BEITRÄGE ZUR STADTENTWICKLUNG • 40
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Leitlinien zum öffentlichen Raum<br />
Barrierefreie und stadtverträgliche<br />
Haltestellen<br />
Haltestellen beleben den Straßenraum; sie eignen<br />
sich als Kristallisationsorte des Stadtlebens<br />
und Merkpunkte der Orientierung in der<br />
Stadt und sollen daher vorzugsweise an funktional<br />
oder räumlich hervorgehobenen Stellen<br />
angeordnet werden, wie Plätzen, wichtigen<br />
Kreuzungen, öffentlichen Gebäuden, Parkeingängen<br />
usw.. Ein erkennbar hierarchisches<br />
System von Haltestellen erleichtert die Orientierung;<br />
wichtige Haltestellen sollten deshalb<br />
in ihrer Gestaltung besonders hervorgehoben<br />
werden.<br />
An den Haltestellen müssen die Komfortansprüche<br />
der Fahrgäste und die technischen<br />
Anforderungen der Verkehrsbetriebe<br />
mit den städtebaulichen Anforderungen in<br />
Einklang gebracht werden. Der Zugang zu<br />
den öffentlichen Verkehrsmitteln soll barrierefrei<br />
sein. Die Gestaltung der Haltestellen<br />
muss ihrer Bedeutung entsprechen,<br />
die „normale“ Haltestelle soll sich<br />
der Charakteristik des Straßenraumes<br />
unterordnen.<br />
Städtebaulich unproblematisch sind Haltestellen<br />
am Fahrbahnrand, ggf. vorgezogen als Haltestellenkap,<br />
sowie Haltestellen mit Zeitinsel<br />
und angehobener Fahrbahn. Sie kommen ohne<br />
wesentlichen zusätzlichen Raumbedarf aus<br />
und können auch in schmalen Straßen ohne<br />
Soziale Brauchbarkeit<br />
Fahrbahnaufweitung barrierefrei und behindertengerecht<br />
angelegt werden. Haltestellenkaps<br />
sollen so angelegt werden, dass die Verschwenkung<br />
der Bordführung möglichst wenig<br />
straßenbildwirksam wird (z.B. zwischen Stellplätzen).<br />
Die Andienung von Ladengeschäften<br />
muss sichergestellt werden. Wo Arkaden oder<br />
Vordächer in Haltestellennähe als Regenschutz<br />
genutzt werden können, kann meist auf einen<br />
Fahrgastunterstand verzichtet werden.<br />
Haltestelleninseln im Straßenraum stören oft<br />
den Raumzusammenhang. Die Störung ist<br />
umso größer, je länger, breiter und höher die<br />
Inseln sind, und wird verstärkt durch Aufbau-<br />
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Rasengleise stellen im äußeren Stadtraum oft eine<br />
gute Lösung dar; Zwickauer Straße (links).<br />
Ein „Haltestellenkap“ ist nutzerfreundlich und lässt<br />
sich auch in schmale Straßenräume gut einordnen;<br />
Zschochersche Straße (rechts).<br />
Auch an der „Regelhaltestelle“ sollten Baumreihen<br />
nach Möglichkeit nicht unterbrochen werden;<br />
Witzgallstraße (unten).<br />
ten und Werbeanlagen. Größe, Ausstattung<br />
und Werbung sollen deshalb so begrenzt und<br />
angeordnet werden, dass die Haltestelle einsehbar<br />
bleibt und der Raum nicht zergliedert<br />
wird. Absperrgitter sollen auch an Haltestellen<br />
soweit wie möglich entfallen; in Straßen mit<br />
linearem Querungsbedarf (z. B. Geschäftsstraßen)<br />
ist ihre Notwendigkeit in jedem Einzelfall<br />
gesondert zu prüfen. Geschlossene Baumreihen<br />
sollten auch im Bereich von Haltestellen<br />
nicht unterbrochen werden.