzt wird oder mehr äußerlich. So daß der Mensch durchdrungen wird beim Heruntersteigen<br />

von innerlicher Liebe zu dem, was dann seine Muttersprache wird, oder mehr automatisch hineinversetzt wird in dasjenige,<br />

was er als Sprache durch seine Sprachorgane später zu äußern hat.»<br />

Das aber macht einen großen Unterschied. Der eine Mensch nimmt diese Muttersprache innerlich auf, wie einen Teil seines Wesens.<br />

«Er wird eins damit. Die Liebe wird eine selbstverständliche; sie wird eine seelische Liebe. Der Mensch wächst mit Selbstverständlichkeit<br />

in die Sprache <strong>und</strong> in das Volkstum hinein, indem er so hineinwächst. Wenn der Mensch aber auf die andere Art<br />

hineinwächst, dann kommt er später, indem er durch die Geburt zum nächsten Erdendasein heruntersteigt, so auf der Erde an, daß er<br />

gewissermaßen nur instinktiv, triebhaft seine Sprache lieben kann. Was er innerlich nicht an Liebe, an selbstverständlicher Liebe<br />

<strong>für</strong> seine Sprache, <strong>für</strong> sein Volkstum aufbringt, das stößt er dann gleichsam aus seinem Leibesdasein hervor. Und das macht den<br />

großen Unterschied, ob wir in ein Volkstum, in einen Sprachzusammenhang hineinwachsen mit jener stillen, keuschen Liebe, die<br />

derjenige Mensch hat, der innerlich mit Volkstum <strong>und</strong> Sprache verwächst, oder ob wir mehr automatisch hineinwachsen in Sprachtum<br />

<strong>und</strong> Volkstum, so daß wir aus dem Triebe, aus den Instinkten gleichsam heraus stoßen eine innerliche Liebe <strong>für</strong> dieses Volkstum,<br />

<strong>für</strong> diese Sprache. Das erstere äußert sich niemals als dasjenige, was man in der Welt Chauvinismus nennt, was man ein äußerliches<br />

Pochen auf das Volkstum nennt. Die wirklich aus einem vorherigen idealen, frommen Erleben errungene, innerlich geistigseelische<br />

Liebe zu Volkstum <strong>und</strong> Sprache äußert sich selbstverständlich <strong>und</strong> ist mit wahrer universeller Menschenliebe durchaus<br />

vereinbar. Niemals wird der kosmopolitische, der internationale Sinn durch eine solche geistig-seelische Liebe zu Sprache <strong>und</strong><br />

Volkstum verkümmert. Wenn aber der Mensch mehr automatisch in seine Sprache hineinwächst, wenn er dadurch mit seinen Instinkten,<br />

mit seinen Trieben eine überhitzte, organische, animalische Liebe zu Sprache <strong>und</strong> Volkstum entwickelt, dann entsteht<br />

dasjenige, was falscher Nationalismus, was chauvinistische Gesinnung ist, was in einer äußerlichen Weise auf das Volkstum<br />

pocht!»<br />

Völkerkonflikt durch Zwang statt Liebe zu Sprache <strong>und</strong> Volk<br />

GA210, S.75, 1967, 1.2.1922, Breslau<br />

«Wenn wir nach dem Tode an den Punkt gelangen, wo der Wiederabstieg in die sinnliche Welt zu einer neuen Verkörperung beginnt,<br />

da tritt ein großer Unterschied ein in den Hinabführen der Seele zur neuen Verkörperung je nachdem, ob der Mensch sich in<br />

Liebe bewußt verb<strong>und</strong>en hat mit dem Volksgeist, oder ob er, der wahren Verhältnisse unbewußt, mit Gewalt, unter Zwang bewegt<br />

wird (…). Der Streit, der heute unter den Völkern herrscht, rührt davon her, daß viele Menschen geboren sind, die wenig Liebe zum<br />

Volksgeist entwickelt haben <strong>und</strong> daher heute in einem Zwangsverhältnis zum Volksgeist stehen. Denn das, was uns als Liebe zu<br />

einem Volksgeist geführt hat, kann eigentlich niemals zu einem Konflikte mit andern Völkern führen.»<br />

Nationale Verachtung durch Verlust des Lautwerts der Sprache<br />

GA162, S.133-153, 1 1985, 18.7.1915, Dornach<br />

Kurzfassung: Statt nur klimatisch-geographische Verschiedenheit der Nationen <strong>und</strong> Mannigfaltigkeit der Sprache <strong>und</strong> Vorstellung,<br />

Verb<strong>und</strong>ensein der Menschen nach international festen Begriffen <strong>und</strong> Streben nach Monismus (Luzifer), die beide den<br />

Einklang zwischen Denken <strong>und</strong> Sprechen (Vorstellung <strong>und</strong> Laut) so stören, daß die Menschen durch die erniedrigten Sprachen<br />

getrennt werden <strong>und</strong> Völkerhaß (Ahriman) entstehen kann. Jehovah kann mit seinem Naturprinzip nicht verhindern, daß das<br />

Denken zu geistig, die Sprache zu seelisch-leidenschaftlich wird.Vorstellung nicht mehr über den Laut zu verstehen. Christlicher<br />

Impuls (Suche nach der Wahrheit in anderer Menschennatur, Sprachernüchterung) durch Erstarkung dieses Doppelwahns (8-<br />

9.Jahrh<strong>und</strong>ert durch Intellektualität <strong>und</strong> 19.Jahrh<strong>und</strong>ert durch Napoleon) zum Stehen gebracht.<br />

Kampf wenn nicht <strong>Krieg</strong> aus Westen wegen Sprachschwäche<br />

GA181, S.67-81, 1 1967, 9.4.1918, Berlin<br />

Kurzfassung: Englischsprechende wollen geistiges Wissen geheim halten, <strong>und</strong> dadurch Weltherrschaft erobern, weil bei ihnen<br />

Bilder <strong>und</strong> (anders als im Osten <strong>und</strong> Mitte) bald auch Sprache ihre Herrschaft verloren haben <strong>und</strong> nicht mehr zum Geist führen:<br />

<strong>Krieg</strong> vielleicht vorläufig, nicht der Kampf. (Geistiger) Fortschritt verlangt ungewöhnlichen Wortgebrauch. Geistiges Wissen in<br />

den Dienst der ganzen Menschheit stellen.<br />

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