BEITRÄGE ZUR STADTENTWICKLUNG • 40
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Leitlinien zur Verkehrsplanung<br />
An vielen Stellen wurden mit geringem Aufwand bauliche<br />
Querungshilfen angelegt; Naunhofer Straße.<br />
Eingeleitete Maßnahmen<br />
Seit 1990 wurde eine Vielzahl von Tempo-30-<br />
Zonen ausgewiesen, so dass in den meisten<br />
Wohngebieten eine mit den Belangen des Fußgängerverkehrs<br />
vereinbare Fahrgeschwindigkeit<br />
vorgeschrieben ist. Bei einigen bereits<br />
angeordneten Maßnahmen steht die Aufstellung<br />
der entsprechenden Verkehrsschilder<br />
noch aus, in vielen Fällen fehlen ergänzende<br />
Maßnahmen im Straßenraum, um die Einhaltung<br />
der Geschwindigkeit zu verbessern. In<br />
einigen Wohngebieten sowie in Straßen mit<br />
besonders starkem Fußgängerverkehr wurden<br />
verkehrsberuhigte Bereiche bzw. Fußgängerzonen<br />
eingerichtet.<br />
Die ämterübergreifende „Arbeitsgruppe Fußgängerverkehr“<br />
hat ein Programm von zahlreichen<br />
Querungshilfen aufgestellt, das in den<br />
letzten Jahren bereits in großen Teilen abgearbeitet<br />
wurde. Durch Rekonstruktion von Brücken<br />
über Gewässer sowie durch Anlage neuer<br />
Grünwege konnten Lücken im Netz der Fußwegeverbindungen<br />
geschlossen werden.<br />
In der Innenstadt wird den Fußgängern generell<br />
Vorrang eingeräumt. Mehrere Straßen und<br />
Plätze wurden bereits auf der Grundlage des<br />
1997 beschlossenen „Gestaltungskonzeptes<br />
für den öffentlichen Raum der Innenstadt“<br />
umgestaltet. Neue ebenerdige Querungsmöglichkeiten<br />
über den Promenadenring verbessern<br />
die Erreichbarkeit der Innenstadt aus den<br />
angrenzenden Stadtteilen. In den Stadtteilzentren<br />
wurden die durch Entlastung vom Durchgangsverkehr<br />
gewonnenen Spielräume für<br />
eine fußgängerfreundliche Umgestaltung genutzt<br />
(Eutritzscher Markt, Lindenauer Markt).<br />
Die Arbeitsgruppe „Schulwegsicherheit“ macht<br />
Vorschläge zur Anordnung von Lichtsignalanlagen,<br />
zur Anlage von Fußgängerüberwegen<br />
und Querungshilfen, zu Absperrungen und zur<br />
Ausschilderung sowie zum Einsatz von hauptamtlichen<br />
Verkehrserziehungshelfern und<br />
ehrenamtlichen Schulweghelfern. Sie rechnet<br />
die jährlich vom Stadtrat beschlossenen Haushaltsmittel<br />
für die Schulwegsicherheit ab. Seit<br />
1992 wurden daraus u. a. 44 Lichtsignalanlagen<br />
finanziert.<br />
Flächen für Fußgänger und Aufenthalt (Hauptverkehrsstraßen, 2001)<br />
Zur Konkretisierung der verkehrspolitischen<br />
Leitlinien hat der Stadtrat weitergehende<br />
Richtlinien und Maßnahmevorschläge zur Verbesserung<br />
des Fußgängerverkehrs eingefordert.<br />
Daraufhin wurde ein „Konzept für den<br />
Fußgängerverkehr in Leipzig“ erarbeitet, das<br />
Leitlinien und Maßnahmen zur Sicherung und<br />
Förderung des Fußgängerverkehrs formuliert<br />
und Grundlage für weitere Planungen in diesem<br />
Bereich sein soll.<br />
Konzept Fußgängerverkehr<br />
Verkehrsberuhigung<br />
Die Ausweisung von Tempo-30-Zonen soll<br />
kurzfristig abgeschlossen werden. Ergänzend<br />
wird angestrebt, durch bauliche oder organisatorische<br />
Maßnahmen (z.B. Fahrbahnmarkierungen,<br />
Aufpflasterung, Fahrbahneinengung,<br />
Fußgängerquerungen über den Promenadenring<br />
32<br />
Baumtore) die Gebietszufahrten sowie wichtige<br />
Knotenpunkte innerhalb der Gebiete so<br />
auszugestalten, dass sich ein „Zonenbewusstsein“<br />
einstellt. Besondere Bedeutung haben<br />
dabei die Belange der Kinder im Umfeld der<br />
Schulen und in Quartieren mit wenigen Freiräumen<br />
für Kinderspiel.<br />
Auch im Hauptstraßennetz und in den in den<br />
Ortsdurchfahrten der neuen Stadtteile müssen<br />
nicht angepasste Fahrgeschwindigkeiten des<br />
Kfz-Verkehrs abgebaut werden. Die Aufstellung<br />
entsprechender Verkehrszeichen ist durch<br />
Maßnahmen der Straßenraumgestaltung (z. B.<br />
Gliederung des Straßenraums für einzelne<br />
Verkehrsarten, optische Einengungen), der Verkehrstechnik<br />
(Koordinierungsgeschwindigkeit<br />
zwischen Lichtsignalanlagen) und der Verkehrsüberwachung<br />
zu ergänzen.<br />
vor und nach Herstellung einer<br />
ebenerdigen Querungsmöglichkeit: 1994 1999<br />
Hauptbahnhof Westseite<br />
Absolut Anteil in % Absolut Anteil in %<br />
City-Westseite Straßenübergang – – 12 300 49<br />
City-Westseite Tunnel 16 500 69 7 100 28<br />
City-Ostseite Straßenübergang 7 300 31 5 600 22<br />
Summe Cityzugänge 23 800 100 25 000 100<br />
Tröndlinring<br />
Brücke City 19 200 100 3 100 22<br />
Übergang City-Ostseite – – 10 700 78<br />
Summe Cityzugänge 19 200 100 13 800 100<br />
Quelle: Stadt Leipzig, Amt für Verkehrsplanung<br />
Länge des Netzes Anteil am Gesamtnetz<br />
nutzbare Gehwegbreite > 3 m 77 780 m 32 %<br />
nutzbare Gehwegbreite > 1,5 m und < 3 m 112 197 m 47 %<br />
nutzbare Gehwegbreite < 1,5 m 50 752 m 21 %<br />
Quelle: Stadt Leipzig, Amt für Umweltschutz