26.10.2014 Aufrufe

Weak Convergence Methods for Nonlinear Partial Differential ...

Weak Convergence Methods for Nonlinear Partial Differential ...

Weak Convergence Methods for Nonlinear Partial Differential ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5.2 Young-Maße<br />

Bei Young-Maßen handelt es sich eigentlich um eine Familie von Maßen ν =<br />

(ν x ) x∈Ω , Ω ⊂ R n eine messbare Menge. Ist w k : Ω → R d eine Folge messbarer<br />

Funktionen, so erzeugt (w k ) das Young-Maß ν = (ν x ), wobei jedes ν x ein (Sub-)<br />

Wahrscheinlichkeitsmaß auf R d ist, wenn für alle x 0 ∈ Ω gilt:<br />

ν x0 (dy) ist ‘die Wahrscheinlichkeit für w k (x) ∈ dy im Limes k → ∞<br />

für x nahe x 0 ’.<br />

Young-Maße liefern also eine Werte-Satistik von w k (x) für späte Folgenglieder.<br />

Wir werden dies im Folgenden präzisieren. Mit dieser Interpretation lassen sich<br />

die Vermutungen über das universelle Verhalten von u ′ k aus dem letzten Beispiel<br />

des vorigen Abschnitts um<strong>for</strong>mulieren zu der Aussage:<br />

Für große k ist u ′ k (x) mit hoher Wahrscheinlichkeit nahe ±1. Dabei<br />

sollte u ′ k ≈ −1 genauso wahrscheinlich wie u′ k ≈ +1 sein und zwar<br />

unabhängig vom betrachteten Punkt x.<br />

Zur Konstruktion von Young-Maßen benötigen wir eine technische Vorbereitung.<br />

Es sei<br />

C 0 (R d ) := {f ∈ C(R d ) : lim f(x) = 0} = C c (R d )<br />

|x|→∞<br />

der – mit der sup-Norm versehene – Raum der im Unendlichen verschwindenden<br />

stetigen Funktionen. (Allgemeiner definiert man C 0 (U) auch für Teilmengen U<br />

von R d als den Abschluss der stetigen Funktionen mit kompaktem Träger in U<br />

bezüglich der sup-Norm.) Wir bezeichnen den Raum der signierten Radonmaße<br />

endlicher Masse auf R d mit M(R d ). Nach dem Rieszschen Darstellungssatz ist<br />

M(R d ) isometrisch isomorph zum Dualraum von C 0 (R d ), wobei ein Maß µ gemäß<br />

∫<br />

C 0 (R d ) ∋ f ↦→ 〈µ, f〉 = f(x)µ(dx)<br />

R d<br />

als Funktional auf C 0 (R d ) wirkt. Ist Ω ⊂ R n messbar, so ist der Raum L 1 (Ω; C 0 (R d ))<br />

als der Raum der Bochner-integrierbaren Funktionen definiert, s. etwa [Ed 65].<br />

Es stellt sich nun heraus, dass der Dualraum von L 1 (Ω; C 0 (R d )) gerade durch den<br />

Raum L ∞ w ∗(Ω; M(Rd )) der schwach*-messbaren wesentlich beschränkten Funktionen<br />

mit Werten in M(R d ) gegeben ist. 1 Ist ν ∈ L ∞ w ∗(Ω; M(Rd )), so schreiben wir<br />

meist ν x für ν(x) ∈ M(R d ).<br />

Theorem 5.6 (Haupsatz für Young-Maße) Es sei Ω ⊂ R n messbar mit |Ω| <<br />

∞ und w k : Ω → R d eine Folge messbarer Funktionen. Dann gibt es eine Teilfolge<br />

(w kj ) und ein ν ∈ L ∞ w ∗(Ω; M(Rd )), so dass<br />

1 Einen Beweis findet man etwa in [Ed 65, S. 588f].<br />

108

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!