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Editorial 17 - Zm-online

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66 Fachforum<br />

Fachforum<br />

Neues aus der Welt der „Kons“<br />

Foto: zm<br />

Weltweit wird auf dem Gebiet der Zahnmedizin geforscht<br />

und weltweit werden diese Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften<br />

publiziert. Aber welcher Zahnarzt kann<br />

schon all diese Veröffentlichungen lesen, auch wenn sie<br />

noch so interessant sind. Die zm haben Fachleute gebeten,<br />

für Sie zu lesen und die wichtigsten Arbeiten, die auch für<br />

den täglichen Praxisablauf relevant sind, kurz zusammengefasst,<br />

so dass auch Sie immer up to date sind.<br />

in einer 61 mmol/l Essigsäurelösung<br />

und zehn Prozent Methylzellulose<br />

mit einem eingestellten<br />

pH von vier) getaucht und nach<br />

vier Wochen histologisch untersucht.<br />

Bei der In-vitro-Studie hatten die<br />

mit Glasionomerzement versorgten<br />

Kavitäten eine etwas geringere<br />

Läsionstiefe als die mit<br />

Komposit versorgten Kavitäten.<br />

Dieses Ergebnis lässt eine kariesprotektive<br />

Wirkung des fluoridhaltigen<br />

Glasionomerzementes<br />

vermuten.<br />

Betrachtet man jedoch die Ergebnisse<br />

der In-vivo-Studie,<br />

kommt man zu einer anderen<br />

Schlussfolgerung: Dort konnte<br />

keine kariesprotektive Wirkung<br />

des Glasionomerzementes im<br />

Vergleich zu den mit Komposit<br />

versorgten Zähnen festgestellt<br />

werden. Bei den mit Komposit<br />

versorgten Zähnen konnte man<br />

sogar eine geringere Randspaltbildung<br />

feststellen als bei den<br />

mit Glasionomerzement versorgten<br />

Zähnen, so dass die Simulation<br />

klinischer Bedingungen<br />

der In-vitro-Studie als nicht<br />

gelungen interpretiert werden<br />

kann und eine bedeutsame kariesprotektive<br />

Wirkung von mit<br />

Fluorid angereicherten Glasionomerzementen<br />

unter klinischen<br />

Bedingungen sehr unwahrscheinlich<br />

zu sein scheint.<br />

Eine bedeutsame antikariogene<br />

Wirkung von Glasionomerzementen<br />

im Vergleich zu Kompositen<br />

konnte in vivo nicht nachgewiesen<br />

werden.<br />

Papagiannoulis, L; Kakaboura, A;<br />

Eliades, G: In vivo vs. in vitro<br />

anticariogenic behavior of<br />

glasionomer and resin composite<br />

restorative materials. Dent Mater<br />

2002; 18: 561-569<br />

Sekundärkariesinhibition durch<br />

Füllungsmaterialien<br />

Das Ziel dieser Studie war, die<br />

von vielen Herstellerfirmen<br />

postulierte antikariogene Wirkung<br />

eines fluoridhaltigen<br />

Glasionomerzementes (Ketac-<br />

Fil ® ; Espe GmbH, Seefeld,<br />

Deutschland) und eines fluoridfreien<br />

Komposites (Z100 ® ;<br />

Scotchbond MP Plus, 3M Dental<br />

Products, St Paul, MN, USA)<br />

in einer In-vitro- und einer Invivo-Studie<br />

zu evaluieren und<br />

zu vergleichen.<br />

Hierzu wurden in der In-vivo-<br />

Studie 16 bukkal lokalisierte kastenförmige<br />

Kavitäten in kariesfreie<br />

Prämolaren vier gesunder<br />

Patienten (im Alter zwischen<br />

zwölf und 16 Jahren) präpariert,<br />

ohne die Pulpa zu exponieren.<br />

Jeweils acht Kavitäten wurden<br />

danach mit Ketac-Fil® beziehungsweise<br />

Z100® versorgt.<br />

Nach einer Liegedauer von sechs<br />

Monaten wurden die Zähne aus<br />

kieferorthopädischen Gründen<br />

extrahiert; die Füllungen wurden<br />

der histologischen Untersuchung<br />

zugeführt.<br />

Das Studiendesign der In-vitro-<br />

Studie war bezüglich der Probenanzahl,<br />

-verteilung und -präparation<br />

im Vergleich zu der Invivo-Studie<br />

genauso formuliert.<br />

Um klinische Bedingungen zu<br />

simulieren, wurden die Zähne<br />

dann für vier Wochen in eine<br />

saure Lösung (bestehend aus 8,5<br />

mmol/l Kalziummonophosphat<br />

Bakterizide Wirkung von Nitriten<br />

auf Mutans-Säuren<br />

Nitrite und Nitrate werden zur<br />

Konservierung von Lebensmitteln<br />

eingesetzt und sind bis zu<br />

einer gewissen Menge nicht<br />

karzinogen. Sie zeigen eine<br />

bakterizide Wirkung sowie<br />

Hemmung der Säureaktivität<br />

von Streptococcus mutans. Ihr<br />

Einsatz in der Kariesprophylaxe<br />

wird diskutiert.<br />

Streptococcus mutans (S. mutans)<br />

spielt aufgrund seiner<br />

Stoffwechselleistungen eine herausragende<br />

Rolle bei der Kariesentstehung.<br />

Durch anaerobe<br />

Glycolyse kann S. mutans organische<br />

Säuren bilden (Laktat,<br />

Pyruvat), die bei längerer Einwirkzeit<br />

die Zahnhartsubstanzen<br />

demineralisieren. Um das Kariesrisiko<br />

zu minimieren, werden<br />

zurzeit verschiedene Hilfsmittel<br />

eingesetzt: Fluoride in verschiedenen<br />

Verbindungen und Applikationsformen,<br />

Plaque reduzierende<br />

Zusätze in Mundspüllösungen<br />

(Chlorhexidin) und<br />

nicht zuletzt Zuckerersatz- und<br />

Zuckeraustauschstoffe.<br />

Nitrate finden zurzeit als Konservierungsmittel<br />

in Nahrung und<br />

Getränken Verwendung. Dieser<br />

Anteil in Nahrungsmitteln<br />

wurde jedoch deutlich reduziert,<br />

da hohe Konzentrationen karzinogen<br />

auf den Gastrointestinaltrakt<br />

wirken und eine toxische<br />

zm 93, Nr. <strong>17</strong>, 1. 9. 2003, (2110)

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