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Krieg und Frieden - Institut für soziale Dreigliederung

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daß bisher sozusagen bis zu einem gewissen Grade von dieser Mission ganz geschwiegen wurde, ebenso begründet ist es, in unserer<br />

Gegenwart damit zu beginnen, von dieser Mission zu reden. Es ist aus dem Gr<strong>und</strong>e von einer ganz besonderen Wichtigkeit, weil<br />

die nächsten Schicksale der Menschheit in einem viel höheren Grade als das bisher der Fall war, die Menschen zu einer gemeinsamen<br />

Menschheitsmission zusammenführen werden. Zu dieser gemeinsamen Mission werden aber die einzelnen Volksangehörigen<br />

nur dann ihren entsprechenden freien, konkreten Beitrag liefern können, wenn sie vor allen Dingen ein Verständnis haben <strong>für</strong> ihr<br />

Volkstum, ein Verständnis <strong>für</strong> dasjenige, was man nennen könnte «Selbsterkenntnis des Volkstums». Wenn im alten Griechenland<br />

in den apollinischen Mysterien der Satz: «Erkenne dich selbst» eine große Rolle gespielt hat, so wird in einer nicht zu fernen<br />

Zukunft der Ausspruch an die Volksseelen gerichtet werden: «Erkennet euch selbst als Volksseelen.» Dieser Spruch wird eine<br />

gewisse Bedeutung haben <strong>für</strong> das Zukunftswirken der Menschheit.»<br />

Völker als gefährliches Thema II<br />

GA121, S.209-211, 5 1982, 17.6.1910, Kristiania<br />

Kurzfassung: Völker bedenkliches gefährliches Thema. Eigene Volksveranlagung entwickeln, als Opfer <strong>für</strong> die Menschheit, keine<br />

Volksgesinnung durch eine andere überwinden wollen. Toleranz: in sich, aber nicht <strong>für</strong> sich, sondern <strong>für</strong> alle Menschen leben.<br />

Zum Feuer zusammen- statt auseinanderschlagende Opferflammen.<br />

«Dann wird dieses sonst etwas gefährliche Thema doch nicht böse Früchte getragen haben, wenn wir alles, was hier zusammengekommen<br />

ist aus Nord-, Süd- <strong>und</strong> Ost-, West- <strong>und</strong> Mitteleuropa, so empfinden, daß es wichtig ist innerhalb der gesamten<br />

Menschheit, wenn wir fühlen, daß die großen Völker sowohl als die kleinen Volkssplitter ihre Mission haben <strong>und</strong> beizutragen<br />

haben ihren Teil <strong>für</strong> das Ganze. Zuweilen haben kleine Volkssplitter, weil sie alte oder neue Seelenmotive bewahren sollen, Allerwichtigstes<br />

beizutragen. So kann, selbst wenn wir auch diese gefährliche Frage zum Gegenstand der Darstellung machen, nichts<br />

anderes dabei herauskommen als die Gr<strong>und</strong>empfindung einer Seelengemeinschaft aller derjenigen, die vereinigt sind im Zeichen<br />

geisteswissenschaftlichen Denkens <strong>und</strong> Fühlens <strong>und</strong> der geisteswissenschaftlichen Ideale.<br />

Nur dann, wenn wir noch aus unseren Sympathien <strong>und</strong> Antipathien heraus empfinden würden, wenn wir <strong>und</strong>eutlich den Kern unserer<br />

Weltbewegung erfaßt hätten, könnten Mißverständnisse entstehen aus dem, was gesagt worden ist. Haben wir aber das erfaßt,<br />

was als Geist in diesen Vorträgen waltet, dann können auch die Dinge, die uns da entgegengetreten sind, dazu verhelfen, daß wir<br />

den festen Entschluß <strong>und</strong> das hohe Ideal fassen, dasjenige beizutragen zu dem gemeinsamen Ziele - jeder auf seinem Standpunkte<br />

