BEITRÄGE ZUR STADTENTWICKLUNG • 40

Leitlinien zum öffentlichen Raum
Nutzungsoffene Stadtplätze, die Märkten, Festen und Veranstaltungen dienen können, aber auch einfach dem
zweckfreien Aufenthalt, der Selbstdarstellung und dem Flanieren, sind typisch für die europäische Stadt.
Beispiele sind der Markt und der Augustusplatz in der Innenstadt, aber auch zentrale Quartiersplätze wie der
Eutritzscher und der Lindenauer Markt.
In offenen Wohnstraßen, in denen die Wohngebäude
hinter eine breite, begrünte Vor(garten)zone zurückgesetzt
sind, schafft diese Grünfläche einen Distanzbereich,
der – richtig gestaltet – auch gemeinschaftlich
genutzt werden kann. Beispiel: Zwickauer Straße.
Vorortstraßen wie die Tauchaer Straße sind manchmal
verkleinerte Ausführungen von Stadtstraßen,
meist aber sind sie aufgrund ihrer Entstehungsbedingungen
weniger einheitlich, mit wechselnden Baufluchten,
unterschiedlichen Bautypen, Geschossigkeiten
und Dachformen. Die Nutzungen sind gemischt,
die Räume meist schmaler als in der inneren Stadt.
Dorfstraßen sind in ihrer ursprünglichen Form sind
nur noch selten zu finden. Typisch sind die offen, in
„freiem Verband“ angeordneten Gebäude, die wechselnde
Raumbreite sowie ländlich wirkende Hausformen
und Grundstückseinfriedungen, wie hier in
der Rittergutsstraße.
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Raumtyp und Identität
Die früheren Dorfanger sind in ihrer Bedeutung für
die Erkennbarkeit der Stadtentwicklung oft erheblich
gestört. Die Hauptstraße in Lindenthal hat jedoch
trotz der Verkehrsbelastung noch einen Rest ihres
ursprünglichen Charakters bewahrt.
Grün- oder Schmuckplätze gliedern vor allem die
älteren Stadtquartiere wie hier in Gohlis.
Erholungs- und Verkehrsfunktion stehen dabei oft im
Widerspruch.