BEITRÄGE ZUR STADTENTWICKLUNG • 40
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Dies kann erreicht werden durch Neueinrichtung<br />
bzw. Verlegung von Bahnhöfen (z. B.<br />
Mockau, Leutzsch) bzw. von Straßenbahn- und<br />
Bushaltestellen (z. B. Connewitz), durch eine<br />
neue bzw. veränderte Linienführung von Straßenbahn<br />
oder Bus (z.B. Anbindung S-Bahn-<br />
Haltepunkt Semmelweisstraße), sowie durch<br />
bauliche und organisatorische Maßnahmen an<br />
den Umsteigepunkten.<br />
Zu den Einzelmaßnahmen an den verschiedenen<br />
Typen von Umsteigepunkten sind weitergehende<br />
Untersuchungen erforderlich, die so<br />
zu terminieren sind, dass notwendige Investitionen<br />
rechtzeitig eingeleitet werden können.<br />
Verknüpfung mit dem Individualverkehr<br />
Mit Realisierung des neuen S-Bahnnetzes und<br />
der schnellen Stadtbahnverbindungen erhält<br />
auch das Thema „Park + Ride“ eine neue Bedeutung.<br />
Ziel ist es, durch Stellplatzangebote<br />
in der Region bzw. spätestens am äußeren<br />
Stadtrand den Bewohnern von mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln schlecht erreichbaren Gebieten<br />
den Umstieg auf Stadtbahn oder S-Bahn zu<br />
erleichtern, um so das Kfz-Verkehrsaufkommen<br />
im Stadtgebiet zu begrenzen. Im Rahmen der<br />
Entwicklung eines komplexen Verkehrsinformationssystems<br />
für den Raum Leipzig – Halle<br />
(s. Abschnitt 2.9) soll an geeigneten Punkten<br />
auf den in die Stadt hineinführenden Hauptverkehrsstraßen<br />
auf nahegelegene P+R-Stellplätze<br />
mit freien Kapazitäten hingewiesen<br />
werden.<br />
Eine Untersuchung, welche Haltestellen nach<br />
der Lage im Straßennetz, der Flächenverfügbarkeit<br />
und den möglichen Reisezeitgewinnen<br />
hierfür in Frage kommen, wird vom Mitteldeutschen<br />
Verkehrsverbund durchgeführt. Priorität<br />
bei der Umsetzung eines P+R-Konzeptes hat<br />
der Veranstaltungsverkehr.<br />
Die kleinräumliche Erschließung der Einzugsgebiete<br />
der Haltestellen des öffentlichen Verkehrs<br />
durch den Radfahrer- und Fußgängerverkehr<br />
ist ebenfalls Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit.<br />
Dazu werden die vorhandenen<br />
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an den Haltestellen<br />
(Bike + Ride) weiter ausgebaut und<br />
die Zuwege zu den Haltestellen attraktiver<br />
gestaltet und möglichst umwegefrei geführt.<br />
Kommunikation und Marketing<br />
Zur Unterstützung der infrastrukturbezogenen<br />
Maßnahmen sind Strategien erforderlich, die<br />
am Image des öffentlichen Verkehrs ansetzen<br />
und diesen dem Auto als interessante Alternative<br />
gegenüberstellen. Die Bereitschaft der<br />
Menschen für eine umweltverträgliche Umsetzung<br />
ihrer Mobilitätsansprüche soll durch<br />
geeignete Kommunikationsstrategien erhöht<br />
werden. Die im Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag<br />
vereinbarte Koppelung der städtischen<br />
Zuschüsse für die LVB an die Akzeptanz<br />
der angebotenen Verkehrsleistungen beim<br />
Kunden stellt einen entsprechenden Anreiz für<br />
den Verkehrsbetrieb dar, seine Vermarktung zu<br />
optimieren.<br />
27<br />
Öffentlicher Nahverkehr<br />
Im Rahmen der Modernisierung des S-Bahnhofs<br />
Connewitz sollen die Umsteigebeziehungen zur<br />
Straßenbahn verbessert werden (ZVNL).<br />
Insbesondere für Stadtgebiete, für Verbindungen<br />
und für Betriebszeiten, in denen ein dichter<br />
und regelmäßiger Taktverkehr wirtschaftlich<br />
nicht realisierbar ist, sind breit gestreute<br />
und auch für den „Verkehrslaien“ einfach verfügbare<br />
Informationsangebote erforderlich,<br />
um dem Nutzer unnötige Wartezeiten zu<br />
ersparen.<br />
Auf der Ebene des Verkehrsverbundes müssen<br />
die Vorteile des integrierten Gesamtnetzes den<br />
Kunden noch besser vermittelt werden. Das<br />
Informationsangebot, von der Haltestellenausschilderung<br />
über die Gestaltung von Liniennetzplan<br />
und Nahverkehrsstadtplan bis hin zu<br />
Fahrplanauszügen für bestimmte Stadtteile<br />
oder häufig genutzte Verbindungen weist in<br />
dieser Hinsicht noch erhebliche Lücken auf.<br />
Darüber hinaus muss durch entsprechende<br />
Nahverkehrswerbung ein „Netzbewusstsein“<br />
aufgebaut werden, das über die Teilnetze der<br />
Einzelanbieter hinausgreift.