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Krieg und Frieden - Institut für soziale Dreigliederung

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Differenzierung der internationalen Beziehungen statt Staatenb<strong>und</strong><br />

GA23, S.112-124, 6 1976, 4 1919<br />

Kurzfassung: Innere <strong>Dreigliederung</strong> führt zur äußeren <strong>Dreigliederung</strong>. Durch diese Unabhängigkeit im Entstehen der Beziehungen<br />

werden diese in Konfliktfällen ausgleichend aufeinander wirken können. Durch Gliederung empfindet jeder Teil der Menschheit<br />

in seinen eigenen Interessen das Leben der andern. Wirklicher Völkerb<strong>und</strong> entsteht, während versucht wird einen aus einseitigen<br />

Rechtsanschauungen einzusetzen.<br />

«Die innere Gliederung des ges<strong>und</strong>en <strong>soziale</strong>n Organismus macht auch die internationalen Beziehungen dreigliedrig. Jedes der<br />

drei Gebiete wird sein selbständiges Verhältnis zu den entsprechenden Gebieten der andern <strong>soziale</strong>n Organismen haben. Wirtschaftliche<br />

Beziehungen des einen Landesgebietes werden zu ebensolchen eines andern entstehen, ohne daß die Beziehungen der<br />

Rechtsstaaten darauf einen unmittelbaren Einfluß haben. Und umgekehrt, die Verhältnisse der Rechtsstaaten werden sich innerhalb<br />

gewisser Grenzen in völliger Unabhängigkeit von den wirtschaftlichen Beziehungen ausbilden. Durch diese Unabhängigkeit im<br />

Entstehen der Beziehungen werden diese in Konfliktfällen ausgleichend aufeinander wirken können.<br />

(...) Volkszusammenhänge sind neben anderen naturgemäßen Impulsen die Ursachen, durch die sich Rechts- <strong>und</strong> Wirtschaftsgemeinsamkeiten<br />

geschichtlich gebildet haben. Aber die Kräfte, durch welche die Volkstümer wachsen, müssen sich in einer Wechselwirkung<br />

entfalten, die nicht gehemmt ist durch die Beziehungen, welche die Staatskörper <strong>und</strong> Wirtschaftsgenossenschaften<br />

zueinander entwickeln. Das wird erreicht, wenn die Volksgemeinschaften die innere <strong>Dreigliederung</strong> ihrer <strong>soziale</strong>n Organismen so<br />

durchführen, daß jedes der Glieder seine selbständigen Beziehungen zu anderen <strong>soziale</strong>n Organismen entfalten kann.<br />

Dadurch bilden sich vielgestaltige Zusammenhänge zwischen Völkern, Staaten <strong>und</strong> Wirtschaftskörpern, die jeden Teil der<br />

Menschheit mit anderen Teilen so verbinden, daß der eine in seinen eigenen Interessen das Leben der andern mitempfindet. Ein<br />

Völkerb<strong>und</strong> entsteht aus wirklichkeitsgemäßen Gr<strong>und</strong>impulsen heraus. Er wird nicht aus einseitigen Rechtsanschauungen<br />

«eingesetzt» werden müssen.»<br />

Staaten gliedern statt zu einem Staat machen<br />

GA190, S.45, 1971, 22 3 1919, Dornach<br />

Kurzfassung: Man bleibt lieber bei den alten Denkgewohnheiten <strong>und</strong> versucht den Überstaat, das Überparlament zu gründen.<br />

Während man den einzelnen Staat zerklüften muß in seine drei Glieder, wollen die Menschen das Gegenteil, die ganze Erde zu<br />

einem einzigen großen Staat zusammenschweißen.<br />

«Man muß sich auf der anderen Seite allerdings auch wiederum klar sein darüber, wie gründlich heute die Menschen in Vorurteilen<br />

gegen solches Umdenken <strong>und</strong> Umlernen drinnenstehen. Wenn man die Frage immer wieder <strong>und</strong> wiederum aufwerfen möchte:<br />

