Krieg und Frieden - Institut für soziale Dreigliederung
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Kurzfassung: Gruppenseelenbewußtsein des alten Mondes (Weisheit): Nachklänge im Germanentum (Blutrache) <strong>und</strong> Judentum<br />
(Blutgruppenseele, die Erinnerung durch die Generationen). Persönlichkeitsbewußtsein durch die Erde (Liebe). Zusammenwirken<br />
bei Individualität <strong>und</strong> Persönlichkeit. Gemeinschaft des Geistes als Glaube auf den Jupiter <strong>und</strong> als Sinn des Christentums statt<br />
nationale Religionen.<br />
Jüdisch-germanische Blutsverwandschaft<br />
GA103, S.62-82, 10 1981, 22.5.1908, Hamburg<br />
Kurzfassung: Johannes der Täufer ruft aus der Einsamkeit (Wüste) nach Nahrung. Bisher kam das Licht der Welt nur bis zum Ich<br />
der Gruppenseele, die nicht nur räumlich (noch bei Germanen von Tacitus: Rache am Stamm), sondern zeitlich<br />
(Patriarchennamen stehen <strong>für</strong> mehrere Generationen) ausgebreitet war, statt bis zum Einzel-Ich. Heimatloser findet ohne Gesetz<br />
freiwillig zum Guten (Gnade): noch heute vielfach nur Ideal. Mensch noch vielfach Gruppenwesen. Zu dem Zweigeborenen (Blut:<br />
Jehovah) soll der Eingeborene (Geist: Fülle der anderen Elohims) hinzukommen. Daher Familie verleugnen.<br />
Christus bei Samoriterin statt jüdischen Blutsbrüdern<br />
GA100, S.236-237, 1 1967, 21.11.1907, Basel<br />
Begegnung des Christus mit der Samoriterin, die mit den Juden nichts gemeinsam hat. Wer nicht verläßt Vater <strong>und</strong> Mutter, der<br />
kann nicht mein Jünger sein.<br />
Von der Himmelnation über griechische Blutnation zur Freination<br />
GA222, S.108-124, 3 1976, 23.3.1923<br />
Kurzfassung: Inder sehen an den Bewegungen, was einer zu tun hat. Perser sehen es an den Klimaerscheinungen bei der Geburt,<br />
Ägypter-Chaldäer errechnen es am Himmel. Es wirken Atmung <strong>und</strong> Erdenort. Bei den Griechen steht aber der Zusammenhang des<br />
Blutes im Mittelpunkt, völlige Erdenmenschen geworden. Heutiger Mensch hat sich vergraben, er soll vom Überirdischen aber<br />
auch vom Blut unabhängig werden.<br />
Nation als italienisches Blut <strong>und</strong> deutscher Geist<br />
GA157, Seite vergessen, 2 1960, 6.7.1915, Berlin<br />
Kurzfassung: Materialismus als Mission der Engländer <strong>für</strong> die Welt, dort richtig da Oberfläche. Bei Italienern (Südvölker) dagegen<br />
nicht nur Vertretung sondern Begeisterung (Empfindungsseele) <strong>für</strong> Materialismus. Daher heute Tobsuchtanfälle des nationalistischen<br />
Materialismus. Nationalität dort kein Geistbegriff wie bei Fichte, der sie mit der Idee der Freiheit verknüpft,<br />
sondern Materie des Blutes (naturalistischer Nationalismus). Wichtig ist, wer spricht von Nation. Nicht immer dasselbe gemeint.<br />
Dante als Mischling<br />
GA173, S.163-165, 1 1966, 17.12.1916, Dornach<br />
Kurzfassung: In der Regel brauchen solche Individualitäten wie Dante ein gemischtes Blut. Wer sie aus Überpatriotismus <strong>für</strong> ein<br />
Volk beanspruchen will, haut daneben: bei Dante treffen sich drei Zeitepochen.<br />
«Eine Persönlichkeit wie Dante wirkt weithin impulsierend, weithin bedeutungsvoll. Da ist es schon interessant, wenigstens ahnend<br />
darüber nachzudenken, wie eine solche Seele, bevor sie durch die Geburt in ein physisches Erdendasein tritt, das <strong>für</strong> die<br />
Menschheit bedeutend sein wird, sich gewissermaßen, wenn ich den etwas barocken Ausdruck gebrauchen darf, zusammenstellt<br />
dasjenige, was sie werden soll, um in der richtigen Weise durch das richtige Elternpaar geboren zu werden. Selbstverständlich<br />
werden diese Verhältnisse aus der geistigen Welt heraus zustande gebracht; aber sie werden mit Hilfe der physischen Werkzeuge<br />
realisiert. Es wird also gewissermaßen aus der geistigen Welt heraus dieses Blut zu jenem Blut dirigiert <strong>und</strong> so weiter.<br />
In der Regel kann eine Persönlichkeit wie Dante nie zustande kommen aus einem homogenen Blut heraus. Einem Volke anzugehören,<br />
ist <strong>für</strong> eine solche Seele geradezu unmöglich. Da muß schon eine geheimnisvolle Alchimie stattfinden, das heißt, es muß<br />
verschiedenes Blut zusammenfließen. Was auch diejenigen sagen mögen, welche in Überpatriotismus die großen Persönlichkeiten<br />
<strong>für</strong> ein Volk in Anspruch nehmen wollen, es steckt nicht viel Reales dahinter!<br />
Was Dante betrifft, so möchte ich zunächst, damit Sie sehen, daß ich nicht parteiisch bin, einen andern schildern lassen, was in<br />
seinem Wesen deutlich zutage tritt <strong>für</strong> den, der auf dieses Wesen einzugehen versteht. Man könnte sehr leicht glauben, daß ich<br />
irgendwie Politik treibe, was mir natürlich so fern wie möglich liegt. Deshalb habe ich bei Carducci, dem großen italienischen<br />
Dichter der neueren Zeit, der ein großer Dante-Kenner war, angefragt. Hinter Carducci, <strong>und</strong> aus diesem besonderen Gr<strong>und</strong>e führe ich<br />
ihn an, steht nun auch das, was man in Italien «Massonieri» nennt, <strong>und</strong> was mit all den okkulten Verbrüderungen zusammenhängt,<br />
auf die ich Sie aufmerksam gemacht habe. Carduccis theoretische Auseinandersetzungen über reale Dinge des Lebens sind daher<br />
bis zu einem gewissen Grade von einer solchen tieferen Erkenntnis getragen.<br />
Ich will nicht behaupten, daß er diese tiefere Erkenntnis überall auf den Markt gestellt hätte, oder daß er irgendwie Okkultist gewesen<br />
wäre; aber in dem, was er sagt, steckt doch manches, was auf allerlei geheimnisvollen Kanälen zu ihm gekommen ist.<br />
Nun sagt Carducci: In Dante wirken drei Elemente zusammen, <strong>und</strong> nur durch das Zusammenwirken dieser drei Elemente konnte<br />
Dantes Wesenheit das werden, was sie war. Erstens durch gewisse Glieder seiner Abstammung ein altetruskisches Element. Von<br />
diesem habe Dante dasjenige erhalten, was ihm die übersinnlichen Welten erschlossen hat, dadurch konnte er in so tiefer Weise<br />
über die übersinnlichen Welten sprechen. Zweitens liege in ihm das romanische Element, welches ihn das rechte Verhältnis gewinnen<br />
läßt zu dem Leben des Tages <strong>und</strong> das Ausgehen von gewissen Rechtsbegriffen. Und als drittes, sagt Carducci, liegt in Dante<br />
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