BEITRÄGE ZUR STADTENTWICKLUNG • 40
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Tangentenviereck<br />
mit Zubringern<br />
Die innere Stadt soll durch ein Tangentenviereck,<br />
das die Radialstraßen miteinander verbindet,<br />
vom Durchgangsverkehr abgeschirmt<br />
werden. Auf drei Seiten führen gut ausgebaute<br />
Zubringerstraßen auf das Tangentenviereck zu:<br />
im Osten der Straßenzug Permoserstraße /<br />
Nordtangente Schönefeld, im Norden die<br />
Maximillianallee, im Süden die Wundtstraße;<br />
im Westen übernimmt die Rückmarsdorfer<br />
Straße (nach ihrem Ausbau) zusammen mit der<br />
Hans-Driesch-Straße die Zubringerfunktion.<br />
Das Tangentenviereck selbst nutzt überwiegend<br />
vorhandene Stadtstraßen, die ganz<br />
unterschiedliche Charaktere aufweisen. Die<br />
Möglichkeiten, den Straßen des Tangentenvierecks<br />
und den Zubringerstraßen eine eigene<br />
Identität als Teilsystem des Straßenhauptnetzes<br />
zu geben, sind daher begrenzt.<br />
Ziel der Planung für den Ausbau des Tangentenvierecks<br />
und der Zubringerstraßen<br />
ist die bestmögliche Einpassung der<br />
unterschiedlichen Teilabschnitte in das<br />
jeweilige städtebauliche oder landschaftliche<br />
Umfeld, unter Abwägung der vielfältigen<br />
funktionalen und gestalterischen<br />
Anforderungen an diese innerstädtischen<br />
Straßenräume.<br />
Tangentenviereck und Zubringerstraßen<br />
sollen im Regelfall mindestens zwei<br />
Baumreihen erhalten; die Beleuchtung<br />
sollte aus den Seitenräumen heraus erfolgen.<br />
Profilwechsel und Verschwenkungen<br />
der Straßenachse bzw. der Bordführung<br />
sollten auch städtebaulich begründet<br />
sein; innerhalb von Abschnitten mit einheitlichem<br />
Raumcharakter sind sie zu vermeiden.<br />
Ein einheitliches Breitenmaß lässt sich für die<br />
Straßen des Tangentenvierecks nicht festlegen.<br />
Als unterer Grenzwert kann aber 20 m gelten,<br />
ein Maß, das bei einer 9 m breiten Fahrbahn<br />
noch beidseitig 5,5 m Seitenraum und damit<br />
Bäume zulässt. Dieses Maß soll nur im Aus-<br />
nahmefall auf kurzen Abschnitten unterschritten<br />
werden. Ab einer Breite von etwa 24 m<br />
kann ein Verkehrsaufkommen von mehr als<br />
20.000 Fahrzeugen am Tag noch stadtverträglich<br />
abgewickelt werden.<br />
Die bereits ausgebauten Tangenten und<br />
Zubringer sowie viele der einbezogenen<br />
Bestandsstraßen können den Funktionszuwachs<br />
verhältnismäßig problemlos aufnehmen.<br />
Bei der entwurflichen Ausarbeitung für<br />
die folgenden Teilabschnitte sind dagegen<br />
besondere Anforderungen an die Integration<br />
der Straße zu beachten:<br />
<strong>•</strong> Uferstraße: Damit die innere Jahnallee und<br />
die Gustav-Adolf-Straße entlastet werden<br />
können, muss die Aufnahmefähigkeit der<br />
Uferstraße gesteigert werden. Wo der Platz<br />
ausreicht, kann dies mit einem vierstreifigen<br />
Ausbau mit Mittelstreifen erreicht werden.<br />
Westlich der Nordstraße kann stadtverträglich<br />
jedoch nur eine dreistreifige Fahrbahn<br />
(je ein Fahrstreifen je Richtung, wechselnde<br />
Nutzung des dritten Fahrstreifens als Abbiegestreifen)<br />
eingeordnet werden.<br />
<strong>•</strong> Emil-Fuchs-Straße, Zöllnerweg: die Integration<br />
in die Park- bzw. Auwaldlandschaft<br />
stellt besondere gestalterische Anforderungen.<br />
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Radialen, Ringe und Tangenten<br />
Der Gerichtsweg – ein ausgebauter Abschnitt des<br />
Tangentenvierecks mit Grünstreifen und Baumreihen<br />
(links).<br />
In der Kurt-Eisner-Straße kann die Verkehrsfunktion<br />
des Tangentenvierecks im vorhandenen, boulevardähnlichen<br />
Straßenprofil aufgenommen werden (rechts).<br />
Im Bereich Uferstraße – Emil-Fuchs-Straße sind hohe<br />
Anforderungen an die Integration der Straße in ihr<br />
Umfeld zu erfüllen<br />
<strong>•</strong> Marschnerstraße, Karl-Tauchnitz-Straße:<br />
die hohe Qualität des vorhandenen Straßenraumes<br />
ist zu beachten, der Bordverlauf<br />
soll gehalten werden.<br />
<strong>•</strong> Kurt-Eisner-Straße: der Straßenraum erfordert<br />
eine hochwertige Gestaltung, die auf<br />
die Charakteristika des Quartiers eingeht.<br />
Die Seitenräume können breiter gestaltet<br />
werden, ein boulevard-ähnlicher Ausbau<br />
mit vier Baumreihen bietet sich an.<br />
<strong>•</strong> Prager Straße: Im Hinblick auf die Überlagerung<br />
der Tangentenfunktion mit der Funktion<br />
als einer der wichtigsten Radialstraßen<br />
sind besondere Gestaltungsansätze zu entwickeln.<br />
Abschnitte des Tangentenvierecks<br />
(orange) und<br />
des Mittleren Rings (rot)<br />
mit besonderen Anforderungen<br />
an die Integration<br />
der Straße in ihr<br />
Umfeld.