Warum wird so großer Widerstand der Geisteswissenschaft entgegengesetzt? - so ist es ja wahrhaftig nicht die Schwierigkeit des<br />

Begreifens, das haben wir öfter betont, sondern es ist lediglich die Unfähigkeit der Menschen, den Entschluß zu fassen, ihre Denkgewohnheiten<br />

anders einzurichten, als sich diese Denkgewohnheiten in den letzten Jahrzehnten, ja Jahrh<strong>und</strong>erten allmählich geformt<br />

haben. Es ist den Menschen eben viel bequemer, im geraden Geleise fortzuwursteln. Was W<strong>und</strong>er daher, daß gegenwärtig die<br />

Menschen auch wieder daran denken, wie in Bern der Ausdruck geprägt worden ist, einen «Überstaat» zu gründen, den Völkerb<strong>und</strong><br />

mit einem Überparlamente. Nicht wahr, die alten Staaten haben ja so Günstiges gewirkt, haben gezeigt, was sie zustande bringen<br />

können in den letzten viereinhalb Jahren! Nun, «Überstaaten», «Überparlamente» begründen, das ist so recht ein Zeichen da<strong>für</strong>,<br />

daß die Menschen nicht herausschlüpfen mögen aus den alten Denknetzen, daß sie drinnenbleiben möchten in diesen alten Denknetzen.<br />

Während man den einzelnen Staat zerklüften muß in seine drei Glieder, wollen die Menschen da Gegenteil. Sie wollen die<br />

ganze Erde - mit Ausnahme derjenigen, die man zunächst jetzt ausschließt - zu einem einzigen großen Staat zusammenschweißen.<br />

Sie wollen das Gegenteil von dem, was in den Entwickelungskräften der Zeit begründet ist. Deshalb sollte gerade derjenige, der im<br />

Geisteswissenschaftlichen drinnensteht, wirklich einsehen <strong>und</strong> es auch überführen in sein Wollen, daß ein starkes Anstürmen<br />

notwendig ist gegen dasjenige, was heute noch in der ganz entgegengesetzten Richtung geht.»<br />

Staatenb<strong>und</strong> hilft geschlossenen Völkern nicht<br />

GA192, S.321-322, 1 1964, 20 7 1919, Stuttgart<br />

Kurzfassung: Tendenz zur anglo-amerikanischen Weltherrschaft wird auf Gegensatz der indischen Yoga-Spiritualität stoßen.<br />

Tendenz zum Völkerb<strong>und</strong> auf den Gegensatz der Volkstümer. Tendenz zum Sozialismus auf Unordnung, die sich aus dem Ausschluß<br />

des Spirituellen ergibt. Schon Herder, Lessing <strong>und</strong> Goethe sind mit ihrer Menschheitseinigung <strong>und</strong> Humanität auf den<br />

Widerstand des Volksegoismus <strong>und</strong> nationalen Chauvinismus gestoßen. Bei Wilson Utopie, abstraktes Streben nach einem Völkerb<strong>und</strong>,<br />

weil er andererseits den Turmbau zu Babel (abgeschlossene Völker) erhalten will. Wird die Völker noch weiter trennen.<br />

Haltung einzelner Völker zum <strong>Frieden</strong><br />

Fremden- Barbaren- Konkurrenten- Feind- Ketzerhaß<br />

GA157, S.34-37, 2 1960, 31 10 1914, Berlin<br />

Kurzfassung: Die Menschen haben je nach ihrem Volk ein unterschiedliches Verhältnis zu den Angehörigen anderer Völker.<br />

Italiener hassen im anderen den Fremden, Franzosen den Barbaren, Engländer den Konkurrenten, Deutsche den Feind <strong>und</strong> Russen<br />

den Ketzer.<br />

«Der italienische, der spanische Charakter ist bestimmt durch die Empfindungsseele. Bis in die Einzelheiten können wir das im<br />

Leben verfolgen. Wir finden überall - das bezieht sich natürlich nicht auf das Leben im höheren Selbst - die Empfindungsseele.<br />

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