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Editorial 17 - Zm-online

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62 Tagungen<br />

12. Internationale Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Laserzahnheilkunde e.V.<br />

Laser – die minimal-invasive Therapie<br />

Matthias Frentzen<br />

Der 12. Internationale Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für<br />

Laserzahnheilkunde e.V. fand vom 31. 1. bis 2. 2. 2003 in Berlin statt.<br />

In Übersichtsreferaten, wissenschaftlichen Vorträgen und Berichten aus der<br />

Praxis wurden Laseranwendungen in allen zahnmedizinischen Fachdisziplinen<br />

diskutiert. Eine Reihe verschiedener Workshops rundete das Programm ab.<br />

Die Veranstaltung wurde von mehr als 200<br />

Teilnehmern aus zwölf Ländern besucht.<br />

Die Tagung, die unter der Leitung von Universitätsprofessor<br />

Dr. Friedrich Lampert,<br />

Aachen, stand, bot ein wissenschaftliches<br />

Forum zur Vorstellung und Diskussion von<br />

neuen Laseranwendungen in der Zahnheilkunde.<br />

Darüber hinaus bestand für Kollegen<br />

aus der Praxis die Möglichkeit, über<br />

ihre Laseranwendungen in Form von Fallpräsentationen<br />

oder Praxisstudien zu berichten.<br />

Key Note Lectures von international<br />

anerkannten Referenten gaben Übersichten<br />

zu ausgewählten Themenkomplexen,<br />

fünf Workshops boten auch „Einsteigern“<br />

Möglichkeiten zur Fortbildung. Über<br />

30 Kurzbeiträge wurden im Rahmen der<br />

Tagung präsentiert.<br />

Kariesdiagnostik<br />

Professor Dr. Chris Longbottom, Dundee,<br />

UK, gab in einer Key Note Lecture einen<br />

Überblick über neue Technologien zur Detektion<br />

der Karies. Er stellte insbesondere<br />

TeraHertz-Technologien als Basis für neue<br />

bildgebende Verfahren vor. Neben diesem<br />

Beitrag aus der Grundlagenforschung wurden<br />

in weiteren wissenschaftlichen Beiträgen<br />

Grundlagen und klinische Anwendungen<br />

der Laserfluoreszenzdiagnostik zur Erkennung<br />

von Karies sowie Zahnstein und<br />

Konkrementen in Zahnfleischtaschen vorgestellt<br />

(Dr. Matthias Frentzen et al., Bonn).<br />

Es konnte belegt werden, dass die Fluoreszenzsignale<br />

aus den „aktiven“ Karieszonen<br />

stammen. Um die versteckte Karies im Fissurenbereich<br />

sicher aufzuspüren, müssen<br />

jedoch bestimmte Kalibrierungsmaßnahmen<br />

beachtet werden. Darüber hinaus<br />

sollte eine Reinigung der<br />

Zahnoberfläche erfolgen.<br />

Unter diesen Bedingungen<br />

ist auch eine Nutzung der<br />

Laserfluoreszenzdiagnostik<br />

im Rahmen der Fissurenversiegelung<br />

möglich. Vor Applikation<br />

des Versieglers können<br />

kariöse Läsionen erkannt<br />

werden; bei Verwendung<br />

bestimmter Versiegelungsmaterialien<br />

kann auch im Rahmen der weiteren<br />

Betreuung der Patienten festgestellt<br />

werden, ob sich unter der Versiegelung<br />

eine Karies entwickelt.<br />

In einem weiteren Übersichtsreferat berichtete<br />

Professor Dr. Samir Nammour, Brüssel,<br />

Belgien, über die Anwendung von Lasern<br />

im Rahmen der Kariesprävention. So kann<br />

zum Beispiel durch Anwendung eines Argonionlasers<br />

mit niedriger Leistungsdichte die<br />

Retention von Fluoriden verbessert werden.<br />

In einer grundlegenden Studie konnte die<br />

Arbeitsgruppe aus Aachen, Dr. Christian<br />

Apel et al., allerdings belegen, dass nicht<br />

alle Laser-Applikationen im Rahmen der Bearbeitung<br />

von Zahnhartgeweben zu einer<br />

erhöhten Resistenz gegenüber Sekundärkaries<br />

führen. Demineralisationsversuche im<br />

Bereich der Kavitätenränder zeigten bei Anwendung<br />

von Er:YAG- beziehungsweise<br />

Er,Cr:YSGG-Lasern eine signifikant beschleunigte<br />

Demineralisation im Bereich<br />

des Zahnschmelzes.<br />

Parodontologie<br />

Professor Dr. Michael Wilson, London, UK,<br />

berichtete in einem Übersichtsreferat über<br />

seine langjährigen Erfahrungen im Bereich<br />

der antimikrobiellen photodynamischen<br />

Therapie bei<br />

oralen Infektionen. Er zeigte<br />

Zukunftsperspektiven auf, die<br />

„Kariesflora“ und „Taschenflora“<br />

gezielt unter Anwendung<br />

von Laserlicht zu eliminieren.<br />

Diese Technologien<br />

stellen eine Alternative zur<br />

Gabe von Antibiotika beziehungsweise<br />

antimikrobiellen<br />

Wirkstoffen, wie Chlorhexidin-Präparaten,<br />

dar. Trotz vielfältiger Bemühungen<br />

weltweit kooperierender Arbeitsgruppen<br />

konnten diese Verfahren jedoch noch keine<br />

Praxisrelevanz erlangen. Professor Dr. Gregor-Georg<br />

Zafiropoulos, Berlin, berichtete<br />

in diesem Zusammenhang über eine klinische<br />

Studie zur adjuvanten Anwendung des<br />

Nd:YAG-Lasers im Rahmen des Scaling und<br />

Root planings bei der Parodontitisbehandlung.<br />

Seine Befunde deuten auf eine desinfizierende<br />

Wirkung dieser Laseranwendung<br />

hin. In weiteren klinischen Studien wurde<br />

unter anderem über die Anwendung des<br />

Er:YAG-Lasers im Rahmen der chirurgischen<br />

Taschenbehandlung berichtet (PD Dr. Anton<br />

Sculean, Mainz beziehungsweise Dr.<br />

Frank Schwarz et al., Düsseldorf). Weitere<br />

In-vitro-Studien beschäftigten sich mit der<br />

Biokompatibilität laserbestrahlter Wurzeloberflächen.<br />

Berichte aus der Praxis<br />

Neben wissenschaftlichen Beiträgen, von<br />

denen zuvor einige Beispiele aus dem Bereich<br />

der minimal-invasiven Therapie vorgestellt<br />

wurden, wurde auch ein breites<br />

Spektrum von Laserapplikationen aus der<br />

zm 93, Nr. <strong>17</strong>, 1. 9. 2003, (2106)

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