<strong>und</strong> auf seinem Boden -, was in unserer Mission liegt. Wir können das am besten mit dem, was aus unserem Selbst, aus dem entspringt,<br />

wozu wir veranlagt sind.<br />

Wir dienen der gesamten Menschheit am besten, wenn wir das in uns besonders Veranlagte entwickeln, um es der gesamten<br />

Menschheit einzuverleiben als ein Opfer, das wir dem fortschreitenden Kulturstrom bringen. Das müssen wir verstehen lernen.<br />

Verstehen müssen wir lernen, daß es schlimm wäre, wenn die Geisteswissenschaft nicht beitragen würde zur Entwickelung von<br />

Mensch, Engel <strong>und</strong> Erzengel, sondern beitragen würde zur Überwindung einer Volksgesinnung durch die andere. Nicht dazu ist die<br />

Geisteswissenschaft da, dazu zu verhelfen, daß sich das, was als religiöses Bekenntnis irgendwo auf der Erde herrscht, ein anderes<br />

Gebiet erobern kann. Würde jemals der Okzident durch den Orient erobert werden oder umgekehrt, so entspräche das durchaus<br />

nicht der geisteswissenschaftlichen Gesinnung. Allein das entspricht ihr, wenn wir unser Bestes, rein Menschliches <strong>für</strong> die gesamte<br />

Menschheit hingeben. Und wenn wir ganz in uns selber leben, aber nicht <strong>für</strong> uns, sondern <strong>für</strong> alle Menschen, so ist das wahrhafte<br />

geisteswissenschaftliche Toleranz. Das sind Worte, die ich anschließen mußte an unser bedenkliches Thema.<br />

Durch die Geisteswissenschaft - das werden wir immer mehr einsehen - wird alle Menschen-Zersplitterung aufhören. Deshalb ist<br />

gerade jetzt die richtige Zeit, die Volksseelen kennenzulernen, weil die Geisteswissenschaft da ist, die uns dazu bringt, die<br />

Volksseelen nicht einander gegenüber zu stellen in Opposition, sondern sie aufzurufen zu harmonischem Zusammenwirken. Je<br />

besser wir das verstehen, desto bessere Schüler der Geist-Erkenntnis werden wir sein. Dahin sollen die Darstellungen, die wir gegeben<br />

haben, zunächst ausklingen. Ausklingen muß ja doch zuletzt das, was wir an Erkenntnissen sammeln, in unserem Empfinden,<br />

Fühlen <strong>und</strong> Denken <strong>und</strong> in unserem geisteswissenschaftlichen Ideal. Je mehr wir dieses leben, desto bessere Schüler der Geist-<br />

Erkenntnis sind wir.<br />

(…) Woher wir auch als Schüler der Geist-Erkenntnis kommen, von weit oder nah, mögen wir uns stets in Harmonie zusammenfinden,<br />

auch wenn wir uns einmal bei einem Thema fragen, was die Individualitäten dieser oder jener Erdengebiete sind. Wir wissen,<br />

daß das nur einzelne Opferflammen sind, die nicht auseinander züngeln, sondern zusammenschlagen werden zu dem gewaltigen<br />

Opferfeuer, das zum Wohle der Menschheit zusammenschlagen muß durch die geisteswissenschaftliche Weltanschauung, die<br />

uns so sehr am Herzen liegt <strong>und</strong> tief in unserer Seele wurzelt.»<br />

Unterschied zwischen Staat, Nation <strong>und</strong> Volk<br />

Volksseelen durchlässig<br />

16.8.1914<br />

Zitiert nach Heyer: Steiner über den Nationalismus, S.36-37, kein Stenogramm vorhanden<br />

Kurzfassung: Volksgeister leben in Harmonie, haben genug Raum, weil in der geistigen Welt Gesetz der Durchlässigkeit. Luziferisch<br />

<strong>und</strong> ahrimanisch gewordene Wesenheiten wollen dagegen die größere Ausdehnung im Raume <strong>für</strong> ihr Land.<br />

Keine politische aus nationaler Einheit<br />

GA162, S.45-46, 1 1985, 24.5.1915, Dornach<br />

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