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BEITRÄGE ZUR STADTENTWICKLUNG • 40

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4.3 Verkehrssicherheit<br />

Verkehrsunfälle 1997 – 2002<br />

Probleme<br />

und Handlungsfelder<br />

Im Leipziger Stadtgebiet (ohne Autobahn)<br />

ereigneten sich im Jahr 2002 15.145 Unfälle<br />

mit 2.<strong>40</strong>4 Verletzten und 15 getöteten Personen.<br />

Die Zahl der Unfälle sowie die Zahl der<br />

Verletzten war – bei erheblichen Schwankungen<br />

– über die letzten zehn Jahre annähernd<br />

gleichbleibend, die Zahl der Unfalltoten hat<br />

sich verringert. Unter den Getöteten und Verletzten<br />

waren Fußgänger und Radfahrer, aber<br />

auch Kinder, Jugendliche und ältere Menschen<br />

deutlich stärker vertreten, als es ihrer Verkehrsbeteiligung<br />

entspräche. Bei den Unfallursachen<br />

spielen nach wie vor überhöhte Geschwindigkeiten<br />

eine herausragende Rolle.<br />

Eine Auswertung des Unfallgeschehens der<br />

Jahre 1999 und 2000 zeigt, dass sich Anzahl<br />

und Schwere der Unfälle sowie die Gefährdung<br />

nicht motorisierter Verkehrsteilnehmer ungleichmäßig<br />

über das Stadtgebiet verteilen.<br />

Überdurchschnittlich betroffen sind u. a. der<br />

Promenadenring, Teilabschnitte der meisten<br />

„inneren“ Radialstraßen (u. a. Gerberstraße,<br />

Eisenbahnstraße, innere Prager Straße, Arthur-<br />

Hoffmann-Straße, Karl-Liebknecht-Straße, Har-<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Verkehrsunfälle insgesamt 14 769 14 647 16 328 15 894 15 555 15 145<br />

darunter Unfälle …<br />

mit Personenschaden<br />

dabei …<br />

1 930 1 850 2 188 2 359 2 011 1 972<br />

Getötete Personen 16 15 23 22 22 15<br />

Schwerverletzte 390 359 380 358 314 334<br />

Leichtverletzte 1 929 1 883 2 236 2 291 2 066 2 070<br />

mit Kindern bis unter 14 Jahre 211 228 252 214 192 223<br />

dabei ...<br />

Getötete Kinder 3 1 2 – 1 –<br />

Verletzte Kinder 199 223 230 215 166 190<br />

davon verursacht von …<br />

Personenkraftwagen 11 063 10 898 12 989 11 927<br />

Lastkraftwagen 2 270 1 221 1 562 1 847<br />

Omnibusse / Straßenbahnen 74 78 99 1<strong>40</strong><br />

Krafträder 102 80 108 131<br />

Fahrräder 273 321 342 320<br />

Fußgänger 157 160 212 192<br />

Sonstige bzw. Unbekannt 857 1 889 1 016 1 337<br />

Auswirkungen des Verkehrs auf Stadt und Umwelt<br />

Quelle: Polizeidirektion Leipzig<br />

kortstraße, Jahnallee, Lützner Straße in Lindenau),<br />

aber auch einige der „äußeren“ Radialen<br />

(u. a. Permoserstraße, Antonienstraße / Schleußiger<br />

Weg, äußere Lützner Straße, Georg-Schumann-Straße)<br />

sowie stark belastete Tangentialverbindungen<br />

(u. a. Max-Liebermann / Essener<br />

Straße, Hohentichelnstraße, Schönauer Straße).<br />

Konzept<br />

Die Gewährleistung der Verkehrssicherheit,<br />

insbesondere auch für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer,<br />

und die Reduzierung der<br />

Unfallzahlen mit Toten oder Verletzten hat bei<br />

allen Planungen eine hohe Priorität. Von<br />

besonderer Bedeutung sind auch hier Maßnahmen<br />

zur Verkehrsvermeidung sowie zur Verkehrsverlagerung<br />

auf den „Umweltverbund“ –<br />

jede Kfz-Fahrt, die vermieden wird, ist ein Beitrag<br />

zur Verkehrssicherheit. Auch aus Sicherheitsgründen<br />

anzustreben sind daher verkehrssparsame<br />

Raumstrukturen (s. Abschn. 2.1), die<br />

Entlastung besonders unfallgefährdeter Straßen<br />

(Abschn. 2.3), die Stärkung des öffentlichen<br />

Nahverkehrs (Abschn. 2.4), die stadtverträgliche<br />

Organisation des Güterverkehrs<br />

(Abschn. 2.5), die Schaffung attraktiver Rah-<br />

63<br />

Verkehrssicherheit<br />

Verkehrsunfälle insgesamt (orange und rot)<br />

Verkehrsunfälle mit Personenschaden (rot).<br />

Unfälle mit Personen über 14 Jahre (hellblau) und<br />

Kindern unter 14 Jahren (dunkelblau).<br />

menbedingungen für den Fußgänger- und Radverkehr<br />

(Abschn. 2.6, 2.7) sowie ein effektives<br />

Verkehrsmanagement (Abschn. 2.9). Bei Straßenneubauten<br />

kann eine formalisierte „Sicherheitsauditierung“<br />

sinnvoll sein.<br />

Von besonderer Bedeutung sind weiterhin<br />

Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in den<br />

Wohngebieten, zur Reduzierung unangepasster<br />

Geschwindigkeiten auf den Hauptverkehrsstraßen,<br />

zur Schaffung sicherer Querungsmöglichkeiten,<br />

zur Schulwegsicherung sowie zur<br />

Sicherung von Bahnübergängen der Straßenbahn<br />

und der Stadtbahn. Nicht zuletzt bedarf<br />

es weiterhin umfassender Aufklärungsaktionen,<br />

um die Bedeutung regel-angepassten Verhaltens<br />

und insbesondere der Einhaltung von<br />

Geschwindigkeitsbeschränkungen, allen Verkehrsteilnehmern<br />

immer wieder eindringlich zu<br />

vermitteln.

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