Editorial 17 - Zm-online
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100 Internationales<br />
Zahnärztliche Hilfsaktionen weltweit<br />
Mit Liebe und Engagement<br />
Mit viel privatem Engagement setzen sich deutsche Zahnärzte auf der<br />
ganzen Welt für die Ärmsten der Armen ein. Hier ein Blick auf die Vielfalt<br />
der Möglichkeiten, Hilfe zu leisten – beispielhaft für zahlreiche weitere<br />
Aktivitäten in der Kollegenschaft.<br />
Ruanda: Gefangene beim Sterilisieren<br />
der Instrumente<br />
Foto: Porsch<br />
Als ein „Abenteuer mit Sinn“ bezeichnete<br />
Nicole Porsch von der Universitätszahnklinik<br />
in Freiburg ihren Hilfseinsatz in Ruanda.<br />
Sie verbrachte als Mitglied eines internationalen<br />
medizinischen Teams der christlichen<br />
Hilfsorganisation humedica einige<br />
Wochen im Frühjahr 2003 in der ehemaligen<br />
deutsch-belgischen Kolonie. Das Land<br />
leide noch immer unter den Grausamkeiten<br />
eines Völkermordes, bei dem 1994 innerhalb<br />
von 100 Tagen rund eine Million Menschen<br />
unter unvorstellbaren Qualen zu<br />
Tode kamen, schildert Porsch ihre Eindrücke.<br />
Eine große Anzahl von Kriminellen,<br />
aber auch unschuldiger Menschen, sitzt<br />
heute in den zirka 25 Gefängnissen des Landes,<br />
die ursprünglich für eine Kapazität von<br />
30 Prozent dieser Zahl gebaut worden<br />
war.“ Großes menschliches Leid bei katastrophalen,<br />
auch hygienischen Verhältnissen<br />
seien hier die Folge.<br />
Auf Einladung von Prison Felloship International<br />
arbeitete das Team sowohl in den Gefängnissen<br />
und behandelte dort Täter, aber<br />
auch in ausgewählten Dörfern, wo die Angehörigen<br />
der Opfer des Völkermordes medizinisch<br />
mit dem Notwendigsten versorgt<br />
wurden. Die zahnärztliche Versorgung erfolgte<br />
in einer Freiluftpraxis auf zwei Holzstühlen<br />
oder Schemeln, die als Behandlungsstühle<br />
fungierten. Vorgenommen<br />
wurden meist Extraktionen. Neben Zahnerkrankungen<br />
traf das Team auf allgemeinmedizinische<br />
Krankheitsbilder, die vor allem<br />
auf die mangelnde Hygiene zurückzuführen<br />
sind. Deswegen komme es vor allem<br />
auf Aufklärung zur Prävention an, erklärt<br />
Nicole Porsch.<br />
pr<br />
Röntgengerät vom Philipp Pfaff-Institut<br />
Kurs auf Kuba<br />
Das Philipp-Pfaff-Institut in Berlin hat ein<br />
Röntgengerät älteren Baujahrs für den Einsatz<br />
auf Kuba gespendet. Das Ganze wurde<br />
abgewickelt über den Verein SODI – Solidaritätsdienst<br />
International, der sich weltweit<br />
für humanitäre Hilfe engagiert. Bei einem<br />
aktuellen Projekt „Strom für Ärztehäuser in<br />
Kuba“ wird dringend medizintechnisches<br />
Gerät für größere Polikliniken in besonders<br />
schwer zugänglichen Gebieten benötigt,<br />
darunter auch das Röntgengerät. pr/pm<br />
Urwaldeinwohner der Philippinen<br />
Notfallbehandlung<br />
im Urwald<br />
Dr. Thomas Schairer, Zahnarzt aus Freiburg,<br />
opferte seinen letzten Weihnachtsurlaub<br />
für einen guten Zweck. Sein Ziel war –<br />
auf eigene Faust – ein Besuch der Insel Mindoro<br />
(Philippinen) wohin sich eines der Urvölker,<br />
die Mangyanen, zurückgezogen<br />
hat. „Eigene Sprache, Schrift und Lebensweise<br />
machen die Mangyanen heute so zu<br />
Außenseitern“, berichtet Schairer. Schairer<br />
nahm mitten im Urwald Notfallbehandlungen<br />
vor. Im Gepäck mitgebracht hatte er<br />
zahnärztliches Instrumentarium, den Erlös<br />
des Zahngoldes seiner Praxis sowie gespendete<br />
Zahnbürsten und Zahnpasta. pr<br />
Einsatz in Ruanda<br />
Bei den Opfern des<br />
Bürgerkriegs<br />
Nepal:<br />
Ein Notfall<br />
wird mitten<br />
im Urwald<br />
behandelt<br />
Foto: Schairer<br />
zm 93, Nr. <strong>17</strong>, 1. 9. 2003, (2144)