BEITRÄGE ZUR STADTENTWICKLUNG • 40
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Leitlinien zur Verkehrsplanung<br />
zwei neue „Grüne Wellen“ eingerichtet und<br />
sieben bestehende überarbeitet sowie an 24<br />
Lichtsignalanlagen die Anforderungssysteme<br />
der öffentlichen Verkehrsmittel modernisiert.<br />
12 weitere Projekte wurden umsetzungsreif<br />
vorbereitet. Durch Nachrüstung aller Straßenbahnfahrzeuge<br />
mit dem rechnergestützten<br />
Betriebsleitsystem wurde eine weitere Grundlage<br />
für die Optimierung der Lichtsignalsteuerung<br />
gelegt.<br />
Zur Vorbereitung eines telematik-gestützten<br />
Verkehrsmanagements im Raum Leipzig / Halle<br />
wurden auf der Grundlage einer Vorstudie<br />
erste Arbeitsschritte eingeleitet. Für die Koordinierung<br />
der Wegweisung im Stadtgebiet sowie<br />
für das Umleitungsmanagement wurde eine<br />
entsprechende Software implementiert. Für die<br />
Innenstadt wird das bestehende statische<br />
Parkleitsystem durch ein dynamisches ersetzt.<br />
Der planerischen Bedeutung des Verkehrsmanagement<br />
wurde auf der Ebene der Verwaltungsorganisation<br />
durch Integration der<br />
Straßenverkehrsbehörde, einschließlich der<br />
Zuständigkeiten für die Anordnung und für die<br />
Programmierung von Lichtsignalanlagen, in<br />
das Amt für Verkehrsplanung Rechnung getragen.<br />
Die erste Stufe des Parkleitsystems für die Innenstadt<br />
wurde 2002 in Betrieb genommen.<br />
Verkehrsmanagement<br />
Konzept<br />
Lichtsignalanlagen<br />
Die „Arbeitsgruppe Lichtsignalanlagen“ arbeitet<br />
systematisch an der Optimierung der Lichtsignalanlagensteuerung<br />
weiter. Die durch die<br />
Projektgruppe planerisch vorbereiteten Maßnahmen<br />
werden nach Maßgabe der finanziellen<br />
Möglichkeiten umgesetzt.<br />
Eine regelmäßig fortgeschriebene Bedarfsliste<br />
für zusätzliche Lichtsignalanlagen unterscheidet<br />
nach kurzfristigen Prioritäten und längerfristigem<br />
weiterem Bedarf. Bei der Aufstellung<br />
dieser Liste werden die Belange der Verkehrssicherheit<br />
und der Schulwegsicherung ebenso<br />
berücksichtigt wie die Notwendigkeiten, die<br />
sich aus dem Ausbau des Straßennetzes und<br />
der Stadtbahn ergeben. 30 veraltete Lichtsignalanlagen<br />
sollen ersetzt, weitere Anlagen<br />
schrittweise an den zentralen Rechner angeschlossen<br />
werden.<br />
Integriertes Verkehrsmanagement<br />
Aufgabe des integrierten regionalen Verkehrsmanagements<br />
wird es sein, ein System der Verkehrslenkung<br />
aufzubauen und zu betreiben,<br />
das Informationen über die jeweiligen „Betriebszustände“<br />
der unterschiedlichen Verkehrssysteme<br />
im Raum Leipzig / Halle sammelt,<br />
verarbeitet und zeitnah weitergibt, um Überlastungen<br />
und Störungen frühzeitig zu erkennen<br />
und ihnen durch geeignete Maßnahmen<br />
entgegenzuwirken. Damit sollen einerseits ein<br />
störungsfreierer Gesamtverkehrsablauf und<br />
eine bessere Ausschöpfung von Kapazitätsreserven<br />
gewährleistet und andererseits Freiräume<br />
für die gezielte Entlastung und Aufwertung<br />
von Straßenräumen geschaffen werden.<br />
Informationen, die über Verkehrsfunk, Mobiltelefon,<br />
Anzeigetafeln an wichtigen Punkten<br />
im Netz oder andere Techniken weitergegeben<br />
werden, sollen die Verkehrsteilnehmer in die<br />
Lage versetzen, flexibel auf Veränderungen<br />
und Störungen zu reagieren, indem sie z. B.<br />
ihre Fahrt verschieben, eine andere Route wählen<br />
oder auf ein anderes Verkehrsmittel<br />
umsteigen. Gleichzeitig können die Straßenverkehrsbehörden<br />
und die Träger des öffentlichen<br />
Nahverkehrs frühzeitig verkehrslenkende<br />
Maßnahmen ergreifen, ihre Lichtsignal-<br />
Schaltungen anpassen oder zusätzliche Beförderungskapazitäten<br />
bereitstellen. Ein wichtiger<br />
<strong>40</strong><br />
Anwendungsfall ist das Management der<br />
Besucherströme bei Großveranstaltungen.<br />
Die Einführung eines solchen Konzeptes ist ein<br />
längerfristiger Prozess, der die Mitwirkungsbereitschaft<br />
aller Beteiligten sowie eine finanzielle<br />
Absicherung der Planungs- und Betriebskosten<br />
voraussetzt. Die Stadt Leipzig ist in die<br />
entsprechenden Arbeitszusammenhänge eingebunden<br />
und wird sich weiterhin um eine Förderung<br />
bemühen.<br />
Parkleitsystem<br />
Um die effektive Ausnutzung des begrenzten<br />
Parkraums in der Innenstadt sicherzustellen,<br />
richtet die Stadt ein dynamisches Parkleitsystem<br />
ein, das die Besucher auf kurzem Weg<br />
zur nächstgelegenen freien Stellplatzanlage<br />
führt. Dadurch können Kapazitätsreserven besser<br />
genutzt werden, der Bedarf an zusätzlich<br />
zu errichtenden Stellplatzanlagen wird geringer,<br />
unnötiger Parksuchverkehr wird vermieden.<br />
Bei Auslastung der innerstädtischen Parkmöglichkeiten<br />
können Besucher frühzeitig auf<br />
öffentliche Verkehrsmittel umgelenkt werden.<br />
Das Parkleitsystem besteht aus Ankündigungstafeln<br />
an den großen Radialstraßen und dynamischen<br />
Wegweisern, die an wichtigen Entscheidungspunkten<br />
zwischen Tangentenviereck<br />
und Promenadenring die Anzahl freier<br />
Stellplätze in fünf verschiedenen „Parkraumquartieren“<br />
und schließlich in den einzelnen<br />
an das System angeschlossenen Stellplatzanlagen<br />
angeben. Die Erfassungssysteme dieser<br />
Anlagen und die dynamischen Wegweiser werden<br />
über eine Zentrale gesteuert.<br />
Eine erste Stufe des Parkleitsystems wurde im<br />
Jahr 2002 realisiert. Mit der Herstellung weiterer<br />
Stellplatzanlagen in der Innenstadt werden<br />
auch diese in das System integriert. Durch<br />
entsprechende Öffentlichkeitsarbeit soll die<br />
Akzeptanz des Systems unterstützt werden.<br />
Das Ziel der Minimierung des Parksuchverkehrs<br />
lässt sich nur erreichen, wenn für die<br />
angeschlossenen Stellplatzanlagen einheitliche<br />
Gebühren eingeführt werden. Diese müssen<br />
niedriger sein, als die für sonstige Stellplätze<br />
innerhalb und außerhalb des öffentlichen<br />
Straßenraumes, die deshalb in ein Parkraumbewirtschaftungskonzept<br />
einbezogen und konsequent<br />
überwacht werden sollen.