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Editorial 17 - Zm-online

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54 Medizin<br />

Repetitorium<br />

Wadenkrämpfe<br />

Mitten in der Nacht im tiefsten Schlaf durch reißende Schmerzen im<br />

Unterschenkel geweckt – wie unangenehm ein solcher Wadenkrampf ist,<br />

weiß fast jeder zweite Bundesbürger aus eigener Erfahrung. Die Ursachen<br />

können vielfältig sein und lassen sich nicht immer dingfest machen,<br />

was die Behandlung deutlich erschwert. Kausal ist den Wadenkrämpfen<br />

zudem nur in seltenen Fällen beizukommen.<br />

krampfhaft zusammenziehen. Charakteristischerweise<br />

treten Wadenkrämpfe außerdem<br />

häufig beim Schwimmen in kaltem<br />

Wasser auf.<br />

Nicht immer sind die Muskelkrämpfe allein<br />

auf die Wade beschränkt. Sie können auch<br />

in anderen Muskelregionen auftreten, wobei<br />

neben dem Unterschenkel vor allem der<br />

Zehenbereich betroffen ist.<br />

Wadenkrampf ist nicht<br />

gleich Wadenkrampf<br />

Foto: MEV<br />

Bei sportlicher<br />

Aktivität sollte man<br />

verstärkt auf eine<br />

ausreichende Versorgung<br />

mit Magnesium<br />

achten.<br />

Gut 40 Prozent der Bundesdeutschen leiden<br />

immer wieder einmal unter Wadenkrämpfen.<br />

Diese treten meist urplötzlich<br />

auf, in aller Regel aus dem Schlaf heraus irgendwann<br />

mitten in der Nacht. Der Wadenkrampf<br />

ist äußerst schmerzhaft. Er geht<br />

mit einer massiven Verhärtung der betroffenen<br />

Muskelpartie einher. Der Krampf selbst<br />

kann sich bis in den Fuß fortsetzen, wobei<br />

sich die Zehen zur Fußsohle hin zusammenziehen.<br />

Möglich ist auch, dass der Fuß alleine,<br />

also ohne Beteiligung von Muskeln<br />

des Unterschenkels betroffen ist.<br />

Oft löst sich der Muskelkrampf nach wenigen<br />

Sekunden oder Minuten von alleine.<br />

Manchmal ist der Spuk damit vorbei, bei so<br />

manchen Mitmenschen aber treten fast sofort<br />

erneut Muskelkrämpfe auf, ohne dass<br />

hierfür eine konkrete Ursache erkennbar<br />

wäre. Nicht selten „löst“ sich das Problem<br />

im wahrsten Sinne des Worten, wenn man<br />

kurz aufsteht und einige Schritte umhergeht,<br />

doch auch dafür gibt es leider keine<br />

Garantie. Außerdem ist durch die Verkrampfung<br />

und Verhärtung<br />

der Muskulatur die<br />

Bewegungsmöglichkeit<br />

erheblich eingeschränkt.<br />

Treten Wadenkrämpfe<br />

immer wieder auf oder<br />

sind besonders hartnäckig,<br />

so sollte eine gezielte<br />

Diagnostik eingeleitet<br />

werden. Denn die<br />

Störung kann hinweisend<br />

auf verschiedenste Erkrankungen<br />

sein und das möglicherweise bis<br />

hin zu massiven Herzrhythmusstörungen,<br />

weshalb beim häufigen Auftreten unbedingt<br />

eine ärztliche Abklärung anzuraten<br />

ist.<br />

Das Phänomen der Wadenkrämpfe ist sehr<br />

vielgestaltig. So gibt es Menschen, die nur<br />

sehr selten unter Wadenkrämpfen zu leiden<br />

haben, zum Beispiel wenn sie sich sportlich<br />

besonders verausgabt haben. Andere haben<br />

immer wieder Schmerzen, weil sich<br />

einzelne Muskelgruppen im Unterschenkel<br />

Medizinisches Wissen erlangt<br />

man während des Studiums.<br />

Das liegt für Sie wahrscheinlich<br />

schon lange zurück.<br />

Inzwischen hat sich in allen<br />

Bereichen viel getan, denn<br />

Forschung und Wissenschaft<br />

schlafen nicht. Wir wollen<br />

Sie mit dieser Serie auf den<br />

neuesten Stand bringen.<br />

Das zm-Repetitorium Medizin<br />

erscheint in der zm-Ausgabe<br />

zum Ersten eines Monats.<br />

Wenngleich die Ursachen der Wadenkrämpfe<br />

bislang nicht generell geklärt sind,<br />

gibt es doch Situationen, die die Beschwerden<br />

begünstigen können. Je nach Ursache<br />

und auch je nach Auftreten der Symptome<br />

unterscheidet man im Wesentlichen drei<br />

verschiedene Formen:<br />

■ Das ist erstens der nur gelegentlich auftretende<br />

Wadenkrampf, der sich meist<br />

nachts ereignet und für den es – ähnlich wie<br />

beim plötzlich auftretenden Schluckauf –<br />

keine Ursache zu geben scheint.<br />

■ Zum anderen können Wadenkrämpfe<br />

mit verschiedenen Erkrankungen assoziiert<br />

sein. Denn sowohl Gefäß-<br />

wie auch Nervenund<br />

Stoffwechselerkrankungen<br />

können Verkrampfungen<br />

im Bereich<br />

der Muskulatur fördern.<br />

■ Am häufigsten dürften<br />

in unseren Breitengraden<br />

Wadenkrämpfe die<br />

Folge einer Störung des<br />

Elektrolyt- und Mineralhaushaltes<br />

sein.<br />

Magnesiummangel<br />

als Ursache<br />

Wadenkrämpfe werden vor allem mit einem<br />

Magnesiummangel in Verbindung gebracht.<br />

Magnesium ist als Mineralstoff lebensnotwendig<br />

und an zahlreichen Stoffwechselprozessen<br />

beteiligt. Der Körper<br />

kann das Element nicht selbst bilden, sondern<br />

ist auf die regelmäßige Zufuhr mit der<br />

Nahrung angewiesen, wobei für ein optimales<br />

Funktionieren der Körperfunktionen<br />

zm 93, Nr. <strong>17</strong>, 1. 9. 2003, (2098)

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